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Top 10: Die besten Filme von Brian De Palma - Teil 1

Souli

Von Souli in Top 10: Die besten Filme von Brian De Palma

Top 10: Die besten Filme von Brian De Palma - Teil 1

Ja, das Kino des Brian De Palma ist beziehungsweise war ein Fintenreiches; eines, das Links anzutäuschen wusste, um sich dann doch genüsslich Rechts an genau dem Zuschauer vorbeizuschlägeln, der nicht den Wagemut besessen hat, hinter die Oberfläche zu blicken. De Palma, der Zyniker, der Moralist und Kunstonanist, der pedantische Visionär und akribische Visualist, der Schmierfink und Zitatjongleur, der Alleskönner und Komplize der Ahnungslosen. Ein Wimpernschlag und alles konnte einem schon wieder fremd sein. Kino als Traum. Und weil einer seiner großen Klassiker, „Dressed to Kill“, in diesem Jahr sein 35-jähriges Bestehen feiern darf, ist es natürlich wieder an der Zeit, eine kleine Top 10 auf die Beine zu stellen und die besten Regiearbeiten De Palmas zu präsentieren. Viel Spaß beim Lesen!

10. Carrie – Des Satans jüngste Tochter

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Handlung: Alle Schülerinnen wissen, dass die Periode ein natürlicher Vorgang ist, über den sie sich keine Sorgen machen müssen. Nur die Außenseiterin Carrie hat keine Ahnung, weil ihre religiös-fanatische Mutter Margaret über solche Fragen nicht spricht. Entsprechend panisch reagiert Carrie, als sie ausgerechnet in der Dusche nach dem Sportunterricht die erste Regel bekommt. Ihre Mitschülerinnen, die ohnehin keinen Respekt vor ihr haben, quittieren das mit Hohn und Spott, während Carries Lehrerin Miss Collins das Mädchen beruhigt. Für die Rädelsführerinnen, zu denen vor allem die angesagte Chris gehört, hat die Demütigung der Mitschülerin ein Nachspiel. Sie müssen zur Strafe Sonderschichten schieben. Wer nicht mitmacht, wird vom Abschlussball ausgeschlossen. Das ist für Chris zu viel. Statt ihr eigenes Verhalten zu überdenken, betrachtet sie Carrie als Übeltäterin, an der ein Exempel statuiert werden muss. Während Carrie überraschend mit Tommy, dem Freund von Sue, auf den Ball geht, schmiedet Chris einen Komplott.

Darum in der Top 10: Inmitten obligatorischer Hitchcock-Anleihen, zu denen De Palma ein bindendes Verhältnis führt, hinter seinen ästhetischen Manierismen, die den eigentlich Naturalismus der Handlung oftmals in gar prätentiöse Dimensionen versetzt, bleibt ein ehrlicher Blick auf das zerschundene Leben einer Pubertierenden. Kumulieren wird das Szenario erst auf dem Abschlussball, der erschütternden Klimax, wenn sich das „hässliche Entlein“ zum Schwan verwandelt und wir als Zuschauer zusammen mit Carrie kurzzeitig einer rosigen Zukunft entgegenblicken dürfen. Der Rest ist Geschichte: Der Eimer, das Schweineblut, der Amoklauf im hermetischen Raum; Fleisch und Blut, die Flucht in die Arme der Mutter, die Stigmata, Feuer, kreischende Geigen, die Apokalypse – Fast. Die letzte halbe Stunde gibt sich als hervorragendes und paralysierendes Suspense-Kino.

9.Die Schwestern des Bösen

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Handlung: In der Hoffnung auf eine heiße Nacht folgt ein junger Mann dem Fotomodell Danielle Breton nach Hause. Als er am Morgen in Danielles Appartement erwacht, wird er bestialisch ermordet. Die Journalistin Grace Collier beobachtet den Mord vom gegenüberliegenden Fenster aus, doch die alamierte Polizei findet keine Spuren. Niemand will Grace glauben! Daraufhin spürt sie auf eigene Faust der mysteriösen Danielle nach. Die Fährte führt zum Fall eines siamesischen Zwillingspaars...

Darum in der Top 10: Alles findet in „Die Schwestern des Bösen“ seinen rechtmäßigen Platz, ist hier aber gerne so installiert, das es dem reinen Mittel zum Zweck gleichkommt und dem Film in seiner Narrative eine neue Schleife ermöglicht, die den ihr folgenden Zuschauer aufgrund ihrer glatten Oberfläche gerne mal ins Schliddern bringt. Die Frage ist eben wieder die, ob man seine zuweilen wackelnden Knie ertragen kann? „Die Schwestern des Bösen“ ist keinesfalls so möbiusartig aufgezogen wie beispielsweise ein Film von David Lynch. Hier gibt es vielmehr Camp und Sleaze, der immer gefährlich nahe daran ist, sich der Lächerlichkeit preiszugeben, um dann im nächsten Augenblick den noch gackernden Zuschauer an der Intention des eben Gesehenen zweifeln zu lassen: Wer lacht hier nun wirklich wen aus? Wer verbrennt sich hier nun wirklich die Finger? Brian De Palma suggeriert dem Zuschauer immer wieder, dass er ihm die Übersicht lässt, in Wahrheit aber gibt es keine Übersicht, sondern nur ein filmisches Universum, das ganz nach den Regeln seines Herrschers Brian De Palma funktioniert.

