In der ausgefallenen Herangehensweise seiner Hybrid-Doku orientiert sich Igor Bezinović augenscheinlich an dem historischen Ereignis, dem er eine aberwitzige Auferstehung verschafft. Spielfilm-Ästhetik und naturalistische Reportage-Bilder schaffen einen pointierten Kontrast, der beiläufig die parallelisierten Prozesse von Verklärung und Vergessen hinterfragt. Geschichte wird zur gegenwärtigen Erfahrung, die den Blick auf die Vergangenheit öffnet und verändert. Als quintessenzieller Verkörperung von Nationalismus, Selbstdarstellung und Klassismus wird D’Annunzio zum Spiegelbild zeitgenössischer Polit-Persönlichkeiten. Archivmaterialien, Schauspielszenen, Straßen- und Set-Aufnahmen pendeln zwischen Revue, Revision und Reflexion.