Narrative Konventionen und inszenatorischer Konformismus werden in Romas Zabarauskas ungelenkem Mix aus Beziehungsmelodram, Krimi und Sozialdrama zum stilistischen Pendant verkappter Ressentiments. Jene reproduzieren die in Litauen bedrückend gängigen Vorurteile von queeren Menschen als potenzieller gesellschaftlicher Bedrohung und verdeckten Psychopathen. Eine rechtsradikale Vereinigung, die der Protagonist infiltriert, erscheint harmlos im Vergleich zu Feinden in eigenen Reihen. Jene erscheinen obendrein mitschuldig am aggressiven gesellschaftlichen Klima, dessen Hintergründe und Strategie nie durchleuchtet werden. Politisch und psychologisch bleibt das konfuse Krimi-Drama gleichermaßen verflacht, ohne stilistisch oder schauspielerisch Ausgleich zu schaffen.