8. Mission: Impossible

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Handlung: Ein Verräter aus den Reihen der CIA ist im Besitz von einer Hälfte der „NOC-Liste“, die die Decknamen sämtlicher verdeckter CIA-Agenten in Osteuropa enthält. Doch zum Lesen braucht er die zweite Hälfte der Liste mit den echten Namen der Agenten. Diese will er aus der amerikanischen Botschaft in Prag stehlen. Die Agenten der Spezial-Einheit IMF (Impossible Missions Force) haben den Auftrag, diesen Coup zu dokumentieren und die Hintermänner festzunehmen. Doch der Einsatz um den Agenten Ethan Hunt geht schief. Scheinbar alle Agenten außer Hunt kommen ums Leben, darunter auch der Team-Chef Jim Phelps. Als Hunt, am Boden zerstört, Kontakt zu CIA-Offizier Kittridge aufnimmt, erfährt er, dass die gesamte Aktion nur zur Maulwurfsfindung innerhalb der CIA diente und der Computer keine wertvollen Daten enthielt. Der Verdacht fällt auf den einzigen Überlebenden: Hunt. Dieser flieht daraufhin

Darum in der Top 10: Brian de Palma inszenierte einen Film, in der eine Wendung die Nächste jagt und spinnt ein Netz aus Lügen, Verrat und Intrigen, in dem man keinem Menschen vertrauen kann. In diesem Netz müssen sich allerdings nicht nur die Protagonisten zurecht finden, sondern auch wir als Zuschauer, denn wenn wir den Film nur einmal wirklich aus den Augen verlieren, läuft er uns ohne Probleme davon. 'Mission Impossible' ist einfach punktgenau durchdacht, will aber nie pseudo-komplex wirken und uns eine Geschichte erzählen, die gerne klüger wäre als sie in Wirklichkeit ist. Brian de Palma verstand es, das nahezu perfekt ausgearbeitete Drehbuch genauestens umzusetzen und uns einen intelligenten und doppelbödigen Thriller der Extraklasse zu servieren. 

7. Dressed to Kill

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Handlung: Nach einem Besuch bei ihrem Psychiater wird Kate Miller im Aufzug ihres Wohnhauses von einer unbekannten Frau mit einem Rasiermesser niedergemetzelt. Eine junge Prostituierte, die den Vorfall als einzige beobachtet hat, steht fortan als Hauptverdächtige da und muß obendrein einen Mordanschlag der wahren Täterin befürchten. Überraschenderweise findet sie jedoch in dem erwachsenen Sohn der Toten, der nicht an ihre Schuld glauben will, einen hilfreichen Vertrauten. Gemeinsam kommt man der Wahrheit auf die Spur.

Darum in der Top 10: Also wenn es um die visuelle Klasse geht, dann darf man „Dressed to Kill“ wirklich die absolute Bestnote verifizieren. Sensationell, wie jede einzelne Fotografie von Ralf Bode als 'hemmungslos durchkomponiert' tituliert werden darf; die totale Kunstonanie, schwärmerisch und in ihrer Artifizialität so lustvoll verbrämt, dass die Geschichte selbst irgendwann zur Nebensache freigestellt wird und allein durch ihre spektakuläre Ästhetik funktioniert und entfesselt wird. Inklusive ist da dann noch De Palmas neuinterpretierten Kniefall vor Alfred Hitchcocks „Psycho“ und die unübersehbaren Dario Argento-Referenzen, irgendwo zwischen unzähligen weiteren Zitaten positioniert. Hier bebt die Cineastik, hier darf noch salbungsvoll gebumst werden, nur ist der Geschlechtsakt in „Dressed to Kill“ aus keinem Blickwinkel mit einem Ansatz von sorgenfreier Lustbefriedigung verbunden, dafür sorgt der Bescheid vom Arzt und das ikonisch funkelnde Rasiermesser im Fahrstuhl. Schön.

6. Blow Out – Der Tod löscht alle Spuren

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Handlung: Jack Terry verdient seinen Lebensunterhalt auf ungewöhnliche Weise: Er zeichnet Geräusche für Horrorfilme auf. Als er eines Nachts mit seinem Aufnahmegerät auf einer einsamen Brücke steht, wird er Zeuge eines Unfalls. Präsidentschaftskandidat George McRyan verunglückt tödlich mit seinem Auto. Doch Jacks Tonbänder erzählen eine andere Geschichte. War der Unfall in Wirklichkeit ein Attentat? Und welche Rolle spielt Sally, die mit McRyan im Wagen saß? Auf der Suche nach der Wahrheit landet Jack in seinem eigenen ganz realen Horrorfilm.

Darum in der Top 10: Wie Antonioni, geht auch De Palma der Frage nach unserer Realität und der gefälschten Wahrnehmung unserer Wirklichkeit auf den Grund. Was zu Anfang in einer spitzbübischen Film-in-Film-Montage beginnt, in der ein furchtbar mieser Horrorstreifen als Geburtsstätte eines audiovisuellen Kunststücks steht, ist bereits in dieser Szene als symbolische Reflexion über Schein und Sein zu verstehen. Wem kann man in dieser Welt nun wirklich noch vertrauen? Die Antwort ist eindeutig: Weder den Menschen, noch den aufgezeichneten Geräuschen und schon gar nicht den Bildern. „Blow Out“ wird doppelbödig, ist in seiner Geschichte aber nie so verschachtelt, als dass die Handlung der visuellen Klasse irgendwie im Wege stehen könnte. Schön war es damals mit dem ollen Misogyn.

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