In kühlen, naturalistischen Kameraaufnahmen erzählt Nadia Falls ambitioniertes Spielfilm-Debüt von der Kraft weiblicher Freundschaft und der Brüchigkeit sozialpsychologischen Rückhalts. Biografische Fragmente und emotionalen Einblicke schaffen indes nur ein vages Bild der individuellen Motive der verlornen Proagonistinnen, die buchstäblich vom Weg abgekommen sind. Die dramatische Kraft der episodischen Handlung liegt in den lebensnahen Darstellungen der talentierten Newcomerinnen. Ihre Interaktion wirkt ungeschliffen und organisch, verankert in einer tiefen Verbundenheit. Demgegenüber erscheint die Prämisse der ideologischen Radikalisierung und Rekrutierung von Teenagern mehr wie ein Gimmick. Das gibt dem Geschehen eine akute Aktualität, die der zeitlose Konflikt kaum braucht.