{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Amazon prime

Inhalt

Der rachsüchtige Geist eines Kindes geht um - und irgendwie scheint das mit dem Verschwinden des kleinen Sohnes von Arzt Freyr (Jóhannes Haukur Jóhannesson) zusammenzuhängen...

  • 3u1kw7iov9vktgtnoyp8bibrnwa
  • Lszzv2mskddyu5hphqrm0hwbqxt
  • 85xninn1qw37ytoh4uzlhwwakju
  • Miaxxnbiwz0jbczupls6hj3jzyh
  • Ntdkoauiwprlxegkbllqquq4mci
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Geisterfilm, so scheint es zumindest, erlebt zurzeit seine große Rückkehr. Nebst den scheinbar am Fließband abgedrehten, im "Waniverse" angesiedelten oder zumindest davon inspirierten Gruselfilmchen rund um verspukte Häuser und garstige Dämonen, hat auch die Arthouse-Nische das Paranormale wieder für sich entdeckt. Der französische Auteur Olivier Assayas ließ Anfang dieses Jahres Kristen Stewart in Personal Shopper mit einem vermeintlichen Geist per Handy chatten, David Lowery nutzte das klassische Bettlakengespenst in A Ghost Story um von Trauer und Verlust zu erzählen. Der isländische Regisseur Óskar Thór Axelsson siedelt sein Horrordrama Ég man þig (deutscher Titel: I Remember You) irgendwo zwischen diesen sehr unterschiedlichen Auslegungen des Geistergenres an. Er möchte (und vermag) zu gruseln, der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem unter den Oberflächenreizen ausgebreiteten Drama um Kindsverlust - und erzählt ist der Film dabei im Gestus eines isländischen Whodunit-Krimis, in dem der einzige Tatverdächtige eben ein Geist ist.

Wenn wir im Vorspann des Films dem Selbstmord des ersten Opfers beiwohnen, und im Rekordtempo albtraumhafte Bilder aneinandergereiht werden, schürt I Remember You eher Erwartungen an die zappelige Zuschauerfeindlichkeit von Saw. Umso länger der Film voranschreitet, umso mehr entblößt der Vorspann sich aber als irreführender Fremdkörper - denn sehr viel behut- und bedachtsamer kann man einen Horrorfilm kaum noch erzählen. Axelsson gelingt es, die verschiedenen Erzählansätze stimmig ineinandergreifen zu lassen und eine finstere Atmosphäre heraufzubeschwören, in deren kalten, malerischen Bildern man sich nach dem ersten Auftritt des Geisterkindes nicht mehr in Sicherheit wiegt. Vor allem schön sind die Schreckmomente, weil Axelsson sie für sich stehen und wirken lässt - hier muss ein Geist nicht erst in tosenden Computerbildern Wände einreißen und Körper umherschleudern, damit wir uns seiner Bedrohlichkeit auch wirklich bewusst werden. Diese Bedrohlichkeit wird geschickt verknüpft mit dem emotionalen Zentrum des Films, in dem Arzt Freyr (Jóhannes Haukur Jóhannesson) das spurlose Verschwinden seines Kindes verarbeiten muss.

So zielsicher wie der Film seine Handlung voranpeitscht und Figuren wie Zuschauer neue Entdeckungen machen lässt, so befremdet lässt er nach den Schlussminuten dann leider zurück. Denn das Zusammenführen der zwei Handlungsstränge, zwischen den der Film immer wieder hin- und herpendelt, erweist sich als fruchtloser filmischer Trick, der die Geschichte von Freyr zu einem emotionalen Schlusspunkt führt, während er mit der anderen - die eines Pärchens, das in einer abgelegenen Hütte von einem Geist heimgesucht wird - scheinbar nichts mehr anzufangen weiß. Weder auf Gefühls- noch auf Inhaltsebene kommunizieren die beiden Erzählungen wirklich miteinander, weswegen der große Augenöffner am Ende ausbleibt. Stattdessen stellt sich eine milde Frustration ein, tatsächlich emotional in einige der Nebenfiguren investiert zu haben - wo sie doch letztendlich nur dazu gedient haben, dem behutsamen Verlustdrama ein paar gruselige Fratzen unterzuschieben. 

Fazit

Ein schön in Szene gesetzter Geisterfilm zwischen Grusel und Gefühl, der mit seiner befremdlichen Auflösung leider enttäuscht.

Kritik: Nikolas Friedrich

Wird geladen...

×