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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Er gilt als der bedeutendste Filmemacher aller Zeiten. 2018 wäre Ingmar Bergman 100 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass nähert sich die international bekannte und renommierte deutsche Regisseurin Margarethe von Trotta dem Werk und der Person Ingmar Bergmans und erkundet dessen Filmisches Erbe im Gespräch mit einer neuen Generation von Filmemachern.

Kritik

Beinahe 100 Jahre ist es her, dass einer der größten Regisseure der Filmgeschichte das Licht der Welt erblickt hat. Freilich bräuchte es keinen speziellen Anlass, um das filmische Erbe eines Meisters wie Ingmar Bergman (Schreie und Flüstern) aufzuarbeiten, und dennoch ist es dem Erfolg von Margarethe von Trottas (Die verlorene Ehre der Katharina Blum) Dokumentarfilm sicher nicht abträglich, mit einem solch klanghaften Jubiläum in Verbindung gebracht zu werden. Gemeinsam mit Co-Regisseur Felix Moeller (Verbotene Filme) ist ihr vor allem daran gelegen den Spuren nachzustöbern, die Bergman bis heute in der Filmwelt hinterlässt. Dabei wirft schon der Filmtitel Fragen auf.  Warum muss ein bis heute präsenter Regisseur wie Bergman überhaupt gesucht werden und was fördert dieses Unterfangen zu Tage?

Viel Nabelschau und Bauchpinselei lautet zunächst die ernüchternde Antwort. Es hat durchaus etwas behagliches, wenn international gefeierte Filmemacher wie Mia Hansen-Løve (Alles was kommt), Ruben Östlund (Höhere Gewalt) oder Olivier Assayas (Personal Shopper) vom Altmeister schwärmen. Darin schlummert ein Moment der Verbrüderung mit der Zuschauerschaft. Im Angesicht von Bergman begegnen wir diesen angesehenen Regisseuren und Regisseurinnen auf Augenhöhe, gleichsam zu demütiger Ehrfurcht ermahnt. Davon abgesehen gestalten sich diese wiederkehrenden Momente als weitestgehend reizlos, schlichtweg weil darin wenig Diskurs und Analyse schlummert. Bewunderung macht diese Gestalten durchaus sympathisch, doch was dabei schmerzlich verloren geht sind eben all jene Gedanken und Ansichten, die nicht ohnehin schon unzählige Male formuliert wurden.

Glücklicherweise kann Auf der Suche nach Ingmar Bergman auch mit gänzlich anderen Momenten aufwarten. Momente, welche sich beinahe unbemerkt an den dokumentarischen Alltag von Trottas anschleichen und zumindest den Versuch wagen das weitläufig bekannte Bild Bergmans zu brechen. Etwa dann, wenn einer von Bergmans Söhnen über vernachlässigte Vaterpflichten spricht oder eine frühe Sympathie zu Adolf Hitler aufgedeckt wird. Es sind zwar keine wirklichen Leichen im Keller Bergmans zu finden, aber immerhin macht sich von Trotta die Mühe nachzusehen. So lernt man als Zuschauer auch einen anderen Bergman kennen, einen dem eben nicht alles gelingen mag. Einen, der nicht frei von den Eigenheiten und Selbstzweifel ist, die so vielen Künstlern eigen ist.

Sicherlich mag das auch alles in seinen Filmen stecken. So verfolgt die anekdotische Aufbereitung vielleicht weniger einer künstlerischen, als vielmehr einen unterhaltenden Zweck. Schließlich darf auch herzlich gelacht werden, wenn von einer Filmvorführung Pearl Harbors in Bergmans Privatkino gesprochen wird, bei welcher der Regisseur stets zu den Actionszenen vorgespult haben soll. Es ist also durchaus ein vielseitiger Blick, der hier auf Bergman geworfen wird. An den eigenen Ansprüchen des Filmtitels mag Auf der Suche nach Ingmar Bergman scheitern, denn wirklich gefunden wird der schwedische Regisseur nicht. Und dennoch führt die Dokumentation vielleicht dazu, Bergman in den Köpfen mancher angehender Filmliebhaber präsent zu machen – allein dafür hat sich das Projekt dann schon gelohnt.

Fazit

„Auf der Suche nach Ingmar Bergman“ wirft einen facettenreichen Blick auf das Leben und Schaffen des schwedischen Regisseurs. Margarethe von Trotta interessiert sich vor allem für die Spuren, die er bis heute in der Filmwelt hinterlässt und fördert dabei gleichsam Interessantes wie Triviales zu Tage. Das ist stellenweise durchaus angenehm zu beobachten, gehört aber gleichsam nicht zu den großen Offenbarungen dokumentarischen Filmemachens.

Kritik: Dominic Hochholzer

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