Akio Fujimoto, der in seinem filmischen Schaffen wiederholt die Bedrängnis migrantischer Leben ins Zentrum gerückt hat, reduziert seine filmische Sprache in seiner dringlichen Chronik einer kindlichen Flucht auf das Notwendigste: Unebene Handkamera, ein Cast ausschließlich aus Laien, authentische Szenenbilder und ein Handlungsbogen ohne Erlösung und konventionelle Spannungskurve. Die Rohingya Sprache verleiht den Protagonist*innen Handlungsmacht und unterstreicht ihre kulturelle Identität. Ethisch wachsam und formal konsequent, rückt das verstörende Protokoll die unsicheren Verhandlungen erzwungener Migration in den Blick.