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"Occupied" - Staffel 2 - Kritik

Christoph

Von Christoph in "Occupied" - Staffel 2 - Kritik

"Occupied" - Staffel 2 - Kritik Bildnachweis: arte.tv

Inhalt

Die Handlung der zweiten Staffel Occupied knüpft thematisch direkt an die Vorgänger-Season an. Knapp acht Monate nach den dramatischen Ereignissen rund um die Flucht von Premierminister Jesper Berg aus dem besetzten Norwegen, hat sich die Lage im Land immer noch nicht normalisiert. Im Untergrund brodelt ein blutiger Kampf zwischen dem russischen Militärapparat und der Freiheitskämpfergruppe Fritt Norge, dem auch bereits Zivilisten zum Opfer gefallen sind. Aus einer provokanten Kontrollaktion der norwegischen Küstenwache und einem darauf folgenden Schusswechsel mit den russischen Sicherheitskräften einer Ölförderstation, entsteht eine internationale Krise.

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Kritik

Season eins von Occupied kann getrost als durchschlagender Erfolg gewertet werden. Solide Einschaltquoten, überwiegend positive Kritiken und ein Rechteverkauf an nahezu alle europäischen Länder aber auch nach Amerika und Indien, haben bereits früh die Weichen Richtung Season zwei gestellt. Diese feierte am 10. Oktober 2017 ihre Premiere, wobei ein Großteil der Folgen von Serien-Schöpfer Erik Skjoldbjærg (Screenplay von Insomnia) persönlich inszeniert wurden.

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Im Gegensatz zur Vorgängerstaffel, die noch zehn Episoden aufzuweisen hatte, beschränkt sich Staffel zwei auf acht knackige 45minüter. Dieser Umstand beugt einerseits zwar Längen weitgehend vor, trägt aber auch dazu bei, dass die Handlungsentwicklung streckenweise etwas gehetzt wirkt. Zusätzlich zu den vielen Handlungsebenen und Figurenkonstellationen von Season eins gesellen sich nämlich noch weitere hinzu, wodurch man als Zuseher relativ rasch den (Gesamt-)Überblick zu verlieren droht. Dieser Eindruck wird dadurch weiter verstärkt, dass Staffel zwei mit noch mehr Referenzen zur aktuellen weltpolitischen Situation gespickt ist als Staffel eins.

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Mit nur einer Handvoll Action-Szenen ausgestattet, konzentriert sich Occupied größtenteils auf die Intrigen am nationalen und internationalen politischen Parkett. Die Spannungen zwischen der Europäischen Union, Norwegen und Russland sind dabei nur die offensichtlichsten Schlachtfelder. Das Voranstellen von Einzelinteressen vor das Gesamtwohl – sowohl politischer als auch wirtschaftlicher Natur – dreiste Lügen, ausgeklügelte Täuschungsmanöver und gezielter Betrug geben auch abseits von offiziellen Anhörungen und Treffen den Ton an. Die unbedingte Notwendigkeit des eigenen Machterhalts respektive Machtgewinns als oberstes Ziel jedes (Haupt-)Charakters durchzieht die gesamte Staffel omnipräsent. Diese düstere Weltsicht verleiht der Serie einen eigenständigen, nihilistischen Touch, der zu packen versteht, aber auch streckenweise etwas ermüdend wirkt.

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Sowohl Produktion als auch Inszenierung und Ausstattung sind – wie bereits bei Season eins – hochklassig. Der eingängige Titelsong Black & Gold des norwegischen Sängers Sivert Høyem ist erneut im Vorspann zu hören und hat nichts von seiner Wucht verloren. Die Schauspielleistungen sind durch die Bank gut ausgefallen, wobei abseits der Hauptcharaktere leider durchaus der ein oder andere hölzerne Auftritt negativ ins Auge sticht. Der gewählte Endpunkt der Staffel öffnet die Türe zu einer dritten Season, würde aber auch als Serienabschluss – mit geringfügig offenem Ende – bestehen. Ob beabsichtigt oder nicht, ist dieser Schachzug genial geglückt und entlässt den Zuseher zufrieden ins tatsächliche politische Chaos der ausgehenden 2010er Jahre.
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Technischer Part

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Die arte Edition Blu-ray der zweiten Staffel von Occupied erscheint am 02.03.2018 bei absolut MEDIEN GmbH. Sowohl Bild- als auch Tonqualität sind sehr gut gelungen. Extras hat die Blu-ray leider keine zu bieten.





Fazit

Die zweite Staffel der norwegischen Serie Occupied setzt Idee und Grundausrichtung der ersten Season konsequent fort. Produktionstechnisch ohne Tadel, kann die Serie spannungstechnisch nicht immer hundertprozentig überzeugen. Zu viele Handlungsstränge, die innerhalb der acht Episoden nicht alle aufgelöst werden können, und ein ungemein undurchsichtiges Geflecht aus aktuellen politischen Referenzen und typischen Serien-Plot-Twists hemmen den Binge-Watching-Genuss. Trotz dieser Kritik bleibt Occupied ein spannendes Stück Polit-Thriller-Unterhaltung, das durch seine düstere Machart, geniale Grundidee und inszenatorische Klasse besticht. Auch in Season zwei ein überdurchschnittlich gelungenes (Seh-)Vergnügen.

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