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"Hans Zimmer Live - Europe Tour 2022" - Besuch auf dem Berliner Konzert des oscarprämierten Filmkomponisten

siBBe

Von siBBe in "Hans Zimmer Live - Europe Tour 2022" - Besuch auf dem Berliner Konzert des oscarprämierten Filmkomponisten

"Hans Zimmer Live - Europe Tour 2022" - Besuch auf dem Berliner Konzert des oscarprämierten Filmkomponisten Bildnachweis: © SEMMEL Concerts Entertainment GmbH

Wenn es um Filmmusik geht, ist er einer der gefragtesten Männer Hollywoods: Hans Zimmer hat Musik für mehr als 200 Projekte über alle medialen Bereiche hinweg vertont und mit einigen der bekanntesten und einflussreichsten Werke unserer Zeit die Herzen vieler Millionen Fans auf der Welt für sich gewonnen. Stolze zwölfmal wurde er für den Oscar, fünfzehnmal für den Golden Globe Award und elfmal für den Grammy Award nominiert. Seinen ersten Oscar gewann er 1995 für die Filmmusik zu Der König der Löwen, seinen zweiten kürzlich erst für Dune. Hans Zimmers Soundtrack-Alben verkauften sich weltweit bereits mehr als 25,6 Millionen Mal.

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Statt nur im Studio zu arbeiten, sucht Zimmer auch stets die Nähe zu seinen Fans. Seit Jahren schon tourt er immer mal durch die Arenen und Stadien der Welt. Nach seiner erfolgreichen letzten Tour, auf der wir 2016 ebenfalls zu Gast waren, sollte es 2021 eigentlich wieder so weit sein. Doch die Corona-Pandemie machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung, sodass es zu Verschiebungen kam. Nun aber hat es endlich geklappt, Zimmer kann als Musiker und Gastgeber neben Orchester, Chor und Band auf der "Hans Zimmer Live - Europe Tour 2022" erneut live auf der Bühne erlebt werden.

Es ist 20 Uhr, der Saal der Mercedes Benz Arena in Berlin mit seinen rund 17.000 Plätzen ist gut gefüllt, Aufregung und Erwartung liegen spürbar in der Luft. Nun beginnt die erste Nummer, erst ganz ruhig mit Gesang, dann lautstark vom Orchester begleitet, das von der emporsteigenden Leinwand preisgegeben wird. Unter tosendem Applaus betritt Zimmer die Bühne, begrüßt das Berliner Publikum und beginnt von den Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Shows durch die Pandemie zu erzählen und kommt anschließend auch auf den Krieg in der Ukraine zu sprechen. Mehrere weibliche Mitglieder seines Orchesters stammen nämlich aus Odessa und haben daher einen ganz persönlichen Bezug zur aktuellen Lage. Dafür gibt es die erste Standing Ovation des Abends vom Publikum. Ihnen und all den anderen Frauen, die unter dem Krieg leiden, wird die nächste Nummer gewidmet, die mehrere Stücke aus Wonder Woman aufgreift.

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Danach geht es im rund 3,5-stündigen Programm (dazwischen mit einer 25-minütigen Pause) durch den Katalog der beliebtesten Zimmer-Werke. Aufgeführt werden unter anderem Gladiator, The Last Samurai, Pirates of the Caribbean, Interstellar, Man of Steel, Dunkirk, Sherlock Holmes oder Dune. Alles komplett Live und in toller Mixtur – einzelne Titel werden nicht einfach, wie man sie kennt, runtergespielt, sondern zu aufregenden neuen Kompositionen zusammengefügt. Dazu eine imposante Show, auf der die gesamte Crew richtig Power gibt und pure Leidenschaft zur Musik zeigt. Auch Tanzeinlagen und eine ausgefeilte Licht- & Bühnentechnik werten die Show immens auf und lassen daraus ein echtes Spektakel werden. Zimmer nimmt dabei Platz an diversen Instrumenten, um selbst auch mitzuspielen, oder hüpft gut gelaunt zwischen seiner Crew umher.

Zwischen den einzelnen Nummern tritt Zimmer auch immer wieder ans Mikrofon für diverse Ansagen oder kleine Geschichten. Sein Deutsch ist mittlerweile spürbar eingerostet, gelegentlich fällt das Gesagte auch etwas wirr und der ein oder andere Joke etwas cringy aus. Dem Publikum ist das aber egal, es applaudiert und erfreut sich an der persönlichen, lockeren Note, die Zimmer seiner Show dadurch zusätzlich noch gibt. Und es bringt noch einen weiteren Vorteil: Nach und nach werden einzelne Schlüsselfiguren seiner Crew vorgestellt und in den Fokus gerückt. So lernen wir beispielsweise die Sängerin Loire Cotler kennen, die in letzter Minute eingesprungen ist, um die krankheitsbedingt ausgefallene Lisa Gerrard beim Gladiator-Song "Now We Are Free" zu ersetzen, was ihr hervorragend gelungen ist. Ebenso den Venezolaner Pedro Eustache, der von Zimmer als "Meister der Flöten" gefeiert wird, was er kurz darauf unter Beweis stellen darf. Oder die in China geborene Cellistin Tina Guo, die mit ihrem Cello den Saal zu Pirates of the Caribbean zum Beben bringt.

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Kurz vor 23 Uhr folgt mit König der Löwen der vorläufige Höhepunkt des Abends. Sogar Lebo Morake, der damals schon am originalen Soundtrack mitwirkte, ist als Sänger mit von der Partie. Auf der Bühne wird noch mal eine richtig starke Show dargeboten, sowohl fürs Ohr als auch fürs Auge, dann bedankt und verabschiedet sich Zimmer unter tosendem Applaus und der nächsten Standing Ovation beim Publikum. Die ersten Menschen verlassen schon den Saal, andere schreien nach einer Zugabe. Und die kommt dann auch prompt mit dem nächsten Knaller, einer richtig stimmungsvollen Nummer zu James Bond: No Time to Die. Der Saal hat noch nicht genug und verlangt nach einer weiteren Zugabe, die dann mit "Time" aus Inception ebenfalls gegeben wird. Hier steht nun Zimmer selbst im Fokus, der das populäre Stück auf dem Klavier spielt und damit auf wunderbare Weise das Konzert beendet. Gänsehaut garantiert.

Um es auf den Punkt zu bringen: Hans Zimmer und seine Crew live zu erleben ist ein echtes Erlebnis. Hier sind Menschen am Werk, die enorm viel Talent und echte Liebe zur Musik besitzen und über die gesamte Show hinweg richtig Vollgas geben, um das Publikum zu begeistern. Die diesjährige Tour ist mittlerweile schon fast am Ende angelangt, in einigen Städten besteht aber noch die Möglichkeit, daran teilzunehmen. Alle Informationen zur Tour gibt es beim Veranstalter semmel.de. Wer Zimmer dieses Mal verpasst hat, darf aber davon ausgehen, dass der Meister der Filmmusik zurückkommt. Dieses Versprechen gab er dem Berliner Publikum am gestrigen Abend bereits.

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