Ironischerweise werden gerade der TV-Look der bühnenhaften Kulissen, erkennbaren Studiobauten und des frontalen Schauspiels zur unausgespielten inszenatorischen Trumpfkarte Marco Bellocchios konventionellen Kriminalstücks. Die als 6-teilige Mini-Serie oder kolossaler Spielfilm konsumierbare Verfilmung ist auf doppelter Ebene eine TV-Story: ein Fernsehprodukt über ein Fernsehprodukt, das auf Archivaufnahmen und detailgetreuen Segmenten lebendig wird. Doch der oberflächliche Ansatz scheitert daran, die glamouröse Promi-Welt mit dem harschen Realismus dumpfer Gefängniszellen und politischen Inszenierungen zu verknüpfen. Was bleibt ist ein handwerklich solides, analytisch frugales Porträt von Medienmacht, Justizversagen und menschlicher Tragödie.