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Inhalt

Einst war Peter Roberst gefeierter Rennfahrer, heute bringt er halbtags anderen Menschen das Fahren bei. Seine Familie hat den Respekt vor ihm verloren, er selbst glaubt nicht mehr an die Verwirklichung seiner Träume. Bis er bei einer Fahrsession plötzlich vom Bankräuber Simon Keller entführt wird. Dieser will Peter dazu benutzen, um ihn durchs australische Land zu fahren und den Polizisten zu entkommen. Was anfangs noch wie ein schrecklicher Albtraum wirkt, verwandelt sich bald zur Lebenslektion für Peter. Denn Simon scheint viel umgänglicher zu sein, als zunächst gedacht...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Was sind die Erwartungen an einen Direct-to-DVD-Streifen mit dem Titel „Drive Hard“ sowie John Cusack ("The Raven"), als auch Thomas Jane ("The Punisher") in den Hauptrollen? Mal ganz im Ernst? Das Cover ist geziert mit den ernst dreinblickenden Darstellern, unter ihnen explodiert in oft gesehener Manier ein Auto. Die Story liest sich so spannend, wie die Zutaten einer Nudelsuppe und die Bilder wirken so bearbeitet, wie Kim Kardashians Hinterteil. Haben es Jane und Cusack wirklich so nötig , um in solch einem Film mitspielen zu müssen? Und wenn ja, wie können wir ihnen persönlich weiterhelfen? Doch Erwartungen können einen ja oft in die Irre führen. So überraschenderweise auch bei „Drive Hard“. Dieser repräsentiert zwar in keinerlei Hinsicht so etwas wie einen guten oder gar mittelmäßigen Film, inszeniert sich aufgrund seiner kurios aufspielenden Hauptdarsteller sowie einem Hang zur trashigen Selbstreferenzialität aber immerhin überraschend sympathisch.

Machen wir gleich Nägel mit Köpfen, keiner will hier einen langen Text lesen: Sowohl von der Inszenierung, als auch der Geschichte ist „Drive Hard“ ziemlicher Mist. Bei den Kamerashots muss man sich um die Gesundheit des Kameramanns Sorgen machen, die Bildsprache ist kühl und wirkt wie glatt poliertes Plastik, die Actionszenen sind viel zu schnell geschnitten und dennoch überhaupt nicht rasant und die Story so überraschungs- und logikarm, dass der Autor dafür vermutlich 8 $ bekommen hat. Und das zurecht. Die 12 Millionen $ Budget sind hier vermutlich in die PR-Kampagne, als auch das Gehalt von Cusack und Jane geflossen. Im Film sieht man davon so gut wie gar nichts.

Drive Hard“ macht in diesem Zuge auch nicht wirklich einen Sinn. Cusack überfällt eine Bank (folgendermaßen: Er geht rein, knackt den Tresor und geht wieder raus) und nimmt Jane als „Geisel“, sodass dieser ihn zu seinem Zielpunkt chauffieren kann. Warum? Jane war vor langer Zeit Rennfahrer, schmiss diesen Job aber nieder und nahm die Stelle eines Fahrlehrers an. Dies führte zu existenziellen Konflikten mit seiner Familie, weil er nicht mehr genug Geld mit nach Hause bringen konnte und so weiter und so fort. Man kann sich den Ausgang dieser Story denken: Es gibt den Ehe-Respekt-Konflikt, den Vater-Tochter-Konflikt, ,den bösen Bankenboss, den man nur in seinen Büros telefonieren sieht, den Konflikt des Bankenbosses mit seinen Bossen, die Polizei, die den Verbrechern folgt, als auch einen Rang-Konflikt unter den Polizisten. Viel Kontent also für die mageren 92 Minuten und wie man es sich denken kann, löst „Drive Hard“ diese Spannungsbögen auch alle relativ dämlich auf. Aber immerhin konsequent dämlich, was das Ganze dann wieder auf den Kopf stellt und ungemein spaßig macht.

Und das ist auch eigentlich der Punkt, den man am meisten rechtfertigen muss: „Drive Hard“ ist konsequent dämlich und damit konsequent spaßig. Man kann diesem Film einfach nicht wirklich böse sein. So schlecht und forciert die Geschichte ist, so oberflächlich und langweilig die Nebencharaktere geschrieben sind, so viel holen Jane und vor allem Cusack aus ihren Rollen heraus. Das hat dann nichts mehr mit gutem Schauspiel zu tun, ist aber so abgehoben kurios gespielt, dass es einem wahren Nicolas Cage-Funfest gleichkommt. Man kann es kaum glauben, aber eben John Cusackrettet „Drive Hard“ mit seiner Performance in zumindest spaßiges Terrain. „Drive Hard“ will ja auch nie ein ernster Actionfilm sein, was dazu führt, dass vor allem Thomas Jane (und seine wilde Mähne) im Film einen Witz nach dem anderen reißen darf. Das interessante dabei ist, dass die eingestreuten Witze des Films zwar so gut wie nie funktionieren, manch kurze Selbstreferenz aber erstaunlich gut aufgeht. Wenn die beiden an einer Tankstelle vom Tankwart überfallen werden und dieser sich dabei aus Versehen selbst den Schädel wegschießt (fragt lieber nicht wie), erwartet der Zuschauer automatisch, dass die Polizei Jane und Cusack dafür verantwortlich macht. Tun sie aber nicht, sie gucken sich einfach das Überwachungsvideo an und sind schlauer. Und das ist tatsächlich ein gelungenes Spiel mit den Erwartungen des Zuschauers. Das kommt nicht oft vor, trägt aber ebenfalls zur sympathischen Art des Films bei.

Wie gesagt: Als cineastischer Streifen versagt „Drive Hard“ auf fast allen Spuren. Die Action ist lahm und überhaupt nicht rasant, jeder Schnitt ist als das einstudierte Frame erkennbar, als das es gefilmt wurde und auch die Musik scheint eher von den Samples des Magic Music Makers 2 zu stammen. Aber der Kritiker kommt hier einfach nicht drumherum festzustellen, dass „Drive Hard“ in seinen 92 Minuten durchaus eine Art kuriosen und sympathischen Charme versprüht, was vor allem an der Chemie zwischen John Cusacks E-Zigarre-rauchendem „Antihelden“ und Thomas Janes überzogenem Mienenspiel liegt. Das ist alles nicht gut, aber auf trashige Art und Weise kann man damit schon seinen Spaß haben. 

Fazit

Jeder Fan von guten Filmen sollte vermutlich einen Bogen um „Drive Hard“ machen. Der Film ist schlecht inszeniert, die Nebendarsteller hölzerner als der Inhalt jedes Baumarkts, die Schnitte unübersichtlich und blödsinnig sowie die Geschichte inhalts- und sinnlos. Aber „Drive Hard“ nimmt sich in diesem Zuge auf angenehme Weise auch nie zu ernst und kann sogar mit seichter Selbstreferenzialität punkten. Hinzu kommen zwei Hauptdarsteller, die so leidenschaftlich überzogen aufspielen, dass man dem Film einen gewissen trashigen Charme, als auch spaßigen Unterhaltungswert, einfach nicht absprechen kann. Und das ist schon so etwas wie eine positive Überraschung.

Kritik: Thomas Söcker

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