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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Vier Männer, die alle nach Südamerika geflohen sind, um ihren dunklen Vergangenheiten in der "Zivilisation" zu entfliehen, haben nichts anderes mehr im Kopf, als diese unmenschliche Gegend wieder zu verlassen. Um an das benötigte Geld zu kommen, willigen sie ein, den hochexplosiven Sprengstoff Nitroglyzerin zu einer brennenden Ölquelle zu transportieren. Der Brand dort soll mit einer gewaltigen Explosion erstickt werden. Aufgrund falscher Lagerung ist der Stoff allerdings instabil geworden und droht bei der geringsten Erschütterung zu explodieren. Der Transport per Hubschrauber ist zu gefährlich und so müssen sie ihre Reise durch den Urwald mit Lastwagen antreten. Ständig durch ihre tödliche Fracht und die Tücken des Dschungels bedroht, beginnt für die Männer eine waghalsige Odyssee...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Denkt man über die aufreizend interessante Zeit nach, die jene des New Hollywood war, springen dem geneigten Filmfan stets ein paar Namen direkt in den Kopf. Francis Ford Coppola und Martin Scorsese zum Beispiel. Ein Regisseur wird dabei gerne außen vor gelassen und das ist schade, da jener nicht nur eine unglaubliche Filmographie vorzuweisen hat und gewissermaßen den letzten Film dieser Kino-Strömung in die Lichtspielhäuser brachte: William Friedkin, der Regisseur, der zu intelligent für sein eigenes Land war. Seine Filme zeichnen sich oft durch Kritik an Glauben, Gesellschaft und Politik der Vereinigten Staaten aus - und das schon zu Zeiten, wo diese Kritik mitnichten selbstverständlich war. Eines seiner ersten großen Filmprojekte zeigte mehrere Homosexuelle, sein nächster Film The French Connection torpedierte das Bild des ehrenwerten Gesetzeshüter. Atemlos vor Angst, eine grobe Verfilmung des Stoffes Lohn der Angst, geht so weit und zeigt die existenzialistische Reise vierer Männer in ihr Verderben.

Doch bis es zu dieser Reise kommt, vergeht ein wenig mehr als die Hälfte der gesamten Laufzeit. Zunächst einmal lässt sich Friedkin viel Zeit, um seine Charaktere einzuführen und sie in eine Position zu bringen, in der sie keinen Ausweg mehr haben. Die Kernaussage des Films wird dabei ziemlich früh von der Frau des Franzosen Victor (Bruno Cremer, Brennt Paris?) festgelegt. Sie erzählt von den Memoiren eines Soldaten. „Nur ein weiterer Soldat.“ sagt ihr Mann da. „Niemand ist nur irgendwas“ entgegnet sie dabei. Eine Weltsicht, die Friedkin vielleicht sehr gerne unterschreiben würde, wenn die Welt um uns herum nicht jeden Tag das Gegenteil beweisen würde. Wie viele Menschen sterben konsequenzlos, wie viele handeln mit bösen Absichten ohne dass ihnen Einhalt geboten wird. Mehr noch; wie viele handeln mit solchen Absichten, die von weiter oben abgesegnet wurden? Diese Welt scheint einen förmlich dazu zu drängen, Zyniker und Pessimist zu werden. Entweder das oder suizidgefährdet.

William Friedkins Film, den er als kleines Zwischendrin-Filmchen konzipierte und dann während der Planungen zu seinem magnum opus erkor, ist dabei ein äußerst klares Produkt des New Hollywood. Helden gibt es hier keine, nur Protagonisten. Protagonisten, die allesamt Dreck am Stecken haben und dennoch irgendwie als festes Mitglied ihrer Gesellschaft durchgewunken werden. Da ist der französische Geschäftsmann, der allem Anschein nach immens kriminelle Dinge tut und in seinen elitären Kreisen damit beinahe durchkommen würde. Da wäre der spanische Herr, dessen Ehe vor Gott geschlossen wird, während seine Frau deutliche Zeichen von seinen Schlägen in ihrem Gesicht trägt. Und nicht zuletzt der Charakter von Roy Scheider (Der weiße Hai), der einen blutigen Überfall durchzieht und dann im Fluchtwagen einen Unfall baut. Seine Kollegen sterben, die Geldscheine kleben in ihrem Blut an ihrem Körper fest und er torkelt davon. Es wird nicht das letzte mal sein, dass er so läuft.

Ein weiteres signifikantes Element des New Hollywood war von Beginn an die Montage. Jump Cuts begeisterten die Filmwelt, Match Cuts wurden zur Perfektion getrieben und was macht Friedkin? Der verbindet Dinge, die nicht verbunden werden sollten und macht das so geschmeidig und genial, dass man vom Sofa aufstehen und applaudieren möchte. Von den Blutergüssen der Ehefrau wird zur Fluchtfahrt vom Überfall geschnitten, die Orgelmusik der Kirche verbindet beide Szenen miteinander. Später, wenn Arbeiter in Lateinamerika bei einer Öl-Explosion ums Leben kommen und die Trauerzüge nachts durch das Dorf ziehen, dann übernehmen die Wehmuts-Schreie den Platz der Orgelmusik und werden dank Szeneriewechsel alsbald zum Schrei der Freiheit.

Es sind jedoch nicht nur Kapitalismus und Glauben, die Friedkin hier entlarvt, es ist auch seine große Hassliebe, Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Der amerikanische Traum der Freiheit wird in Sorcerer, so der Originaltitel, der Absurdität preisgegeben. Kurze und überraschende Momente der Ausgelassenheit weichen dem plötzlichen Verderben. Und wenn die Nitroglyzerin-Kästen die letzten Kilometer zu Fuß getragen werden, dann stellt sich die Frage nach dem Warum schon längst nicht mehr. Alle Rationalität ist abhanden gekommen, nur die Frage nach dem wie existiert noch. Und Scheider torkelt einmal mehr über eine blutrot glänzende Straße, über den Pfad der Verdammnis in seine eigene Hölle, aus der doch eigentlich entkommen wollte.

Fazit

William Friedkins „Atemlos vor Angst“ kam in die Kinos, als Star Wars gerade die Welt eroberte - und wurde zu einem großen Flop. Schön jedoch, dass solche Filmperlen stets von neuen Generationen neu entdeckt werden, auch dank Friedkins neuer Auflage. „Atemlos vor Angst“ ist nämlich nicht nur ein existenzialistisches Großwerk eines Regie-Meisters, sondern auch von zerreißender Spannung. Ein Film über Männer, die von ihrem Leben davonkommen wollten und auch bei allem Willen und aller Ausdauer nur dort landen, wo sie angefangen haben und schließlich von ihrem Schicksal überrollt werden. Genau so, wie Friedkin es am liebsten hat. Und nebenbei New Hollywood par excellence.

Kritik: Levin Günther

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