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Quelle: themoviedb.org
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Trailer

Inhalt

Nicht erst seit dem aktuellen FIFA-Skandal ist eines klar: im internationalen Spitzensport regieren Betrug, Korruption und Ausbeutung. Der Dokumentarfilm "Dirty Games" blickt weltweit hinter die Kulissen der schillernden Sportwelt, deckt die bittere Realität des milliardenschweren Sportgeschäfts auf und zeigt seine Folgen für die Menschen. Dabei nimmt er die Sportarten Fußball, NBA-Basketball und Boxen unter die Lupe. "Dirty Games" erzählt über persönliche Geschichten von Protagonisten auf der ganzen Welt, wie das illegale (Sport-) System funktioniert und lässt Menschen zu Wort kommen, die sich gegen das System auflehnen oder durch dieses geschädigt wurden. Dabei enthüllt der Film auch neue, dunkle Machenschaften aus der Welt des Sports.

Kritik

Benjamin Best, deutscher Journalist und Buchautor, gilt als ein Experte zum Thema Wettbetrug im Sport. Mit „Dirty Games“ versucht sich der 2011 als „CNN Journalist of the Year“ ausgezeichnete Berliner nun auch auf der großen Leinwand und liefert eine Dokumentation ab, die hinter die Kulissen des aufregenden Sportgeschäfts blickt und dabei die bittere Realität der milliardenschweren Industrie entlarven will. Neben mittlerweile weit bekannten Themen wie die Korruption der FIFA, beschäftigt sich der Film auch mit der gezielten Wettmanipulation beim Profiboxen und in der NBA.

Im Zuge des jüngst auf allen Kanälen breit diskutierten Korruptionsskandals der FIFA kommt „Dirty Games“ wohl etwas zu spät. Selbstverständlich ist das Thema auch nach der Wahl eines neuen Präsidenten noch längst nicht abgehackt, doch führt die mediale Dauerbeschallung langsam aber sicher zu einer Überdosis. Glücklicherweise beschäftigt sich die Doku auch mit anderen Sportarten, doch auch dort setzt der Film größtenteils auf bereits bekanntes Material, beispielsweise erzählt ein ehemaliger NBA-Schiedsrichter über Spielmanipulation eben genau das, was er schon in seinem zuvor veröffentlichten Buch geschrieben hat. Sicherlich hat „Dirty Games“ als allumfassende Zusammenfassung seine Relevanz, doch etwas Neues fördert der Film dadurch nicht ans Tageslicht.

Gezwungenermaßen bleibt „Dirty Games“ durch seine vorgegebene Länge sehr einseitig. Zu jedem Thema präsentiert die Doku Meinungen, Ansichten und Schicksale von Betroffenen und Ankläger. Für die Angeklagten scheint es jedoch keinen Platz zu geben, kein einziges Mal gibt es eine offizielle Stellungnahme oder ein Interview mit einem Zuständigen. In Hinsicht auf die emotionale Wirkung der Films ist das natürlich effektiv. Indem stets der Kampf eines Einzelnen gegen ein milliardenschweres Kollektiv porträtiert wird, erzeugt die Dokumentation gleichermaßen Sympathien wie Empörung. An dem Wahrheitsgehalt der Aussagen soll keinesfalls gezweifelt werden, dennoch wäre es interessant gewesen die Fälle aus unterschiedlichen Blickwinkel zu beleuchten und auch einen Sprecher der durchgehend angeklagten Sportindustrie zu hören.

Mit „Dirty Games“ holt Best gewissermaßen zum Rundumschlag aus. Von Ergebnismanipulation in den höchsten Kreisen des Profisports (NBA, Süper Lig) über kalkulierte Wettmanipulation im Profiboxen bis hin zur Korruption und den illegalen Machenschaft von Organisation wie der FIFA oder dem olympischen Komitee bleibt kein Themengebiet unberührt. Wie viel Zeit den unterschiedlichen Themen dabei eingeräumt wird, kann man sich bei einer 90-minütigen Dokumentation ja bereits denken. Mal etwas ausführlicher, mal nur angeschnitten stürzt sich der Journalist auf die verschiedensten Sportarten und kratzt dadurch leider nur an der Oberfläche. Für den komplett unerfahrenen Zuschauer ist das wohl alles sehr interessant, wirklich schockieren kann die Dokumentation aber bloß sehr naive Betrachter, die immer noch denken, dass im Profisport alles mit rechten Dingen zugeht.

Fazit

Leider rennt Benjamin Best mit seiner Dokumentation „Dirty Games“ nur offene Türen ein. Zwar versteht er sich durchaus darauf seine Zuschauer durch Einzelschicksale mitzureißen, doch für eine tiefergehende Auseinandersetzung behandelt der Film zu viele Themen auf zu einseitige Art und Weiße. Sicherlich kein unwichtiger Film, wer jedoch einigermaßen mit der Materie bewandert ist, erfährt hier nichts Neues.

Kritik: Dominic Hochholzer

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