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Biopic über Pu Yi, den letzten Kaiser von China, der im Alter von drei Jahren bereits auf den Thron kommt. Aufgewachsen in einem Traditionsreich und unterwiesen von dem englischen Lehrer Reginald Flemming Johnson öffnet sich Pu Yi vorsichtig dem Westen, doch die Zeit läuft schneller und im Krieg gegen die Japaner drohen die Chinesen zu unterliegen. Schließlich wird der Kaiser abgesetzt, bis er am Ende nur noch einer unter vielen Millionen Bewohnern einer Volksrepublik ist...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„If you cannot say what you mean, your majesty, you will never mean what you say and a gentleman should always mean what he says.“

Im Alter von gerade einmal drei Jahren wird Aisin Gioro Puyi auf den Befehl der sagenumwobenen und für Intrigen weitreichend bekannten Kaiserwitwe Cixi seiner Mutter entrissen. Es ist keine Entführung im herkömmlichen Sinne, Puyi soll stattdessen der neue Kaiser von China werden, was ihn zum dritten Kindskaiser auf dem Thron und zum letzten Kaiser, den die Qing-Dynastie hervorgebracht hat, machen sollte. Berauschend ist in diesen ersten Minuten, die nachvollziehen, wie Puyi dem Schoß seiner Familie beraubt und in der Verbotenen Stadt aufgenommen wird, mit welch außerordentlichem Gespür für Stimmungen Bernardo Bertolucci auftrumpft. Es gleicht einem Märchenausschnitt, wenn Puyi auf die im Sterben liegende Cixi trifft, eine alte, längst verfallene Frau, mit gigantischen Fingernägeln, die man weniger als langjähriges Oberhaupt des Kaiserreichs beschreiben möchte, sondern vielmehr als Hexe aus dem dunklen Wald.

Das märchenhafte Flair aber ist ein gelungenes Stichwort, um weite Teile der Atmosphäre von Der letzte Kaiser zu beschreiben. Unwirklich scheint das Szenario, durch welches Puyi von nun an schreiten soll: Alles ist durch Traditionen, Bräuche und Rituale vorherbestimmt. Die höfischen Scharen an Eunuchen werden Puyis Schatten und verfolgen ihn auf Schritt und Tritt – von freier Entfaltung ist hier keine Spur. Und wie in einem klassischen Märchen warten in Derletzte Kaiser einige bittere Wahrheiten auf den Protagonisten, der gezwungen wurde, den Thron zu besteigen, in seinem Leben aber niemals gelernt hat, sich die Schnürsenkel zu binden. Mittels Parallelmontage, die sich nach und nach wie ein Reißverschluss zusammenzieht, wird einerseits Puyis Dasein innerhalb der Verbotenen Stadt beleuchtet, während seine Existenz nach dem Verlassen der kaiserlichen Residenz den narrativen Rahmen des Films bildet.

Unverkennbar ist Bernardo Bertoluccis Faszination für fremde Kulturen. Mit aufmerksamem Blick watet der italienische Regisseur durch einen prunkvollen Ballungsraum zeremonieller Zwänge und dokumentiert das Leben eines Menschen, welcher seit jeher von jeder Selbstbestimmtheit entrückt wurde. Puyi wurde in einen goldenen Käfig gesperrt, zum Symbol verdammt und zum Teil einer opulenten Inszenierung, einem festgeschriebenen Ablauf, einer exorbitanten Choreographie erkoren, die erst durch die adoleszente Improvisation des letzten Kaisers ins leise Wanken gerät. Dass sich Bertolucci oftmals mehr für das Ausstaffieren beeindruckend fotografierter Bildwelten interessiert, die seine Begeisterung für das sich im steten Wandel befindende China des 20. Jahrhundert zum Ausdruck bringen, scheint letztlich die logische Konsequenz im Umgang mit der titelgebenden Persönlichkeit: Puyi hatte nie die Möglichkeit, sich individuell zu entwickeln, deswegen blieb er eine entrückte, fremdgesteuerte Hülle, frei von jeder Eigendynamik und der Pflicht verfallen, Kaiser sein zu müssen.

Fazit

Die Phrase ‚großes Kino‘ ist bei dem mit neun Oscars prämierten "Der letzte Kaiser" wortwörtlich zu verstehen: Der skandalumwitterte Filmemacher Bernardo Bertolucci zeichnet sich für einen beeindruckend inszenierten Bilderbogen verantwortlich, der in jedem Frame die Begeisterung des Regisseurs für das China des 20. Jahrhundert zum Ausdruck bringt. Für die Hauptfigur hat Bertolucci offenkundig nicht so viel übrig, was den Film zuweilen ins Stagnieren geraten lässt – aber wie soll man mit einem Menschen umgehen, der jeder Charakter fehlt? Dennoch ein ausdrucksstarkes Stück Kino.

Kritik: Pascal Reis

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