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Mysteriös und brutal: Die erste Staffel "The Red Road"

Aurea

Von Aurea in Kritik zur ersten Staffel "The Red Road"

Mysteriös und brutal: Die erste Staffel "The Red Road" Bildnachweis: © Sundance

Story: „The Red Road“ dreht sich um zwei Männer, die auf unterschiedlichen Seiten stehen. Sheriff Harold Jensen versucht, die Ordnung in der Stadt aufrecht zu erhalten. Privat machen ihm seine alkoholabhängige Frau und die trotzige Teenagertochter Stress. Ihm steht Philipp gegenüber, der frisch aus dem Gefängnis entlassen wurde und die Interessen des Lenape-Stammes vertritt. Doch plötzliche Ereignisse lassen die beiden unterschiedlichen Männer unfreiwillig näher zusammenrücken, denn das Wohl der Stadt muss über persönlichen Konflikten stehen.

Kritik: Der Sundance Channel zeigt sich in den letzten Jahren in Sachen Eigenproduktionen im Seriensektor immer wieder als verlässlicher Partner. Nach „Rectify“ oder „The Returned“ hat es nun „The Red Road“ endlich hierzulande ins Heimkino geschafft. In insgesamt sechs Folgen verfolgt der Zuschauer das Geschehen im nördlichen New Jersey. So recht lässt sich „The Red Road“ dann auch nicht in eine Kategorie pressen. Der Drama-Anteil ist hoch, aber man fokussiert sich nicht nur auf ein Thema. Es gibt Action, eine Art Krimi-Handlung wird nebenbei mitverfolgt und stellenweise ist es ein wenig mysteriös. Gleiches gilt für die Handlung an sich und die angesprochenen Themen. Rassismus steht im Fokus, durch die Anwesenheit eines nicht anerkannten Stammes von Ureinwohnern wird Unterdrückung thematisiert. Die Frau des Sheriffs leidet an einem Alkoholproblem, Drogenhandel, Mord, Totschlag, Erpressung, die sechs Folgen sind randvoll gestopft und werden nie langweilig. Mit zunehmender Episodenanzahl steigt dann auch der Gewaltgrad deutlich an, es wird aber niemals richtig blutig.

Auch bei den Darstellern gibt es nichts zu bemängeln. Martin Henderson („Everest“) gibt einen wundervoll vielschichten Familienvater und Sheriff ab, der bestrebt ist das Richtige zu tun, auf diesem Weg aber häufiger auf Widerstand stößt als es gerechtfertigt wäre. Jason Momoa („Game of Thrones“) liefert ein ebenso facettenreiches Portrait ab, er verkörpert eine Figur die einen mit zahlreichen Fragen zurücklässt. Tom Sizemore („Black Hawk Down“) als sein Vater und Drogenboss ist eindrucksvoll wie eh und je. Doch eine stiehlt allen die Show. Julianne Nicholson („Im August in Osage County“) als Joan spielt nicht nur eine vom Alkohol und von Wahnvorstellungen getriebene Mutter die ihre Tochter vor den Fehlern schützen will sie sie einst selbst begangen hat, sie spielt sie förmlich greifbar. Die Feinheit in ihrem Spiel, das teilweise nur durch das brechen von Augenkontakt oder einen hochgezogenen Mundwinkel überhaupt von einer Maske abweicht ist herrlich subtil und doch so eindringlich. Dass alle Figuren durch eine lang zurückliegende, gemeinsame Vergangenheit miteinander verbunden sind erhöht die Einsätze, und die Darsteller werden diesen dann auch vollends gerecht. Besonders eindrücklich ist auch Jason Momoa, dem nach seiner doch eher wortkargen Rolle als Khal Drogo bei „Game of Thrones“ gerne mal das Schauspieltalent gleich ganz abgesprochen wird.

Produziert wurde mit eher geringen Mitteln, doch das muss ja nicht immer gleich bedeuten dass die Serie billig wirkt. Ganz im Gegenteil, „The Red Road“ konzentriert sich in erster Linie auf seine Figuren und ihre Probleme. Doch das Setting und die Atmosphäre werden beinahe im Minutentakt dichter, bis man die niemals ganz greifbare Bedrohung förmlich spüren kann. Hier geht es um große Themen, die angemessen und durchaus auch kritisch angegangen werden. Leichte Kost ist das keinesfalls, zartbesaitete Zuschauer dürften häufiger mal zusammenzucken. Aber die sechs Folgen lassen sich angenehm schnell schauen, die Geschichte rund um Loyalität und Identität fasziniert. Hier wird einem nicht immer alles gleich auf dem Silbertablett serviert, stattdessen entwickelt sich die Geschichte nach und nach, so dass die Spannung sich aufbauen kann. Knackige Dialoge runden das positive Gesamtbild ab. Eine zweite Staffel gibt es ebenfalls, auch sie hat sechs Folgen, danach wurde die Serie eingestellt.

Fazit: „The Red Road“ hat in der ersten Staffel nur sechs Folgen, diese lassen sich auch theoretisch schnell durchgucken. Doch die Vielfalt der teilweise auch momentan aktuellen politischen Themen, die großartigen Darsteller und die dicht erzählte Geschichte machen „The Red Road“ in der ersten Staffel zu einem richtigen Erlebnis. Nicht immer angenehm zu schauen, aber definitiv nachhaltig beeindruckend.

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Die Blu-ray: Die Blu-ray im Vertrieb von KSM kommt in deutscher und englischer DTS-HD MA 5.1 Tonspur daher, zusätzlich gibt es deutsche Untertitel. Bild und Ton sind klar und sauber, die Farben sind kontrastreich. Einzig bei zu schnellen Kameraschwenks wird es bisweilen ein wenig unscharf, aber nur für kurze Momente. Gut gelungen sind die Extras. Es gibt zahlreiche Featurettes die den Zuschauer mit hinter die Kulissen nehmen. Unter anderem werden die Figuren vorgestellt und man kann bei den Dreharbeiten zusehen. Obendrauf gibt es noch eine Bildergalerie.

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