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Inhalt

Fünf Schüler müssen wegen verschiedener Delikte am Wochenende nachsitzen. Keiner weiß vom anderen was er verbrochen hat, sie haben nichts gemeinsam und treffen das erste Mal zusammen: John, der Rebell (Judd Nelson); Claire, die Schöne (Molly Ringwald); Andy, der Athlet (Emilio Estevez); Allison, die Ausgeflippte (Ally Sheedy) und der Streber Brian (Anthony Michael Hall). Doch aus gegenseitiger Ablehnung wächst eine ungeahnte Gemeinschaft, die sie gegen alle Regeln verstoßen lässt. Es wird ein Tag, den sie nie vergessen werden...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Einer der populärsten und mit großer Wahrscheinlichkeit der wichtigste, beste Film von Teenie-Versteher John Hughes („Ferris macht Blau“). Der 2009 viel zu früh verstorbene Regisseur und Autor wurde in den 80ern durch seine Geschichten über die Belange, Sorgen und Probleme von Jugendlichen bekannt, ohne daraus pessimistische Dramen zu machen noch der Versuchung sinnlos-albernen Komödien zu verfallen. Irgendwo in der Mitte siedelten sich seine Filme im Idealfall an. Mit einem analysierenden Blick auf eine Generation, aber stets durch ihre Augen, nicht mit der belehrenden Sicht eines „besserwissenden“ Erwachsenen. Bei „Breakfast Club - Der Frühstücksclub“ gelingt ihm dieser Spagat aus sympathischem Witz und nicht zu schwerer, dennoch ernsthafter, authentischer Melancholie nahezu perfekt, immer ganz dicht dran an seinen liebenswert-verschrobenen Figuren.

Fünf Teenager sind zum Nachsitzen verdonnert worden, was unter dem angeblichen Deckmantel einer pädagogischen Maßnahme nichts Weiteres ist als stupider Freiheitsentzug. Seinen Erziehungsauftrag interpretiert der offensichtlich resignierte Lehrkörper als hole Verschlussmaßnahme mit der stumpfen Aufgabe, sich selbst in 1000 Worten zu beschreiben. Er selbst benötigt bei ihnen deutlich weniger, hat eine klare Vorstellung von seinen Sorgenkindern, Schubladendenken. Man mag es ihm kaum vorwerfen, denn die Jungs und Mädels erfüllen exakt die typischen Rollenklischees einer amerikanischen Durchschnittsschule. Da sind das allseits beliebte Sportass Andrew (Emilio Estevez, „Judgment Night“), die psychisch labile, durchgeknallte Außenseiterin Allison (Ally Sheedy, „Nummer 5 lebt!“), der gut behütete, schwächliche Streber Brian (Anthony Michael Hall, „The Dark Knight“), die verwöhnte Ballkönigin Claire (Molly Ringwald, „Pretty in Pink“) und der rebellische Unruhestifter Bender (Judd Nelson, „New Jack City“).

Perfekte Abziehbilder ihres jeweiligen Images, das sie zunächst konsequent erfüllen. Natürlich prallen die so konträren Charaktere schnell gegeneinander, an die Erfüllung der Strafarbeit denkt ohnehin niemand. Lieber bestätigen sie sich in ihren Rollen, reiben sich an ihren Gegensätzen, wollen ihre Leidensgenossen gar nicht näher kennenlernen, glauben sie das doch schon längst zu tun. Genau wie jeder andere das glaubt, sie sich selbst eingeschlossen. Das wird sich ändern, doch nicht so, wie erwartet.

Die unmotivierte Strafe erfüllt tatsächlich ihren Zweck, allerdings nicht in der schriftlichen Form. Während des Vormittags fallen immer mehr die Masken, die sich die Schüler nicht selbst aufgesetzt haben, aber sich unter ihnen gefügt. Sie sind was sie sind, und doch eigentlich ganz anders. Sie sind Produkte ihres sozialen und familiären Umfelds, geprägt durch Erwartungshaltungen, Enttäuschungen, Druck und die Angst davor, dem nicht gerecht zu werden. Eins haben sie alle gemeinsam: Eine dysfunktionale Beziehung zu ihren Eltern, die sich bei jedem anders ausdrückt, sie in unterschiedliche Richtung drängt, aber grundsätzlich ist das Problem identisch. Das merken sie erst spät, dafür dann intensiv.

Wenn sich das „Brat Pack“ – die alle ihre 15 Minuten hatten, aber keiner eine richtig nachhaltige Karriere hinlegte – im Kreis zusammenfindet und schließlich alles aus ihnen herausbricht, ist „Breakfast Club - Der Frühstücksclub" ein Meisterwerk. Er zeichnet seine Figuren mit einem Höchstmaß an Sensibilität und Empathie, ist weit entfernt von Oberflächlichkeit und Naivität, obwohl er immer frisch und juvenil daherkommt. Die Charaktere sind noch nicht erwachsen, nicht reif, aber wie der Film ihre Geschichte erzählt ist es, trotzdem noch auf Augenhöhe mit seinem (augenscheinlichen) Zielpublikum. Wie präzise John Hughes auf es eingeht, mit ihm und nicht über es diskutiert, ist fantastisch und kaum kopierbar.

Vielleicht ist das Ende einen Hauch zu dick aufgetragen, wenn man sich nach Teenie-Film-Konsens etwas zu nah kommt, die Entwicklung geht leicht drüber. Aber letztlich gehört das irgendwo dazu, auch wenn es nicht unbedingt hätte sein müssen. „Breakfast Club – Der Frühstücksclub“ bleibt ein ungemein warmer, kluger und grundehrlicher Film, der sich mit dem steigenden Alter des Zuschauers nicht zwingend von ihm entfernt, denn wer das nicht versteht, hat nie gelebt.

Fazit

Don’t You Forget About Me…wie könnte man? Ein wunderschöner, zeitloser Film aus aber nicht nur über die 8oer, denn so krass wie man immer meinen mag haben sich die Konflikte der Jugend seitdem nicht geändert. Vielleicht nur die Masken, die sie tragen…

Kritik: Jacko Kunze

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