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Videospiel "Armored Core VI: Fires of Rubicon" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Armored Core VI: Fires of Rubicon" im Test

Videospiel "Armored Core VI: Fires of Rubicon" im Test Bildnachweis: FromSoftware, Bandai Namco Entertainment

Story

Auf dem abgelegenen Planeten Rubicon 3 wurde eine mysteriöse neue Substanz namens Coral entdeckt, die als Energiequelle die technologischen und kommunikativen Fähigkeiten der Menschen drastisch verbessern sollte. Stattdessen führte sie zu einer Katastrophe, die den Planeten und die umliegenden Sterne in einen Flammensturm hüllte und ein brennendes Sonnensystem formte. Fast ein halbes Jahrhundert später ist Coral wieder auf Rubicon 3 aufgetaucht, mittlerweile ist der Planet aber abgeriegelt und Schauplatz von Vorherrschaftskämpfen zwischen außerirdischen Unternehmen und Widerstandsgruppen. In ARMORED CORE VI: FIRES OF RUBICON werden die Spieler*innen in diese trostlose Welt versetzt, in der sie als unabhängige Söldner den Planeten infiltrieren und sich in einen Kampf um die neuartige Substanz mit konkurrierenden Unternehmen und abtrünnigen Fraktionen stürzen.

Kritik

Mit From Software verbindet wohl jeder in erster Linie Spiele wie Dark Souls, Bloodborne, Sekiro oder zuletzt Elden Ring. Das japanische Entwicklerstudio hat damit nicht nur ein eigenes Genre definiert, sondern es auch massentauglich gemacht und trotz starker Konkurrenz von allen Seiten bis heute souverän dominiert. An Armored Core, welches 1997 erstmals das Licht der Welt erblickte und 2012 seinen fünften Teil erhielt, denken da wohl die wenigsten. Ihre Reihe um explosive Mecha-Kämpfe liegt halt schon eine Weile zurück und ist eben doch sehr nischig auf eine kleinere Zielgruppe ausgerichtet. Doch diese darf sich nun über eine Fortsetzung freuen, die nun mit Armored Core VI: Fires of Rubicon für den PC und Konsolen erschienen ist.

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Ob nun Kenner der Reihe oder nicht, Armored Core VI: Fires of Rubicon kann theoretisch für jeden ein Einstiegspunkt sein, da dafür weder spielerisches noch inhaltliches Vorwissen nötig ist. Mit den Mechaniken wird man in diversen Trainingsmissionen nach und nach vertraut gemacht, während die Geschichte ohnehin nur Beiwerk ist. Auch ich bin während des Tests komplett blind eingestiegen, ohne je einen Titel der Reihe gespielt zu haben. Wichtig ist dabei vor allem nicht mit falschen Erwartungen heranzutreten, gerade wenn man als Fan von From Software ein neues Soulsborne erwartet. Die DNA des Studios ist zwar unverkennbar, dennoch handelt es sich bei Armored Core um ein anderes Spielerlebnis. 

Wir schlüpfen in die Rolle eines gewaltigen Mechs, der in einer fernen Zukunft in einem Konflikt zwischen unterschiedlichen Fraktionen um eine geheimnisvolle Substanz mit reichlich Feuerkraft mitmischt. Spannende Entwicklungen inhaltlicher Natur sucht man hierbei vergebens, Zwischensequenzen sind rar gesät. Stattdessen gibt es zwischen den Missionen einfach ein nüchtern vorgetragenes Briefing vor einem Standbild, das uns mit ein paar Infos um den nächsten Einsatz versorgt. Wer sich in Sachen Präsentation und Erzählung also mehr erhofft hat, wird bitter enttäuscht. From Software setzt stattdessen seinen Fokus auf andere Gesichtspunkte. Das ist ok, wenn man einfach nur drauflosballern möchte, dennoch verschenkt man hier die Chance zu deutlich mehr.

