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Outcast - Staffel 1 - Kritik

siBBe

Von siBBe in Outcast - Staffel 1 - Kritik

Outcast - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: Cinemax / FOX International Studios

Inhalt

"Outcast" erzählt die Geschichte von Kyle Barnes (Patrick Fugit), einem jungen Mann, der Zeit seines Lebens von Dämonen verfolgt wird. Zurückgezogen lebt er in seinem Heimatort, dem kleinen Städtchen Rome in West Virginia. Nun begibt er sich mit der Hilfe von Reverend Anderson (Philip Glenister), einem Dorfpfarrer und Exorzisten mit eigenen Dämonen, auf die Suche nach einem normalen Leben, das er nie kennen lernen durfte. Doch was Kyle entdeckt, könnte nicht nur sein Schicksal verändern, sondern das der ganzen Welt - und zwar für immer.

Kritik

Robert Kirkman ist derzeit ein sehr gefragter Mann. Seine "The Walking Dead" Vorlagen in Roman- und Comicform finden weltweit zahlreiche Fans, die dazugehörige Serie rangiert unter den meistgesehenen Shows im Fernsehen. Grund genug, auch in andere Projekte Kirkmans zu investieren, und so fand die Horror-Drama-Serie "Outcast" im Mai 2016 ihren Weg in die TV-Landschaft.

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"Outcast" ist in einem kleinen amerikanischen Städtchen angesiedelt, in welchem sich die Einwohner zunehmend komisch verhalten. Eingeleitet wird die Geschichte mit einem kleinen Jungen, der sich den Kopf an der Wand blutig schlägt und vor den Augen seiner entsetzten Mutter den Finger abbeißt. Handelt es sich um eine psychische Krankheit? Natürlich nicht, dem Zuschauer ist gleich klar, dass dunkle Mächte mit ihm Spiel sind. Atmosphärisch gelingt der Serie damit bereits ein gelungener Einstieg.

Worüber man sich unbedingt im Klaren sein sollte ist, dass "Outcast" trotz seiner Gruselthematik vorrangig ein sehr ruhiges Erzähltempo einlegt. Das kommt zu Beginn einigen Charakteren durchaus zu Gute, wird aber spätestens nach einigen Folgen doch recht nervig wenn man feststellt, dass sich daran auch bis zum Ende nichts ändert. Dass man sich Zeit lässt um das Setting zu ebnen ist an sich sehr begrüßenswert, geschieht dies immerhin mit einer stets angenehm düster aufgebauten Atmosphäre, die großes Unheil ankündigt. Doch wenn man das Fundament erst einmal gelegt hat, sollte man auch darauf aufbauen, was "Outcast" nicht so recht gelingen mag.

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Viele Fragen werden aufgeworfen und um die geheimnisvollen Geschehnisse ein großes Mysterium gemacht. Warum verhalten sich die Einwohner derart schräg? Warum betrifft das immer mehr Menschen in der Gemeinde? Und was hat all das mit Hauptcharakter Kyle Barnes zu tun, der stets im Zentrum dunkler Mächte steht und solch Fälle nahezu anzuziehen scheint? Auch seine Vergangenheit um seine eigene Mutter sowie seine Ehefrau, die beide ebenso besessen schienen, werfen Fragen auf. Neugierig macht das Ganze durchaus, jedoch bekommt "Outcast" es nicht auf die Reihe, den ganzen Spuk auch glaubhaft zu übermitteln. Man sollte meinen, dass in einem kleinen Örtchen, in dem immer mehr Menschen von Dämonen besessen werden, auch bei umstehenden Leuten Fragen aufgeworfen werden, dass man ihnen ihre Sorgen und Ängste ansehen könnte. Tut man aber nicht. Ebenso fragwürdig ist das Exorzismen-Gespann, das nach und nach umherzieht und sich diverser Fälle annimmt, auch das wird nahezu als normal hingenommen. All das scheint keine Sau wirklich zu interessieren, bzw. wird dem Zuschauer nichts anderes suggeriert. Man könnte meinen es gehe eine harmlose Erkältung umher. Und damit fällt eine an sich gar nicht uninteressante Idee auch komplett in sich zusammen, da man die Serie nicht mehr für voll nimmt.

