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Rick & Morty - Staffel 1 - Kritik

Stu

Von Stu in Rick & Morty - Staffel 1 - Kritik

Rick & Morty - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © Adult Swim / Studio Hamburg

Ein genialer, versoffener Wissenschaftler reist mit seinem 14jährigen Enkel durch die Dimension und erlebt bunte Abenteuer. Willkommen bei „Rick und Morty“, der wahrscheinlich besten Trickserie der letzten Jahre.

Story

Rick ist ein leicht gestörter Alkoholiker mit einer großen wissenschaftlichen Begabung, der erst seit kurzer Zeit wieder mit seiner Familie vereint ist. Die meiste Zeit verbringt Rick damit, seinen Enkel Morty auf absurde Ausflüge in den Weltraum und in parallele Universen mitzunehmen, was weder zu einem entspannten Familienleben beiträgt noch vorteilhaft für Mortys Schulkarriere ist.

Kritik

Den Job zu verlieren ist alles nur nicht gerade ein Grund zur Freude. Als Dan Harmon von NBC Universal rausgeschmissen wurde, weil er Serienschöpfer der Sitcom Community scheinbar keine einfach zu handhabende Person ist, nutzte dieser aber seine Chance und entwickelte zusammen mit für Adult Swim die Trickserie Rick & Morty. Ursprünglich geplant als Trick-Hommage an Zurück in die Zukunft, wurde daraus schließlich die momentan wohl kreativste, lustigste und ideenreichste Trickserie seit Matt Groenings Futurama.

Aber Achtung, der Einstieg in die Serie ist nicht einfach. Denn im Fokus steht nicht nur der 14jährige Morty, sondern auch seine disfunktionale Familie und vor allem sein Großvater Rick. Der erweist sich zwar als grandioses Genie, der mit Leichtigkeit zwischen Dimensionen umherspringt und dabei Abenteuer erlebt, gleichsam ist er aber auch ein nicht gerade charmanter, anti-empathischer, sabbernder Alkoholiker, der mehr rülpst als redet. Gerade in der Pilotepisode wirkt dass ziemlich abstoßend und vor allem so übertrieben und gestelzt, dass es den Eindruck erweckt, die Serie wäre voll und ganz darauf aufgebaut, dass Rick seine Familie tyrannisiert. Doch mit der zweiten Folge legen die Macher einen Schalter um. Die Geschichten werden teils umwerfend grandios, das Ideenspektrum wird bis zum Anschlag ausgereizt und der Humor bekommt eine hinreißende Vielschichtigkeit.© Adult Swim / Studio Hamburg

Doch das wahre Gold der Serie ist, dass sich oft und gerne auch Themen anspricht und behandelt, die man in solch einer Produktion eher nicht erwartet hätte. Mortys Familie spielt dabei eine zentrale Rolle, denn wo andere Serien familiäre Krisen nur für komödiantisches Sperrfeuer nutzten, verbirgt sich bei Rick & Morty immer auch eine aufrichtige Auseinandersetzung mit der Thematik. Diese wird zwar gerne auch mal amüsant gebrochen, der melancholische Unterton bleibt aber bestehen.

Der ganz große Pluspunkt sind aber die bereits erwähnten (pop-)kulturellen Verweise, Abhandlungen und Ebenen, in denen die beiden Hauptfiguren unterwegs sind. Wo von träumt Freddy Krüger? Was ist für den Teufel die Hölle auf Erden? Wie sähe eine Welt aus, in der Sitzmöbel und Menschen die Funktion getauscht haben? Dies sind nur einige Fragen, die innerhalb der ersten Season gestellt und weitestgehend umwerfend komisch beantwortet werden. Dabei sind es nicht bloß nur Gags, sondern auch immer wieder clevere Erklärungsversuche, warum um diese Dinge so faszinieren, anziehen oder auch abstoßen und ganz nebenbei mixen die  Macher auch bekannt Vorlagen zusammen und erschaffen somit etwas Neues. Sollte man gesehen haben.

Die Blu-ray

© Studio Hamburg

Erneut beweist Studio Hamburg, dass sie ein Herz für Serien haben, die unter dem Radar unterwegs sind. Die erste Season von Rick & Morty bietet natürlich alle 12 Episoden der Staffel auf einer Disc, was geradezu eine Einladung zum Binge Watching ist. Der Ton und das Bild sind sehr gut und auch deutsche Untertitel haben den Weg auf die Disc gefunden, was bei Studio Hamburg leider nicht immer selbstverständlich ist. Leider fehlen die Untertitel aber bei den Extras. Dort gibt es neben einer kurzen Doku über die Präsenz der Serie bei der ComicCon noch jede einzelne Folge als Rohentwurf,, was wahrscheinlich nur für Animations-Enthusiasten einen Mehrwert hat. Das Highlight im Bonusmaterial sind aber die drei Gastkommentare zu einzelnen Folgen. Dort erzählen u.a. die Macher der Simpsons und von The Walking Dead, was sie an Rick & Morty so schätzen. Die Blu-ray, sowie die DVD, sind im Handel erhältlich.

Fazit

Absurde aber nicht minder genialen Ideen treffen auf einen vielschichtigen Unterton und noch mehr wundersame, geniale Ideen. Diese Trickserie ist der Beweis, dass auch hinter dem scheinbar größten und gröbsten Chaos mehr steckt als man vermuten mag. Eine Serie, die es verdient gesehen und geliebt zu werden, denn was hier alleine in einer Episode durchgenommen und verarbeitet wird, reicht einigen anderen bereits für eine ganze Staffel. Meisterwerk!

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