Die losen Exposés, aus denen Abdellatif Kechiche eine fragwürdige Fortsetzung seiner stilisierten Schaulust arrangiert, kreisen ermüdende 134 Minuten um narzisstischen Nichtigkeiten. Marco Graziaplenas Kameraarbeit ergeht sich weiterhin in endlose Nahaufnahmen von Körpern, sonnenbeschienenen Wellen, und strahlende Kulissen unter der Mittelmeersonne, unter der ständig lokale Gerichte serviert werden. Im Vergleich zum Exzess von Intermezzo ist die Fleischbeschau zurückhaltender, aber bleibt die greifbare Motivation. Letzte ist nicht filmschöpferische Freiheit, sondern Konsequenzlosigkeit für Täter, die einen durch Nichts auf der Leinwand gerechtfertigten Nimbus als Freibrief für Missbrauch betrachten.