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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der 10-jährige Sebastian ist ein aufmüpfiger Junge, der manchmal über die Stränge schlägt. Seine Mutter verordnet ihm eine Auszeit vom Stadtleben und bringt ihn in ihr Heimatdorf in den französischen Alpen. Auf der Farm seiner Großmutter und seiner Tante soll Sebastian bei der Arbeit mit den Tieren helfen – für ein Stadtkind wie ihn nicht unbedingt der coolste Ferienspaß, den man sich vorstellen kann. Bis er die schneeweiße Berghündin Belle trifft, die von ihrem Besitzer schlecht behandelt wird. Schon bald sind das kluge Tier und der abenteuerlustige Junge unzertrennlich. Sebastian ist wild entschlossen, Belle vor ihrem übellaunigen Herrchen zu beschützen und erlebt den aufregendsten und schönsten Sommer seines Lebens.

Kritik

Selbst wenn man großzügig übersieht, dass Cécile Aubreys (Belle & Sebastian) Kinderbuch-Vorlage, die von der französischen Schauspielerin und Regisseurin in den 60ern mit enormen Erfolg für das Fernsehen adaptiert wurde, kaum mehr als ein europäisierter Abklatsch von Lassie ist, findet sich keine Spur Inspiration in Pierre Corés Versuch, den reichlich angestaubten Klassiker zu modernisieren. Letztes beschränkt sich hauptsächlich auf die Zeitebene, die in die Gegenwart verlagert wurde - zumindest pro forma. Noch überwiegt Tradition am provinziellen Pyrenäen-Schauplatz.

Dorthin verschlägt es Großstadtkind Sébastien (Robinson Mensah-Rouanet), der den Sommer in der Schäferei seiner Großmutter Corinne (Michèle Laroque, Tenor: Eine Stimme - Zwei Welten) und jungen Tante Noémie (Alice David, Zehn Tage ohne Mama) verbringen soll. Die urbane Entfremdung von Natur und Tieren, die Seb anfangs mit Furcht oder Ekel betrachtet, ist nicht das einzige relevante Thema, das der Regisseur und sein Co-Drehbuchautor Alexandre Coffre (Une pure affaire) auf zweifelhafte Weise angehen. Nicht nur die misshandelte Patou-Hündin Belle, mit der sich der kleine Protagonist anfreundet, werden absurd vermenschlicht. 

Wie viele vermeintlich kindergerechte Tierfilme verklärt die generische Geschichte Landleben und Nutztierhaltung zum realitätsfernen Idyll ohne dessen bekannte materielle, ethische und ökologische Probleme. Zu Schoßhündchen verniedlichte Wölfe implizieren ein Einverständnis der Wildtiere mit der Ausbeutung ihres Lebensraums, deren lukrative Maximierung gar als Happy End präsentiert wird. In diesem narrativen Kontext scheint die nachsichtige Darstellung der Tierquälerei Belles sadistischen Besitzers (Syrus Shahidi) eine besonders abgeschmackte Bestätigung der penetranten Kommerz-Message dieses überflüssigen Neuaufgusses eines längst erschöpften Stoffs.

Fazit

Eine Fernsehserie, eine Anime-Serie, und drei vorangehende Verfilmungen eines nicht gerade originellen Kinderabenteuers geben Pierre Coré anscheinend die Gewissheit, dass seine an Cécile Aubrys gleichnamigen Büchern orientierte Geschichte eines kleinen Jungen und seiner treuen Hündin auch ohne einen Funken Phantasie Geld machen wird. Und das wird das Fließband-Familienkino auch mit adretten Landschaftsbildern, passablen Erwachsenendarsteller, flauschige Tiere und einem Plot ohne jegliche Überraschung. Bis auf das unglaublich geldgierige Ende, das zu den rein kommerziellen Ambitionen passt.

Kritik: Lida Bach

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