Auch ist ärgerlich, dass man kaum einen Schritt vorwärts macht. Statt die Geschichte weiter voranzutreiben und dem Geheimnis immer mehr auf die Spur kommt, klappert man in den meisten Folgen einfach einen Fall nach dem anderen ab, um Betroffenen die Dämonen auszutreiben. Das mag zwar für den ein oder anderen guten Horroreffekt sorgen, ist aber für das Weiterspinnen der Geschichte in der Regel eher irrelevant oder einfach nur repetitiv. Und damit verpufft der Effekt auch sehr schnell wieder. Zwar ziehen sich verschiedene Erzählstränge durch die Folgen, beispielsweise Barnes problematisches Verhältnis mit seiner Familie, jedoch geschieht das derart unaufregend und arg gestreckt über die ganze Staffel hinweg, so dass man dem Ganzen nur noch halbherzig folgen mag.

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Dem Erfolg der Serie hat all das zumindest nicht geschadet, die Quoten sind gut und eine zweite Staffel war noch lange vor dem Ende der ersten bereits beschlossene Sache. Ob die Serie dann ein besseres Pacing hinbekommt und den Fokus auf inhaltlich Wichtigeres legen kann, um narrativ mehr zu überzeugen, muss sich erst noch zeigen, nach den zehn Folgen der ersten Staffel macht es zumindest noch nicht den Anschein. Und damit verkommt selbst der Cliffhanger zum Ende zu heißer Luft, der nur bedingt neugierig auf mehr macht.

Staffel 1 auf Blu-Ray

Image titleTwentieth Century Fox veröffentlicht die erste Staffel von "Outcast" am 15. Dezember 2016 im deutschen Handel. Die uns vorliegende Blu-Ray-Fassung, die mit insgesamt drei Discs daher kommt, zeichnet sich durch ein gelungenes Bild (16:9 - 1.77:1) als auch einen schön umgesetzten Ton (Deutsch (DTS 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1)) aus. Auf technischer Seite gibt es also nichts zu meckern. Das Bonusmaterial, das auf den ersten Blick sehr zahlreich erscheinen mag, erweist sich in der Regel aber leider als meist sehr knapper Beitrag. Neben einigen deleted scenes (8 Min.) finden sich hier noch Specias mit den Bezeichnungen "Comic Book Origins" (2 Min.), "About Outcast" (2 Min.), "Rome, West Virginia" (2 Min.), "The Motion Comic Experience" (1 Min.), sowie ein Begleit-Featurette zu jeweils jeder Episode (zusammen 25 Min.).


Fazit

"Outcast" hat mit seiner düsteren Atmosphäre, der interessanten Grundidee, der handwerklich schönen Umsetzung und seinen gut agierenden Darstellern gewiss seine Vorzüge. Jedoch macht die Serie nicht sehr viel daraus und entwickelt sich in den zehn Folgen der ersten Staffel kaum weiter. Fragen bleiben weitestgehend unbeantwortet, das Pacing fällt unheimlich schleppend aus, man widmet sich viel zu oft irrelevanten Nebensächlichkeiten in wiederholender Form und auch leidet die gesamte Erzählung an Glaubwürdigkeit, da die Macher es versäumen, den Schrecken, den solch paranormale Ereignisse eigentlich mit sich ziehen sollten, über die Charaktere auf den Zuschauer zu transportieren. Und wenn es von allen Beteiligten scheinbar nicht mehr als ein Schulterzucken gibt, erntet die Serie vom Zuschauer auch nicht viel mehr als ein solches.

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