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Trotz der inhaltlichen Leere kann Armored Core VI: Fires of Rubicon auf atmosphärischer Ebene punkten. Die tristen Endzeitumgebungen vermitteln ein besonderes Flair und regen die Fantasie an, was sich hier einst zugetragen haben könnte, wenn man sich denn weiter damit befassen möchte. Auch wenn wir es hier mit keinem Grafikkracher zu tun haben, stellt die Technik durchaus zufrieden. Das Spiel läuft auf der getesteten PS5 in sauberen 60 FPS und weiß vor allem in seinen effektreichen Kämpfen optisch zu gefallen. Hin und wieder blitzt auch das schicke Art Design auf, für das das Studio so bekannt ist, wenn auch nicht in vergleichbarer Pracht wie in ihren anderen Games. Häufig dominiert Sterilität die Umgebungen, die mit dem Szenario einhergeht. Kann unter Umständen gefallen, doch auf die vielen stählernen Fabrikanlagen und grauen Ostblockbauten muss man eben auch Lust haben. 

Seine Stärken spielt Armored Core VI: Fires of Rubicon zweifellos in den cool inszenierten Kämpfen aus. Diese sind, ganz wie man es von From Software kennt, höchst anspruchsvoll ausgefallen, was besonders für die Bossfights gilt. Hier besteht man nur, wenn man neben Geschick auch über das passende Loadout für seinen Mech verfügt. Denn jeder Gegner will taktisch anders angegangen werden. Neben einer Gesundheitsanzeige gibt es noch eine weitere für Aufschlaginstabilität, was ein wenig an Sekiro erinnert. Geht man aggressiv vor und richtet in kurzer Zeit genügend Schaden an, so gerät das Gegenüber ins Taumeln und ist für kurze Zeit bewegungsunfähig und besonders anfällig für Treffer. Im Kampf gilt es also beide Anzeigen im Auge zu behalten, nicht nur beim Gegner, sondern auch bei sich selbst. Die Gefechte machen Spaß, zumindest solange die Kamera mitspielt. Mitunter wird das Geschehen nämlich so chaotisch, dass trotz Lock-On-Mechanismus ganz schnell mal der Überblick flöten geht.

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Armored Core VI: Fires of Rubicon ist ein Paradies für Bastler, die Änderungen an ihrem Mech vornehmen wollen. Das sind neben unzähligen Anpassungen optischer Natur (von Farben, Lackierungen bis hin zu Stickern ist alles dabei) natürlich auch spielerische, die das Spielgefühl grundlegend verändern. Welche Waffen drückt man seinem Mech in die Hände? Welcher Generator soll ihn antreiben? Verpassen wir ihm 4 Beine, mit denen er besonders agil durch die Lüfte gleiten kann, oder bauen wir ihn zu einem Tank um, der zwar langsam ist, dafür aber mächtig einsteckt? Jedes Teil kommt mit zahlreichen Vor- und Nachteilen daher und kann in umfangreichen Tabellen mit Werten unterschiedlicher Kategorien miteinander vergleichen werden. Neue Teile erspielt man sich dann in Missionen oder kauft sie in einem Shop ein. So wird das eigene Arsenal immer größer und die Experimentierfreude nimmt immer weiter zu, um mit idealem Build neue Herausforderungen zu meistern. Und damit ein schneller Wechsel möglich ist, können präferierte Builds auch gespeichert werden, um nicht unnötig Zeit beim Tausch zu verlieren.

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Rund 30 Stunden benötigt man für die Kampagne, gesehen hat man dabei allerdings noch nicht alles. Denn viele Inhalte werden erst durch anders getroffene Entscheidungen bei der Missionswahl spielbar und damit auch völlig neue Teile für unseren Mech freigeschaltet. Diese Entscheidungen schließen die jeweils andere für den aktuellen Spielgang aus, sodass mindestens ein zweiter nötig ist, um auch den Rest mitzunehmen. Somit ist für Wiederspielwert gesorgt und reichlich Content da, um Spieler über längere Zeit zufriedenzustellen. Einen PVP-Modus für 1vs1- und 3vs3-Duelle im Multiplayer gibt es obendrein. 


Fazit

Mit "Armored Core VI: Fires of Rubicon" liefert From Software einen guten Action-Titel ab. Die vielen Möglichkeiten zum Anpassen des Builds laden zum Experimentieren ein und die blechernen Gefechte fallen schön wuchtig aus. In Sachen Story und Präsentation gibt es jedoch noch mächtig Luft nach oben.

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