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Inhalt

George Falconer (Colin Firth), ein britischer Professor, bemüht sich, seinem Leben nach dem Tod seines langjährigen Partners Jim (Matthew Goode) wieder eine Bedeutung zu geben. Gefangen in der Vergangenheit, sieht er keine Zukunft mehr, doch die Ereignisse und Begegnungen eines einzigen Tages verhelfen ihm zu einer Entscheidung darüber, ob nach Jim noch ein Sinn existiert. Trost findet George bei seiner besten Freundin Charley (Julianne Moore), einer Schönheit von 48 Jahren, die selbst mit Zukunftsfragen zu kämpfen hat. Kenny (Nicholas Hoult), ein junger Student von George, der gerade mit sich selbst ins Reine kommen muss, verfolgt seinen Professor, in dem er eine verwandte Seele zu erkennen glaubt.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Tom Fords differenziertes Melodram nach einem Roman von Christopher Isherwood ist eine Allegorie auf das Leben. Am Anfang steht die verunsichernde Gewissheit des Todes. Der Unfall seines Lebenspartners Jim (Matthew Goode) erinnert den zurückgezogenen Literaturprofessor George (Colin Firth) an die eigene Sterblichkeit. Seine gut situierte, mittelständische Existenz erscheint ihm plötzlich banal und sinnlos. Georges Trauer ist übermächtig geworden, weil er sie nicht ausdrücken darf. Nun will er im Tod auch physisch verschwinden. Im Amerika der frühen sechziger Jahre muss er als Homosexueller die Trauer um seinen Partner vor der Öffentlichkeit verbergen. Entschlossen seinem Dasein ein Ende zu setzen, bereitet er während eines scheinbar gewöhnlichen Berufstages seinen Selbstmord vor. Mehrfach setzt er die geladene Pistole an. Doch wird der Tod herbeigesehnt, will er nicht kommen. 

Immer hindert ihn eine Begegnung am Abdrücken. Seine beste Freundin, die Trinkerin Charley (Julianne Moore), will sich mit ihm verabreden. Der attraktive junge Student Kenny (Nicholas Hoult) und Zufallsbekanntschaft Carlos (Jon Kortajarena) bringen Georges Pläne für seinen letzten Tag durcheinander. Umso näher er dem geplanten Tod kommt, umso mehr lockt ihn das Leben. Fast scheint es, als hätten sich seine alten und potentielle neuen Freunde verschworen, um seine Todessehnsucht zu vertreiben. Langjährige Vertraute wie Charley erinnern George daran, was er hat, neue wie Kenny daran, was auf ihn warten könnte, Zufallsbekanntschaften wie Carlos daran, was er in der Gegenwart versäumt. Als letzten der unerwarteten Gäste besucht George sein verstorbener Lebensgefährte Jim, den er in Gedanken vor sich sieht. Ist Georges Freude am Leben gerade zurückgekehrt, klopft der Tod wie ein verspäteter Gast doch noch an die Tür und Georges sehnlichster Wunsch wird zur tragischen Pointe. Ein melancholisches Gefühl von Vergänglichkeit umschließt Fords einfühlsames Charakterporträt wie eine dramaturgische Klammer. 

Die exzellent besetzte Verfilmung ist auch eine melancholische Parabel von einem, der den Wert der Dinge erst erkennt, als er sie verliert. Im Grunde ist Georges Geschichte eine Tragödie, doch eine mit feinsinnigem Humor. Mitunter driftet die Komik allerdings allzu sehr ins Groteske und aus dem Lachen wird ein Auslachen der Figuren. Daraus entstehen Dissonanzen in der bittersüßen Inszenierung. In den besten Momenten betrachtet der Regisseur Isherwoods Protagonisten mit leiser Ironien ohne sie zu verhöhnen. Dem tragikomischen Ton der literarischen Vorlage kommt Ford in solchen Momenten denkbar nah, wenn er ihn auch nicht ganz umsetzen kann. Bisweilen wirkt das Drama zu sehr wie eine reine Stilübung und fühlt sich zu gekünstelt an, womöglich, weil Ford seinen beruflichen Wurzeln als Modedesigner nicht ganz entkommen kann. Ausstattung und Setting sind dafür makellos. Doch hinter der Perfektion bewahrt sich die Inszenierung etwas Spielerisches.

Fazit

Die sozialen Zwänge, unter denen der Hauptcharakter leidet, werden nur angedeutet. Vor offener Gesellschaftskritik scheut das äußerlich tadellose Drama zurück. Das Ende des Titelcharakters ist letztlich auch für den Zuschauer eine Erlösung von der Unentschlossenheit der Geschichte.

Kritik: Lida Bach

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