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Modern Family - Staffel 6 - Kritik

Kuehne

Von Kuehne in Modern Family - Staffel 6 - Kritik

Modern Family - Staffel 6 - Kritik Bildnachweis: © 20th Century Fox Home | Promobild zu "Modern Family Staffel 6"

Inhalt

Die Flitterwochen sind vorbei, aber die Lacher gehen weiter in der sechsten Staffel von Modern Family! Während die frisch Vermählten, Cam und Mitch, sich an die Realitäten des Eheglücks gewöhnen, gehen Phil und Claire durch stressige Ehezeiten, die von nervigen Nachbarn, einem missratenen Thanksgiving-Dinner und Claires Herumschnüffeln im Internet gekrönt werden. In der Zwischenzeit bringt eine spionierende Drohne Chaos in den Garten von Jay und Gloria und ein Beinaheunfall auf dem Highway führt schließlich zu jeder Menge amüsanter Veränderungen bei den Familienmitgliedern der Pritchetts, Dunphys und Pritchett-Tuckers.

Kritik

In Amerika geht Modern Family bereits in die achte Runde. In Deutschland erscheint nun die sechste Staffel. Daher ist es Zeit, mal einen genaueren Blick auf die sechste Staffel zu werfen und zu sehen, welches Chaos, die Modern Family mal wieder anstellt.

Da der Stammbaum der Familie äußerst komplex ist, hier ein paar Eckdaten: Es handelt sich um eine Serie im Mockumentary-Stil, d.h. die Familienmitglieder werden so von der Kamera begleitet, als wäre es eine Dokumentation (vergleich etwa mit Stromberg). Im Zentrum der Serie stehen drei Familien, die allesamt miteinander verwandtschaftlich verbunden sind. Da wäre der 65jährige Jay Pritchett (Ed O’Neill) mit seiner 30 Jahre jüngeren Frau, der rassigen Kolumbianerin Gloria (Sofia Vergara), die ihren Sohn aus erster Ehe, dem hochbegabten Manny (Rico Rodriguez), mit in die Beziehung gebracht hat. Jay hat bereits zwei erwachsene Kinder: Claire (Julie Bowen) und Mitchell (Jesse Tyler Ferguson). Claire ist verheiratet mit Makler Phil Dunphy (Ty Burrell) und hat mit ihm drei Kinder: Hayley (Sarah Hyland), Alex (Ariel Winter) und Luke (Nolan Gould). Mitchell hingegen lebt mit seinem Freund Cameron (Eric Stonestreet) zusammen. Gemeinsam haben sie eine adoptierte Tochter, die kleine Lily (Aubrey Andersons-Emmons). Es handelt sich also, wie der Titel der Serie schon sagt, um eine moderne Familie.

Nach mittlerweile sechs Staffeln wird es für jede Serie irgendwann schwer, etwas Neues zu erarbeiten und die Zuschauer so bei Laune zu halten. In der fünften Staffel gab es zum ersten Mal einen roten Faden, den die Serie verfolgte. Die ersten vier Staffeln waren unzusammenhängende Abenteuer der Familie, welche alle in einer Folge begonnen und auch erledigt wurden. In der fünften Staffel war die Hochzeit von Mitchell und Cameron das zentrale Thema. Zwar war immer noch jede Folge für sich abgeschlossen, aber man hatte etwas, woraus man hinarbeitet. Hier geht die sechste Staffel wieder einen Schritt zurück. Es gibt kein übergeordnetes Thema. Jede Folge steht alleine für sich. Wen das bei den ersten Staffeln nicht gestört hat, wird auch hier keine Probleme damit haben. Doch fehlt es irgendwie an einer Weiterentwicklung der Charaktere. Ohne ein großes Risiko einzugehen, wird hier auf bekannte Motive der Personen aufgebaut, was die Fans weniger stören wird aber schlussendlich auch etwas  unbefriedigend ist.

Das fehlende Risiko ist ein weiterer gravierender Mangel. Unsere Modern Family ist prädestiniert für Probleme im größeren Kontext. Sei es Homosexualität, gemischtrassige Ehen oder ethnische Hintergründe: Nicht davon wird so richtig thematisiert. Modern Family bleibt, wie schon in den Vorgängerstaffeln etwas zu brav. Bei so viel Konfliktpotential wäre es durchaus wünschenswert gewesen, sich mit solchen Themen auseinander zu setzen. Doch würde dies auch ein gewisses Risiko bergen; denn Modern Family ist schon immer brav und bleibt steht`s oberhalb der Gürtellinie. Die Macher wollen gar nicht auf politische oder gesellschaftliche Kontroversen eingehen.

Demnach kann man auch nicht wirklich böse sein. Es hätte interessante neue Aspekte geben können, doch wird auf das bereits Bekannte gesetzt. Und genau hier liegt die Stärke der Staffel. Der Humor und die Personen funktionieren nach 6 Jahren einfach immer noch und es wird nicht langweilig. Wie schon fünf Staffeln zuvor sind Phil und Cameron ganz klar die Highlights der Serie. Daran ändert sich hier nichts. Leider nimmt man Alex mit ihrem Aussehen die Rolle als „hässliches Entlein“ nicht mehr ab. Die Rolle von Lilly wird um einiges besser in das Konstrukt eingearbeitet und bietet einige Lacher, besonders eben durch ihren kindlichen Leichtsinn. Doch auch ihre Divenallüren, welche Sie sich ganz klar von Cameron abgeguckt haben muss, funktionieren.

Technischer Part

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Die Heimkino-Veröffentlichung der sechsten Staffel von 20th Century Fox Home (VÖ:  23.02.2017) bietet ein gutes, scharfes Bild wie tadellosen Ton. Zudem gibt es haufenweise Bonusmaterial, welches sich durchaus sehen lassen kann. Neben entfallenen Szenen gibt es  zudem ein Making Of und diverse Featurettes. Wie schon bei den vorherigen Staffeln handelt es sich hierbei um eine durch und durch überzeugende DVD-Veröffentlichung, an der sich so manche andere Serie ein Beispiel nehmen sollte.

Fazit

„Warum etwas ändern, wenn es doch vorher so wunderbar funktioniert hat?“  Dies war wohl der Leitspruch der Macher. Wer auf eine Weiterentwicklung der Serie hofft, wird enttäuscht sein. Modern Family setzt weiterhin auf Altbekanntes und langweilt damit auch nicht. Somit ist Modern Family Kaugummi fürs Hirn (was hier nicht negativ zu bewerten ist) und macht da auch kein Hehl drauf. Auch die sechste Staffel bietet leichte Unterhaltung ohne jemanden zu verärgern. Ein Spaß für die ganze Familie. Jeder, der Modern Family vorher mochte, wird mit der Staffel ebenfalls nicht enttäuscht. Wer allerdings auf eine Richtungsänderung der Serie gehofft hat, sollte einen Bogen darum machen.

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