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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Polizisten Michael Keneely und Patrick Farrel arbeiten im Sittendezernat von Los Angeles - engagiert, aber frustriert. Immer wieder werden ihre Ermittlungen gegen Prostitutionsringe und Zuhälter durch Vorgesetzte blockiert. Der Grund: Ein mächtiger Gangsterboss zieht im Hintergrund die Fäden und genießt offenbar Schutz von ganz oben. Keneely und Farrel lassen sich nicht einschüchtern und setzen den Kampf auf eigene Faust fort – gegen das organisierte Verbrechen und ein System, das lieber wegschaut.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Peter Hyams kann inzwischen auf eine über 50jährige Karriere als Regisseur zurückblicken, dass schaffen nur die Wenigsten. Geprägt war dieses halbe Jahrhundert von diversen Ups & Downs. Manche seiner B+-Movies genießen regelrechten Kultstatuts (Outland – Planet der Verdammten, Ein Richter sieht rot, Narrow Margin – 12 Stunde Angst, Sudden Death oder Das Relikt), ab Ende der 90er wurde es aber eher finster, gekrönt von so Totsünden wie A Sound of Thunder (2005). Aber es fing alles mal sehr vielversprechend an und den Startpunkt setzte 1974 Spur der Gewalt (Busting), bei den Hyams nicht nur Regie führte, sondern auch das Drehbuch schrieb. Interessanterweise nicht an der Kamera aktiv wie in späteren Werken, dies überlies er Earl Rath, was der reinen Qualität der Bilder aber keinen Abbruch tut. 

Micheal Keneely (Elliott Gould, Der Tod kennt keine Wiederkehr) und Patrick Farrel (Robert Blake, Kaltblütig) sind ein eingespieltes Duo beim Sittendezernat von L.A.. Und in der Stadt der Engel haben sie naturgemäß extrem viel zu tun, denn sonderlich mustergültig verhält sich hier praktisch niemand – zumindest, wenn es nach dem prüden Moralkatalog der Amis geht. Prostitution, Gay-Clubs (ganz schlimm natürlich) und sonstiges Gesocks bedarf einer hohen Aufmerksamkeit, Raub und Mord findet da offensichtlich nicht oft genug statt, haben die ein Glück. Wie auch immer, Keneely und Farrel haben das alles ziemlich gut im Griff, bis ihnen scheinbar bewusst zwischen die Beine gegrätscht wird. Nachdem sie eine gewisse Bordsteinschwalbe hochgenommen haben, arbeitet auch intern plötzlich alles gegen sie. Beweismittel verschwinden und sie werden zu unbedeutenden Razzien abgesandt. Dahinter steht wohl der Einfluss eines mächtigen Mafioso. Aber selbst nach körperlichen Einschüchterungsversuchen bleiben die beiden Cops standhaft und eröffnen eine private Vendetta gegen den Gangsterboss und alle jene, die ihn schützen.

Handwerklich ist Spur der Gewalt bereits zu Anfang des Schaffens von Peter Hyams ein Beleg für die Qualitäten, die ihn eine Zeitlang zu einem echten Geheimtipp des gehobenen Hollywood-Genre-Films machten. Der Film schwimmt eindeutig in der Spur von First-Class-Cop-Thrillern seiner Zeit wie French Connection – Brennpunkt Brooklyn oder Serpico, ist aber mit einer ähnlichen Street-Attitude verankert wie die Blaxploitation-Welle dieser Tage. Inhaltlich nicht unbedingt geschickt ausgearbeitet, dafür formell sehr interessant und engagiert. Elliott Gould ist als zotteliger, dauer-Kaugummi-kauender Cop eine waschechte Charakterfresse, dahinter stinkt Robert Blake fast zwangsläufig etwas ab. Das hätte man vermutlich einfacher auffangen können, wenn die Figuren einfach etwas mehr Profil spendiert bekommen hätten. Weder das Ermittlerduo noch der Antagonist besitzen mehr Motivation oder Backround als einfach nur ihre reine Position und Rolle, dabei machte doch gerade so was besagte Klassiker um Popeye Doyle, Frank Serpico oder John Shaft erst aus. 

Inhaltlich ist Spur der Gewalt niemals mehr als ganz solider Standard. Wenn er mal positiv richtig ausbricht, ist das leider etwas zu selten, dafür aber dann mit voller Wucht. Neben der extrem prägnanten Performance von Elliott Gould geschieht dies durch wenige, dafür brillant inszenierte Set-Pieces. Das ganz große Highlight ist die Verfolgungsjagd Anfang des zweiten Drittels, bei der man sich nicht hinter des besten Genre-Beiträgen der 70er verstecken muss. Ganz im Gegenteil, was Dynamik und Kreativität bei den Shots angehet, ist das eher sogar gleichwertig. Im Finale geht es kurzzeitig sogar ähnlich zur Sache und verdeutlicht erneut, wie verdammt talentiert Peter Hyams war, um auf den Punkt gebrachte Momente mit relativ überschaubaren Mitteln in Szene zu setzen. Der Film hat zudem durchgehend einen glaubwürdigen Vibe - den berühmten Stallgeruch - und übersteht dadurch auch den Vorwurf von Diskriminierung aus heutiger Sicht, denn wie hier u.a. über Homosexuelle und Prostituierte gesprochen oder geurteilt wird, entspricht einfach dem realen Zeitgeist, speziell wohl in diesem eigentlichen „sauberen“ Milieu. Was so gesehen sogar entlarvender ist, als es nach heutigen Maßstäben zu tadeln oder gar zu zensieren. Funfact: Der Film diente wohl tatsächlich als Vorlage für die TV-Serie Starsky und Hutch. Wenn man das im Hinterkopf hat, erkennt man sogar gewisse Details. 

Fazit

Inhaltlich keine ganz große Leuchte und eher solider Standard, atmosphärisch und vor allem inszenatorisch aber mit deutlichen Ausreißern nach oben, insbesondere in Schlüsselmomenten. Für ein Regiedebüt auf jeden Fall sehr beachtlich und besonders interessant, wenn man die gesamte Vita von Peter Hyams im Blick hat. Das sind schon diverse Anlagen sehr deutlich zu erkennen.

Kritik: Jacko Kunze

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