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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Gen-Forscher Dr. Barton stellt ein Team zusammen, um in den Everglades nach dem verschollenen Kiemen-Menschen zu suchen. Durch Manipulation seiner Zellen möchte er eine neue, überlegene Kreatur schaffen, die den nächsten Schritt in der menschlichen Evolution einleiten soll. Die gefährliche Mission scheint Erfolg zu haben, allerdings sind nicht alle in der Crew von den gottesgleichen Fantasien ihres Geldgebers überzeugt…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Abschluss der Black-Lagoon-Trilogie wird im allgemeinen Tenor oft als schwächstes Glied der Reihe bezeichnet. Etwas, was nicht nur in Anbetracht des äußerst enttäuschenden zweiten Teils nicht im Geringsten nachvollziehbar ist. Selbst ohne den Genre-erprobten Fachmann Jack Arnold - der die beiden Vorgänger inszenierte, aber trotz seiner Fähigkeiten auch wenig beim ersten Sequel retten konnte – erweist sich Das Ungeheuer ist unter uns als echte Überraschung. Versteht es nicht nur als schaler Aufguss aufzutreten, seinen ganz eigenen Ton zu finden und zudem als sehr anständiger, klassischer Monsterfilm auch inszenatorisch zu überzeugen. Ließe sich so nicht unbedingt erwarten, fällt somit nur noch positiver ins Gewicht.

Der zweite von nur drei eigenen Spielfilmen des sonst überwiegend als Second Unit Director tätigen John Sherwood (Das Geheimnis der steinernen Monster) orientiert sich anfangs deutlicher am Original als der direkte Vorgänger, in dem er die Jagd auf die Kreatur in der Wildnis wieder stärker in den Fokus rückt, diesmal nur mit dem Tapetenwechsel vom Amazonas-Gebiet in die Everglades. Das verkommt trotz der deutlichen Referenz, man könnte fast von sogar notwendiger Besinnung sprechen, aber nicht zur rein repetitiven Pflichtübung. Schon jetzt wird ein Konflikt innerhalb der Forscher-Gruppe angedeutet, initialisiert und im weiteren Verlauf konsequent ausgebaut. Das betrifft sowohl rein Zwischenmenschliches, mit der einzigen Frau im Korb (Leigh Snowden, Rattennest) diesmal ausnahmsweise nicht als Objekt der monsterlichen, sondern rein menschlichen Begierde, bis hin zu grundsätzlichen, ethischen Fragen was Macht, Moral und Verantwortung der Wissenschaft angeht. Das gewinnt eher im zweiten Teil des Films an Gewicht, das Grundlegende wird aber schon hier sinnvoll aufgebaut.

Zunächst wird das alte Spiel vom Jäger und Gejagten mit etwaigem Positionswechsel vorgetragen. Ästhetisch durchaus ansprechend, wobei die ausgiebige und verhältnismäßig sehr aufwändige Unterwassersequenz ausdrücklich zu loben ist. Das werden Erinnerungen wach, die ein Jahr zuvor nur mal erwähnt, aber nicht gelebt oder gefühlt wurden. Konnte Die Rache des Ungeheuers zu keiner Sekunde glaubhaft verkaufen mehr zu sein als nur eine schnelle, aus der Not bzw. dem Erfolg geborene Auftragsarbeit zu sein, wirkt Das Ungeheuer ist unter uns wieder viel lebendiger, vitaler und interessierter daran, einen guten und nicht nur einen lukrativen Film abzuliefern. Die Geschichte ist durchdacht, das Tempo genau richtig und der Bezug zu der speziell heute oft vergessenen Tragik im Creature-Film verhilft ihm sich deutlich über dem Durchschnitt zu positionieren. Mehr noch als das ohnehin sauber vorgetragene Handwerk, das an und für sich aber natürlich noch nicht unbedingt ausreichen müsste um von einer guten, einer sogar notwendigen Fortsetzung zu sprechen.

Es ist die Ambivalenz der Figuren und die dramaturgische Entwicklung, die diesen Film so kurzweilig machen und sogar in die Nähe eines verkannten Klassikers bringen. Was es absolut nicht gebraucht hätte sind die fast aufdringlich-pathetischen Reden des schon früh als eindeutigen Helden herauskristallisierten Dr. Morgan (Rex Reason, Metaluna IV antwortet nicht), der immer mal wieder auch für die letzte Reihe mit Aufmerksamkeitsstörungen überdeutlich ausformuliert, welche ethischen und moralischen Werte die Geschichte vermitteln möchte. Da wird der Bogen unnötig überspannt und es scheint bald so als würde der Film Angst haben, dass sein Publikum eventuell die löbliche Intention nicht begreifen würde. Egal, gibt Schlimmeres. Für solche Ausrutscher entschädigt dieser recht feine und fast verwunderlich engagierte Film mit einigen schönen Momenten. Wie besonders dem hervorragenden Finale bzw. seiner letzten Einstellung, die das gesamte, tragische Dilemma (diesmal) sehr unaufdringlich, aber effektiv auf den Punkt bringt. Gott sei Dank gab es keinen weiteren Teil, denn sonst wäre das alles für die Katz…

Fazit

Die Saga um das unglückliche, unverstanden und ewig gejagte Wesen aus der schwarzen Lagune findet einen würdigen Abschluss. Zwar erreicht der Film nicht – wie zu erwarten – die zeitlose Klasse des Originals, ist aber eine massive Steigerung zum blassen Mittelpart und behauptet sich als eigenständiges Werk, das sich sogar traut mal etwas auszuprobieren und nicht nur Dienst nach Vorschrift abzuliefern. Und vor allem so konsequent ist, die Segel wirklich auf Abschied zu stellen und nicht durch ein Hintertürchen noch weitere Sequels zuzulassen. Grundsätzlich wäre das zwar auch hier gegangen, nur dann müssten sich die Verantwortlichen eindeutig den Schuh anziehen, der Wirkung dieses Films übel in die Parade zu grätschen.

Kritik: Jacko Kunze

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