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Videospiel "Xenoblade Chronicles: Definitive Edition" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Xenoblade Chronicles: Definitive Edition" im Test

Videospiel "Xenoblade Chronicles: Definitive Edition" im Test Bildnachweis: © Monolith Soft / Nintendo

Story

Vor langer Zeit streckten sich die beiden großen Titanen, Bionis und Mechonis, im Kampf gegenseitig nieder. Äonen vergingen, und auf dem Körper von Bionis entstand neues Leben - das Vll der Homs. Eines Tages wurden die Homs von Kriegermaschinen von Mechonis, den Mechon, angegriffen. Die Homs konnten den Angriff nur mithilfe des Monado zurückschlagen, eines legendären Schwerts, das die Panzerung der Mechon durchdringen konnte. Ein Jahr später sind die Mechon zurück. Ein junger Homs namens Shulk ergreift das Monado und erhält plötzlich eine Vision, die ihn auf eine Reise jenseits des Horizonts führt, um die Zukunft zu ändern und damit sein Volk vor dem Untergang zu retten. 

Kritik

2017 gab es exklusiv auf Nintendo Switch mit dem Release von Xenoblade Chronicles 2 noch mal eine schöne Überraschung zum Jahresende, die das Herz von JRPG-Fans höherschlagen ließ. Umso mehr vermisste man den ersten Teil der Reihe, der bereits 2011 auf der Wii erschienen ist und heute aus technischer Sicht längst nicht mehr taufrisch ist. Seit dem 29. Mai 2020 gibt es mit dem Release von Xenoblade Chronicles: Definitive Edition auf Nintendo Switch aber endlich die Gelegenheit, den ursprünglichen Klassiker in frischem Gewand zu erleben, interessant für Neueinsteiger, aber auch für Kenner. Was das rund 60 bis 100-stündige Abenteuer (je nachdem, ob man nur die Hauptkampagne spielt oder auch Nebenaufgaben erfüllt) zu bieten hat und was sich sowohl technisch als auch inhaltlich verändert hat, erfahrt ihr in unserem Test.

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Xenoblade Chronicles führt uns in eine faszinierende Welt, die sich auf den Körpern zweier sich einst bekämpfender Titanen abspielt. Auf ihnen ist im Laufe der Zeit Leben entstanden, eine exotische Flora und Fauna in mystischen Formen. Diesen aufregenden Schauplatz machen sich die Entwickler inszenatorisch schön zunutze, die Welt vermittelt ein ungemeines Gefühl von Größe und Weite, wenn wir noch in großer Ferne am Horizont riesige Bergschluchten aufragen sehen und hoch am Himmel über uns die Silhouetten der Titanen, die wir mit der Zeit immer weiter erklimmen. Sich hier zu bewegen weckt sofort unseren Entdeckerdrang.

Unterwegs stoßen wir auf zahlreiche NPCs, die uns abseits der Haupthandlung mit unzähligen optionalen Nebenquests versorgen. Bei einem Großteil davon handelt es sich tatsächlich nur um Fetch Quests, die sich oftmals darauf beschränken, eine bestimmte Anzahl an benötigten Gegenständen zu finden oder ausgesuchte Gegner zu töten. Das ist zwar alles andere als originell, lässt sich in Xenoblade Chronicles aber zumindest prima nebenbei erledigen, da wir so viele wir wollen gleichzeitig annehmen können und sie alle auf unserer übersichtlichen Map gekennzeichnet werden. Kommen wir im Laufe der Handlung an einem solchen Marker vorbei, nehmen wir die Nebenaufgabe also einfach direkt mit, ohne dass wir danach zum Auftraggeber extra zurückkehren müssen. Die Belohnung gibt es in Form von Gegenständen, Geld und Erfahrungspunkten direkt nach Erledigung.

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Was die Nebenaufgaben an erzählerischer Kraft vermissen lassen, liefert aber zumindest die Haupthandlung in gewisser Weise. Sie nimmt immer epischere Ausmaße an und überrascht uns im Laufe des Abenteuers auch mit der ein oder anderen gelungenen Wendung. Und selbst die Charaktere, auch wenn sie sich jeder Menge Klischees bedienen, fallen insgesamt doch irgendwie sympathisch aus. JRPGs leiden oft am Problem, dass ihre Geschichten sehr diffus werden und ins Alberne abdriften, wenn sie nicht gar richtig cringy werden. Das trifft gelegtnlich auch auf Xenoblade Chronicles zu, hält sich aber glücklicherweise in Grenzen

