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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

In den Wäldern der englischen Provinz altern junge, hübsche Frauen nach Angriffen innerhalb weniger Sekunden und sterben. Dr. Marcus ruft seinen alten Freund Captain Kronos zu Hilfe. Der ehemalige Armee-Offizier und sein buckliger Begleiter haben sich auf eine besonderes Business spezialisiert: Sie sind Vampirjäger!

Kritik

Zu spät begriff die Führungsetage der HAMMER-Studios, dass der Erfolgszug längst abgefahren war und versuchte in den 70ern mit neuen Ideen das Ruder noch herumzureißen. Captain Kronos: Vampire Hunter sollte eigentlich der Grundstein für ein neues Franchise darstellen, dazu würde es aber nicht mehr kommen. Bedauerlich, denn in Ansätzen stecken hier modernere Gedanken drin, die richtig angepackt und umgesetzt eventuell den Umbruch noch hätten herbeizwingen können.

Es ist tatsächlich mehr als nur der x-te HAMMER-Vampir-Film, sondern ein ganz spezieller. Graf Dracula hat ausgedient, die Karnstein-Trilogie nicht wie erhofft funktioniert, also gibt es neue Blutsauger und insbesondere eine Art Superheld in Strumpfhosen, der ihnen den Kampf angesagt hat. Mit wallendem, goldblondem Haupthaar reitet Captain Kronos in die Provinz ein, um den Untoten den Garaus zu machen. Die saugen nicht einfach nur hübsche Jungfern aus, sondern stibitzen ihnen ihre Jugend, um selbst die Alterserscheinungen kosmetisch zu behandeln. Gegen diese Sorte Vampire sind handelsübliche Methoden wie Kreuze und Tageslicht (Knoblauch wird gar nicht erst erwähnt) unnütz, da muss der Fachmann ganz tief im Erfahrungsschatz kramen, um eine gängige Art der Schädlingsbekämpfung aus dem Strumpfband zu zaubern. Diese Ehre wird nicht etwa dem üblichen HAMMER-Starensemble zu Teil, der fesche Vorläufer von Blade (mit einer Prise Flash Gordon) der 70er ist ein echter Voll-Horst. Horst Janson (Frühling auf Immenhof), der sich später bei Samson, Tiffy und Herrn von Bödefeld von diesem Ausflug ins Horrorgenre erholen musste.

Was aus heutiger Sicht etwas ulkig klingt ist aus dem damaligen Blickwinkel durchaus leicht revolutionär (zumindest für den HAMMER-Standard) und birgt in der Tat einiges an Potenzial für einen erfolgreichen Serientäter. Befreit von den Zwängen des ewigen gleichen Muffs gibt es den flotten Vampir- und Schürzenjäger in Personalunion, der sich in erster Linie auf die scharfe Schürze von Caroline Munro (Maniac) konzentriert, wenn dafür im Heuschober genügend Zeit bleibt. Horst Janson erfüllt seinen Job charismatisch-prägnant, wirkt aber oftmals etwas ratlos, wohin die Reise denn gehen soll. So ging es offenbar allen Beteiligten. Captain Kronos: Vampire Hunter will sehr modern sein und ist es teilweise auch, entfernt sich vom klassischen Gothic-Grusel mit Nacht- und Nebel-Atmosphäre, was aber nur bedingt funktioniert. Es dürfte gerne noch rasanter, noch extrovertierter sein, nennen wir es ruhig trashiger. Dafür ist man dann doch zu traditionell geprägt und bekommt diesen schwierigen Spagat nicht richtig hin. Ein Minuspunkt dafür ist das üblich knappe Budget, so dass sich in den ewig gleichen, meistens langweiligen Wald- und Wiesenkulissen herumgetrieben wird. Bis zum Showdown, der nicht nur deshalb das Highlight des Films darstellt. Da gibt es sogar einen netten, beiläufigen Querverweis zur Karnstein-Reihe.

So steht Captain Kronos: Vampire Hunter unglücklich zwischen den Stühlen. Ein Mix aus HAMMER-Horror und Comic-artigem Superhelden-Motiv, mit einem interessant besetzten, aber orientierungslosen Hauptdarsteller, dessen Fechtkünste manchmal wirken wie ein epileptischer Anfall. Es fehlt der Wagemut, wahrscheinlich auch das Können und ganz bestimmt die existenzielle Freiheit, komplett ausreißen zu dürfen. Grundsätzlich kein schlechter und absolut charmanter Versuch, zu mehr reicht es ehrlich betrachtet dann doch nicht.

Fazit

Fünf Jahre vorher und wer weiß, ob das Captain Kronos-Franchise nicht richtig gut funktioniert hätte. So blieb es beim einsamen Piloten, der nur noch aus dem abstürzenden Flugzeug geworfen wurde. Für HAMMER-Fans und Kuriositäten-Sammler immer noch interessant genug, für das restliche Publikum wird es wohl kaum reichen. Zumindest wird hier mal was probiert, was bei dem Studio (zu) lange vermieden wurde. Dass dies nicht (immer) im Hauruck-Verfahren geht, ist nur logisch und in dem Fall leicht tragisch.

Kritik: Jacko Kunze

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