In einem Regie-Debüt von seltener politischer Schärfe bricht Zhannat Alshanova mit der Tendenz des kasachischen Kinos zu idealistischen Nationalporträts. Der historische Handlungsrahmen entrückt das gesellschaftskritische Geschehen nicht, sondern verdeutlicht die Kontinuität repressiver Muster. Die Schwimmmannschaft wird zum Mikrokosmos einer Gesellschaft, in der Zugehörigkeit an Bedingungen geknüpft ist und Macht oft unausgesprochen ausgeübt wird. Stilistisch zurückhaltend, doch visuell prägnant verraten lange, gemessene Einstellungen und Nahaufnahmen die verborgenen Unruhen unter einer trügerisch glatten Oberfläche. Mit unterkühlter Ästhetik und prägnantem Schauspiel ergründet ihr vielversprechendes Coming-of-Age-Drama das soziologische Spannungsfeld zwischen Selbstverwirklichung und Anpassung.