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"Hackerville" - Staffel 1 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "Hackerville" - Staffel 1 - Kritik

"Hackerville" - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © eye see movies (AV Visionen)

Wenn es um deutsche Qualitätsserien geht, dann besteht immer noch ein großer Nachholbedarf angesichts der internationalen Konkurrenz. Und dennoch: Produktionen wie 4 Blocks, Babylon Berlin, Bad Banks oder Deutschland ´83 zeigen eindrucksvoll, dass es eben auch anders geht. Deutsche Serien können ebenfalls begeistern, provozieren, den Trott durchbrechen und müssen sich nicht wie Tatort XYZ anfühlen. Im Falle von Hackerville steht hinter der Produktion gar HBO Europe sowie der deutsche Kanal TNT Serie, der zusammen mit einem rumänischen und deutschen Team in die Welt der Hacker-Szene eindringen möchte. Und dabei keineswegs mit Kapuzenpullis, grafischen Hack-Versuchen oder anderen Klischees, sondern nah an der Realität, seinen Figuren und einer Geschichte, die aufzeigt, welche Gefahren und Begehrlichkeiten hinter dieser Thematik stecken. Wer auf spielerischer Weise Firewalls durchbricht und Geld stehlen kann, wird schnell zum Spielball der Macht. Genau hier kann Hackerville vollends überzeugen. Seit dem 29.03. ist nun die erste Staffel dank eye see movies (AV Visionen) im Handel erhältlich. Wir haben einen Blick riskiert.

Story

Frankfurt am Main: Eine deutsche Großbank wird zum Opfer eines schweren Hackerangriffs, den das Bundeskriminalamt bis nach Rumänien zurückverfolgen kann. Es entsendet die Spezialistin für Internetkriminalität Lisa Metz in die rumänische Stadt Timisoara, die zugleich ihr Geburtsort ist. Vorort soll Lisa mit dem leitenden Ermittler Adam Sandor zusammenarbeiten. Dieser sieht zunächst seine Untersuchungen durch die Kollegin aus Deutschland gefährdet. Als Lisa und Sandor jedoch auf den vierzehn Jahre alten Programmierer Cipi, alias „Dark Mole“ treffen, entwickelt sich aus anfänglichem Misstrauen bald eine gegenseitige Abhängigkeit zwischen den dreien. Denn dem Jungen ist eine Organisation auf den Fersen, für die Cipi, das Cyber-Wunderkind, hochgesicherte Computersysteme knacken soll...

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Kritik

Eines muss man Hackerville gleich zu Beginn zugestehen: Die Darstellung der Welt des 14jährigen Cipi, alias „Dark Mole“, ist weit davon entfernt in gängigen Klischees unterzugehen. Zwar ist die Serie optisch keine typische Hochglanz-Produktion à la Netflix, doch ist dies auch gar nicht nötig: Die Stärke der Serie liegt klar in seiner Thematik und seinen Figuren. Etwas Menschliches in die Hacker-Szene zu bringen ist wohl die größte Leistung. Und schon der Beginn von Hackerville überzeugt. Nachdem eine Großbank um 9,99 erleichtert wird – obwohl Millionen hätten entwendet werden können – geht es schnell in das beschauliche Timisoara. Als völliger Kontrast zu bisherigen Produktionen funktioniert dies hervorragend, zudem gibt es hier keine Kulturklischees zu entdecken. Das internationale Team hat schlichtweg gute Arbeit dabei geleistet realistisch am Thema zu bleiben. Sprachbarrieren gibt es zwar ebenso wie einen starken Unterschied der Untersuchungsbehörden und Methoden, doch zu keiner Zeit bekommt man als Zuschauer das Gefühl, etwas aufgesetzt zu bekommen.

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Dies liegt natürlich auch an den Charakteren selbst: Auf der einen Seite die eigenwillige Lisa Metz (Anna Schumacher) die selbst einst aus der rumänischen Stadt kam sowie auf der anderen Seite der taffe Ermittler Adam Sandor (Andi Vasluianu). Beide harmonieren perfekt und können schließlich zusammen mit Cipi die insgesamt sechs Folgen perfekt ausfüllen. Der Rest entpuppt sich als spannende aber niemals wirklich herausragende Thriller-Unterhaltung, die am Ende besonders von ihrer ungewöhnlichen Kulisse lebt. Die Thematik selbst wird aber perfekt in die Serie eingebunden: Egal ob der spielerische Aspekt des Hackens – es geht eben mehr um das Gewinnen sowie die Herausforderung als um Profit (zumindest für die Hacker) – oder eben die Scammer, die von einer Art Mafia organisiert im Internet nach und nach Menschen ausnehmen. Hier ist die Welt sehr authentisch dargestellt, sodass sich auch die Figuren in ihr gut bewegen können. Dennoch könnte das Tempo an der einen oder anderen Stelle etwas rasanter sein. Was bleibt ist aber spannende Genre-Unterhaltung, die viele neue Ansätze offenbart, die nachhaltig in Erinnerung bleiben.  

Blu-Ray

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Die Blu-Ray von eye see movies (AV Visionen) – seit dem 29.03.2019 im Handel erhältlich - ist technisch sehr gut gelungen: So ist das Bild kräftig, scharf und kontrastreich und bietet ein tolles HD Gefühl. Der Ton – vorliegend in Deutsch DTS-HD MA 5.1 sowie Rumänisch DTS-HD MA 5.1 – ist gut abgemischt und erzeugt einen tollen Raumklang. Als Extras gibt es ein Interview mit Serienschöpfer und Executive Producer Jörg Winger sowie Behind the Scenes.

Fazit

Hackerville überzeugt vor allem durch sein unverbrauchtes Setting, seiner realistischen Erzählweise sowie der gekonnten Verbindung zwischen Deutschland und Rumänien. Zudem ist die Serie menschlich am Thema interessiert und offenbart daher gute Figuren sowie eine spannende Erzählung. Zwar kann diese nicht immer ihr Tempo halten und bleibt auch optisch hinter ihren Möglichkeiten zurück, bietet aber Genre-Unterhaltung, die sich Fans nicht entgehen lassen sollten.

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