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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die Kellnerin Alice Eckle und ihr Verlobter Scott könnten glücklicher nicht sein, bis ein Bauarbeiter Alice aus Versehen einen Nagel in den Kopf hämmert. Im Krankenhaus wollen die Ärzte den Fremdkörper nicht entfernen, da Alice nicht versichert ist. Durch den Nagel in ihrem Schädel leidet sie von nun an an unkontrollierbaren Wutausbrüchne und starken Stimmungsschwankungen. Als Scott die Verlobung auflöst, beschließt Alice nach Washington zu gehen, um für bessere Versicherungsmöglichkeiten für Leute wie sie zu demonstrieren. Für ihre Idee kann sie sogar den Kongressabgeordneten Howard Birdwell gewinnen, der von der jungen Kellnerin äußerst angetan ist.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der Name des Regisseur, der für den Film verantwortlich ist, wird als Stephen Greene angegeben. Ein Mann, der wohl generell nicht auf wirklich ausufernde Reaktionen trifft, da er schlicht und ergreifend nicht wirklich berühmt ist. Weil er nicht existiert. Stephen Greene ist ein Pseudonym, das Regisseure anwenden dürfen, falls sie nicht mehr mit einem ihrer Werke in Verbindung gebracht werden wollen - so geschehen, als David O. Russel („American Hustle“) einen Antrag an die Director’s Guild of America stellte, um nicht in Verbindung mit eben „Accidental Love“ gebracht zu werden. Ist ihm wohl zu peinlich, was durchaus verständlich ist. Mehrere Hits wie „The Fighter“, „Silver Linings Playbook“ und „American Hustle“ ergänzt man nämlich nicht mit einem solchen Zugwrack von Film, wenn man in der ersten Liga der Hollywood-Regisseure bleiben möchte. 

Die Entstehungs- und Produktionsgeschichte des Filmes ist mehr als doppelt so interessant und spannend wie sein Endprodukt, was schade ist, weil sich der ganze Aufwand dann nicht einmal gelohnt hat. Ganze 14 Mal wurde die Produktion unter- oder abgebrochen, weil Schauspieler und Crew nicht mehr bezahlt werden konnten. Die existenzielle Nagel-Szene wurde schließlich erst ganz am Ende gedreht, damit das Studio zu keiner Zeit genug Material hatte, um den Film ohne Crew fertigstellen zu können. Dass Jake Gyllenhaal („Nightcrawler“) und Jessica Biel („Total Recall“) bis zum Ende mitgemacht haben, ist eigentlich verwunderlich aber eine glückliche Fügung, denn ohne ihre Darstellungen hätte der Film zwischen all den blöden Szene nicht einmal Momente der Sympathie verbuchen können. 

Aber genug der Umschreibungen, los geht’s ans Eingemachte. Der Film soll offiziell eine Mischung aus romantischer Komödie und politischer Satire sein, written and directed by David O. Russell. Nun, der komödiantische Teil hat seine durchschnittlich-reizenden Einzelmomente, aber auch massenweise an peinlichen Witzen und Humoreinlagen, für die man sich nur fremdschämen kann, weil sie auf einer derart qualitativ hochwertigen Ebene einfach fehl am Platze sind. Zum absoluten Großteil ist der Humor hier zu sehr gewollt, um wirklich zu überzeugen. Manche Einlagen haben die Natur eines Zirkus-Clowns der versucht seine mangelnde Kreativität mit übertrieben ausgeführten Pointen wettzumachen. Das geht nach einer Weile gehörig auf die Nerven und würde wahrscheinlich zum Abschalten zwingen, wären da nicht immer wieder die beiden schönen Menschen namens Biel und Gyllenhaal

Die größte Enttäuschung ist jedoch der Teil der politischen Satire. „Dr. Seltsam“, das ist politische Satire. „Accidental Love“ ist eine (zugegeben absurde) Liebesgeschichte mit ein paar Witzen über das erbärmliche amerikanische Gesundheitssystem (Biels Charakter bekommt einen Nagel in den Kopf, ist aber nicht versichert, Pech gehabt) und die Sensationsaffinität der Medien, die Politiker dazu bringt, einen Mann auf den Mond zu bringen. Da scheinen die Gedanken des vierköpfigen(!) Drehbuch-Teams durch die krustige Oberfläche aus krampfhaften Versuchen hindurch, die letzten Endes nichts verdienen, außer vielleicht ein Fleißkärtchen. Wenigstens habt ihr es versucht. Von nichts kommt nichts, sodass der Film eigentlich einfach nur eine romantische Komödie mit engagierten Darstellern und Darstellerinnen ist; gut besetzt, wenn man auf David O. Russells Popularität vor „The Fighter“ achtet. Mehr auch nicht, aber, und das muss man ebenfalls anmerken, da der Film von der Kritik fast schon genüsslich vernichtet wird, ein Totalausfall ist der Film auch nicht. Als Satire schon, als Komödie nicht wirklich.

Fazit

Mit „Accidental Love“ liefert David O. Russell einen Film mit beinahe siebenjähriger Produktionsgeschichte ab, der den ganzen Stress bei Weitem nicht wert ist. Der aufsehenerregende Cast mit Jessica Biel und Jake Gyllenhaal ist noch der beste Teil in einem Film, der zu gewollt zusammengeschustert, mit einem Budget von 20 Millionen Dollar deutlich überteuert und in einigen Momenten einfach zu lächerlich, im Großen und Ganzen schlicht zu egal ist, um wirklich noch als nette Komödie durchzugehen. Nicht durchgehend peinlich, nicht gänzlich ohne Charme, aber doch arg uninspiriert wirkt der Film zu weiten Teilen improvisiert - von Darstellern, die nicht improvisieren können. David O. Russells neuer alter Film ist eine herbe Enttäuschung für seine Fans und eine willkommene Niete für seine Gegner. Ein Film, der schon vor Jahren gegen die Wand geklatscht ist und jetzt ein wenig kleinlaut herumfiept.

Kritik: Levin Günther

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