Kämpfe laufen in Xenoblade Chronicles zum Teil automatisiert ab, zumindest was Standardattacken angeht reicht es aus, in der Nähe eines Gegners zu stehen, um ihn ohne weiteres Zutun anzugreifen. Dennoch steckt im Kampfgeschehen einiges an Taktik und Dynamik. So ist beispielsweise unsere Position von entscheidender Bedeutung, um effektive Spezialattacken auszuführen, welche wir im richtigen Moment auswählen müssen. Auch die Nähe zu unseren Mitstreitern, welche von der KI gesteuert werden, ist wichtig, um sich gegenseitig zu unterstützen.

Sammelt unsere Gruppe durch erfolgreiche Attacken an Mut, was anhand einer Leiste visualisiert wird, so lassen sich auch zerstörerische Angriffsketten auslösen, die besonders in den knackigen Bossfights von entscheidender Bedeutung sein können. Je besser unsere Teammitglieder miteinander harmonieren, und je geschickter wir die Techniken aufeinander abstimmen, desto größer ist die Chance, die Kette immer weiter zu verlängern. Auch besitzen wir die Fähigkeit, in die Zukunft zu schauen. Droht eine besonders verheerende Attacke auf unsere Gruppe, werden wir kurz davor gewarnt und haben nun die Möglichkeit, diese zu verhindern. Klingt viel, wird uns aber auf verständliche Weise nach und nach erklärt. Wer zuvor Xenoblade Chronicles 2 gespielt hat, wird sich sicherlich noch an dessen völlig überladenes Kampfsystem erinnern, das trotz aller Tutorials nur schwer zu verstehen war. Xenoblade Chronicles ist im direkten Vergleich weit entschlackter, was jedoch positiv hervorzuheben ist.

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Wer aufgrund des ansteigenden Schwierigkeitsgrads einmal doch nicht mehr weiter kommt, kann entweder in den sogenannten "gemütlichen Modus" wechseln, der das Spiel deutlich vereinfacht, oder muss anfangen zu grinden, um mit dem Levelaufstieg seine Werte zu verbessern. Auch die richtige Ausrüstung kann entscheidend sein, wir kaufen sie entweder bei Händlern oder finden sie auf unserem Abenteuer. Zusätzlich können magische Juwelen in freie Slots eingesetzt werden, die uns zusätzlich mit mächtigen Effekten ausstatten. Das Austauschen unserer Begleiter kann ebenfalls den Unterschied machen. 

Da es sich in der Definitive Edition um ein Remaster eines Spiels aus dem Jahre 2011 handelt, das auch damals schon keine technische Offenbarung war, sollte man kein Grafikwunder erwarten. Auch in der Neuauflage wirkt alles noch irgendwie kantig, verwaschen und detailarm. Dennoch ist ein spürbarer Schritt nach vorn gemacht worden, der sich besonders in den überarbeiteten Charaktermodellen bemerkbar macht, die sich deutlich vom Original abheben. Aber auch sonst finden sich überall kleine grafische Verbesserungen wieder. In Kombination mit dem ohnehin tollen Artdesign ist Xenoblade Chronicles, trotz angestaubter Engine, ein durchaus ansehnliches Spiel auf Nintendo Switch, das zudem mit kurzen Ladezeiten und stets flüssigem Ablauf überzeugt.

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Verbesserungen finden sich aber auch in der gelungenen Musik wieder, die für die Definitive Edition neu arrangiert wurde. Auf Wunsch lässt sich aber auch auf die Originalversion umschalten. Auch neuer Content ist hinzugekommen, neben diversen Time Attack-Herausforderungen, die uns nach erfolgreichem Absolvieren mit Juwelen belohnen, wartet mit einem zusätzlichen Epilog gar ein ganz neues Abenteuer auf uns, das uns locker noch mal 10-20 Stunden beschäftigt. Ansonsten finden sich an zahlreichen Stellen noch Verbesserungen am Gameplay und UI wieder, die das Spielerlebnis noch angenehmer gestalten.


Fazit

Die Frischzellenkur hat gutgetan: "Xenoblade Chronicles" findet als gelungenes JRPG mit kleinen technischen Verbesserungen und inhaltlichen Erweiterungen in der "Definitive Edition" seinen wohlverdienten Weg auf Nintendo Switch. Genrefans können auf jeden Fall zugreifen, es erwartet sie ein episches Abenteuer für viele Stunden.

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