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Inhalt

In einer norwegischen Hochhaussiedlung entdecken vier Kinder beim Spielen, dass sie besondere Fähigkeiten besitzen: Sie können stumm miteinander kommunizieren und die Welt um sich herum manipulieren. Ein flirrend heißer Sommer voller Möglichkeiten tut sich den Freunden auf. Während die Erwachsenen nicht hinschauen, erproben die Kinder ihre neu gewonnene Macht. Die Zeiten von Vernachlässigung und Bevormundung scheinen für sie endlich vorbei zu sein. Doch als die Freundschaften zu bröckeln beginnen, wird der Wohnblock zum Schauplatz eines gefährlichen Kräftemessens. Was als harmloses Spiel begonnen hat, nimmt schon bald eine schreckliche Wendung ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Schon oft mussten Kindern herhalten, um das Böse zu verkörpern. Man denke nur an Böse Saat oder Das zweite Gesicht. Die Effektivität dieser Rollenverteilung ist unbestreitbar. In dem zweiten Film des norwegischen Regisseurs und Drehbuchautors Eskil Vogt (Oscar nominiert für sein Script von Der Schlimmste Mensch der Welt) sind es auch die lieben Kleinen, die teils widerlichste Dinge anderen an tun. Gesegnet mit der stetig wachsenden Gabe der Telepathie und Telekinese formen Ida () und ihre autistische Schwester Anna (), gemeinsam mit den Nachbarskindenr Ben () und Aisha () einen Freundeskreis, der alsbald von den Nachwirkungen der Kräfte (Neid, Missgunst, Missverständnisse) zerberstet wird.

Im Grunde würde die Geschichte von The Innocents auch perfekt als Blaupause für einen Superhelden*innen-Film passen. Mit Chronicle - Wozu bist du fähig? oder Brightburn: Son Of Darkness gäbe es bereits ein passendes Pendant, doch Eskil Vogt ist nicht an großen Getöse interessiert. Mit feiner Beobachtungsgabe macht er uns klar, dass weder Ida, die ihrer Schwester schon mal Glasscherben in die Schuhe tut, noch Ben wirklich wissen oder gar verstehen, was böse ist. So entwickelt sich aus kindlichem Eifer und Spiellust eine Spirale der Gewalt, die der Film nüchtern, fast schon naturalistisch einfängt. Das bedeutet nicht, dass The Innocents keine heftigen Hiebe verteilt – ganz im Gegenteil. Mag es  auch keine offensiven, emotionalen Manipulationsversuche seitens von Regie und Drehbuch geben, am Ende hat man als Zuschauer*in eine ordentliche Tour de Force hinter sich gebracht, die zu gleichen Teilen faszinierend wie aber auch deprimierend und destruktiv war. Große Kunst.

Der naturalistische Kurs der Erzählung macht übrigens auch nicht vor den Kräften der vier jungen Hauptfiguren halt. Die Ursachen der Telepathie wie Telekinese werden zum einen niemals erklärt – was auch absolut nicht notwendig ist, zum anderen verkommt die Einsetzung dieser niemals zu überambitioniertem Fantasy-Gewäsch. Dadurch erreicht und behält sich die norwegische Produktion einen Grad der Dringlichkeit, der für einige im Publikum vielleicht ein wenig zu roh und gnadenlos ist. The Innocents ist kein einfaches Kino, aber ein überaus effektives, dass durch seine eher einfache Geschichte mehr erzählt, also so manch pseudo-komplexer Arthouse-Film.

Im Kern bleibt The Innocents Genre-Ware, die allerdings nicht dazu geeignet ist, sie mal eben wegzuschauen. Dank der wirklich hervorragenden Kinderdarsteller*innen, einer pointierten Regie und einem auf das Wesentlich reduzierten Drehbuch gelingt es dem Film Schockstarren auszulösen, die trotz ihrer Lähmung Wege sind, eine Welt zu entdecken, die uns mittlerweile wohl fremd ist: die Welt der Kinder. Dort, wo Gut und Böse nicht auf unterschiedlichen, sondern auf einer einzigen Linie existieren. Daraus extrahiert Vogt ein eindringliches Drama, welches einen nicht so schnell loslässt und die Unschuld der Kinder in einem ganz anderen Licht da stehen lässt.

Fazit

Einfach, aber zutiefst eindringlich erzählt der norwegische Filmemacher Eskil Vogt über die Welt der Kinder. Als Werkzeug nutzt er dafür bewährte Genre-Werkzeuge, die er aber niemals selbstzweckhaft einsetzt und dennoch damit eine Kraft entfesselt, die zerrüttend und aufbrodeln ist.

Kritik: Sebastian Groß

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