Nur Archiv-Fotos erinnern a die reale Titelfigur Kaouther Ben Hanias problematischen Doku-Dramas, das im Wettbewerb von Venedig den Großen Preis der Jury erhielt. Der Titel wird zum zynischen Verweis auf die kalkulatorische Entmenschlichung des kleinen Mädchens - eines der 18.000 kindlichen Kriegsopfer in Gaza - zum manipulativen Stilmittel. Die pietätlose Inszenierung zieht ihre fragwürdige Wirkung aus der akustischen Alternative zu scheinmoralischer Schaulust. Hinter der Maske politischer Relevanz trivialisiert der Tearjerker-Thriller eine zutiefst verstörende Gewalttat und den realen Horror des Genozids zur medialen Konsumware.