5.7

MB-Kritik

Ad Vitam 2025

Action, Drama, Crime

5.7

Guillaume Canet
Stéphane Caillard
Nassim Lyes
Zita Hanrot
Alexis Manenti
Johan Heldenbergh
Jean-Yves Berteloot
Stéphane Rideau
Cyrielle Clair
Stéphanie Crayencour
Alexandra Mercouroff
Jamel Blissat
Rayan Bouazza
Rémi Canaple
Maurice Chan
Schmitt Charly

Inhalt

Franck Lazareff, ein ehemaliger Elite-Agent der GIGN, einer Spezialeinheit der französischen Gendarmerie Nationale mit dem Einsatzschwerpunkt Terrorismusbekämpfung, wird nach einem missglückten Einsatz gezwungen, seinen Dienst zu quittieren. Als seine schwangere Frau Léo entführt wird, muss sich Franck den Dämonen seiner Vergangenheit stellen. Auf der Suche nach Léo gerät er in ein weitreichendes Netz aus Intrigen, das bis in die höchsten Kreise der Macht reicht.

Seit dem 10. Januar 2025 weltweit auf Netflix verfügbar

Kritik

European Taken

Regisseur Rodolphe Lauga inszeniert mit Ad Vitam einen packenden Action-Thriller, der durch seine dichte Atmosphäre und seine rohe Optik zu überzeugen weiß. Das Drehbuch, verfasst von Hauptdarsteller Guillaume Canet, Regisseur Rodolphe Lauga und Co-Autor David Corona, verbindet geschickt Elemente des Dramas, des Actionfilms und des Krimis zu einem homogenen Ganzen.  Die Erzählstruktur des Films setzt Rückblenden ein, um die Hintergrundgeschichten der Charaktere zu beleuchten und deren Motivationen nachvollziehbar zu machen. Die Actionszenen sind intensiv, bleiben jedoch größtenteils glaubwürdig und vermeiden übertriebene Hollywood-Exzesse. Besonders hervorzuheben ist die ruhige Kameraführung, die auf hektische Schnitte verzichtet und stattdessen mit einer klaren Bildsprache die Spannung erhöht.

Die visuelle Gestaltung des Films fängt das europäische Setting atmosphärisch gut ein und unterstreicht die düstere Stimmung der Handlung. Die Entscheidung, auf eben jene zuvor bereits erwähnte ruhige Kameraführung zu setzen, ermöglicht es dem Zuschauer, sich vollkommen auf die Geschichte und die Charaktere zu konzentrieren, ohne von unnötigen visuellen Effekten und Spielereien abgelenkt zu werden. Obwohl die Handlung keine völlig neuen Akzente setzt und sich die Macher von Ad Vitam erkennbar von Klassikern wie Taken, Shooter oder Die Bourne Identität inspirieren lassen haben, schafft es der Film durch die Beimischung europäischen Flairs, eine eigenständige Note zu entwickeln.

Darstellertechnisch bewegt sich Ad Vitam im gehobenen Bereich. Guillaume Canet überzeugt in der Rolle eines Mannes, der zwischen Pflichtgefühl und der Rettung seiner Familie hin- und hergerissen ist. Stéphane Caillard bringt sowohl Stärke als auch Verletzlichkeit in ihre Rolle ein und ergänzt Canets Performance hervorragend. Die restlichen Darsteller rund um Nassim Lyes und Johan Heldenbergh bleiben leider weitgehend farblose Staffage.

Fazit

Ad Vitam ist ein gelungener Action-Thriller, der durch seine bodenständige Inszenierung, seine starken Hauptdarsteller und seine stringente Handlung überzeugen kann. Auch wenn die Story keine revolutionären Wendungen bietet, hebt sich der Film durch seine realistische Machart und die gelungene Atmosphäre von anderen Produktionen des Genres ab. Eine klare Empfehlung für alle, die an einem regnerischen Nachmittag Lust auf spannende Unterhaltung mit europäischem Flair haben.

Autor: Christoph Uitz
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