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Inhalt

Amerika zur Zeit des Wilden Westens: Buchhalter Blake reist in das Städtchen Machine. Dort soll er in der Fabrik von John Dickinson eine neue Stelle antreten. Da er einen Monat zu spät eintrifft, ist sein Job weg. Und der Fabrikant wirft ihn eigenhändig auf die Straße. Die Blumenverkäuferin Thel nimmt Blake bei sich auf. Als ihr Ex-Liebhaber, Dickinsons Sohn, die beiden in flagranti erwischt, erschießt er Thel. Blake tötet den Angreifer und flieht. Der Vater schwört Rache und schickt drei Kopfgeldjäger hinter Blake her...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mittlerweile hat Johnny Depp einiges von seinem guten Ruf als Schauspieler eingebüßt. Das liegt zum Einen daran, dass er spätestens seit "Fluch der Karibik" im Wesentlichen immer nur Variationen seiner Darstellung von Hunter S. Thompson spielt und für Rollen die ungefähr in die Richtung gehen gerne gecastet wird. Zum Anderen liegt es auch daran, dass er sich bei den Versuchen etwas anderes zu machen nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat.

Diese Entwicklung ist allerdings ziemlich tragisch und ein großer Verlust für die Schauspielwelt, da Depp in einer früheren Phase mal ausgesprochen überzeugend und wandlungsfähig war. Einer der besten Filme dieser Blütephase ist "Dead Man" des verhältnismäßig populären Arthouse-Regisseurs Jim Jarmusch.

Wem das Label "Arthouse" und der Schwarz-Weiß-Look direkt als abgehobener Scheißdreck vorkommt, sollte dem Film dennoch eine Chance geben. Auch wenn der Film insgesamt einen eher ruhigen Ton anschlägt und einem fulminante Action-szenen á la "Todeszug nach Yuma" verwehrt bleiben, so sind Gewalt & Tod in dem Film trotzdem keine Seltenheit. Bei dem Titel ist es wohl kein Spoiler zu verraten, dass der Tod sogar eine ganz zentrale Rolle spielt. Bei der Verhandlung dieses Themas zeigt Jarmush auch sein immenses Talent als Regisseur, weil jedes letzte kleine Detail, sogar bis hin zu Gegenständen im Hintergrund in absoluter Harmonie mit Thema und Handlung sind. Diese Detailfülle macht es auch möglich, dass der Film seine volle Wirkung nicht nach dem ersten Sehen entfaltet, sondern eher nach dem zweiten oder dritten Mal. Es fällt einem einfach immer wieder etwas Neues auf. Wenige Filme haben einen so großen Wiedersehenswert wie dieser.

Etwas gewöhnungsbedürftig für unvorbereitete Zuschauer kann allerdings der eigentümliche Umgang mit Sprache sein. Ein richtiges (Ein-)Verständnis oder sinnvolles Gespräch zwischen Figuren kommt nämlich eher selten zustande. Zwischen Lügnern, Schwätzern, Stillschweigenden und jeder Menge Verrückter gibt es nur wenige Charaktere, die zu normaler Kommunikation überhaupt fähig sind. Das ist einfach ein Markenzeichen Jim Jarmuschs, das er auch in anderen Filmen wie "Ghost Dog" oder"Limits of Control" verwendet. Großartig daran ist allerdings, dass Jarmusch mit diesem Stilmittel gut genug umzugehen weiß um aus dem Film nicht einfach langweiligen, pseudo-intellektuellen Bullshit werden zu lassen, der sich mit "Interpretationsoffenheit" aus der Affäre ziehen will. Auch wenn die Charaktere oft recht unsinnigen Quatsch erzählen, geben sie doch eine Menge von sich Preis und sind mitunter sogar brüllend komisch. Allen voran sind da einige Dialoge von Will und Niemand, sowie die drei Kopfgeldjäger zu nennen.

Dieser über zweistündige Trip (anders kann man es einfach nicht nennen) wird dabei grandios von Neil Young musikalisch untermalt. Der Soundtrack besteht im Grunde zwar nur aus einem einzigen Lied, das wird aber immer so passend und abwechslungsreich variiert, dass sicherlich keine Eintönigkeit aufkommt.


Fazit

Ein nahezu perfekter Film, der eine Menge Kultpotenzial hat, auch wenn er etwas aus dem ganz gängigen Filmkorpus rausfällt. Ein wirklich, wirklich großartiger (Anti-)Western.

Kritik: Sören Jonsson

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