Story

Der Schauplatz von Cronos: The New Dawn ist eine düstere Welt, wo osteuropäischer Brutalismus und retro-futuristische Technik zusammentreffen. Als ein Reisender durchstreifst du im Auftrag des rätselhaften Kollektivs das Ödland der Zukunft, um spezifische Risse in der Zeit zu finden, die dich ins Polen der 1980er Jahre zurückbefördern. Dein Auftrag ist es, Schlüsselpersonen aus der Vergangenheit ausfindig zu machen, die in der kommenden Apokalypse umgekommen sind. Mithilfe deines allmächtigen Werkzeugs entnimmst du ihre Essenzen und bringst sie in die Zukunft.

Kritik

Das polnische Entwicklerstudio Bloober Team hat sich ganz dem Horror-Genre verschrieben: Mit The Medium, Layers of Fear, Observer, Blair Witch und zuletzt dem großartigen Remake von Silent Hill 2 lehrten sie uns schon mehrmals das Fürchten. Gerade nach dem Erfolg des letztgenannten Titels ist die Spannung groß, was uns das Studio als Nächstes liefert – vor allem, da man nun wieder eine eigene Idee realisiert und keine Kultvorlage zugrunde liegt. Cronos: The New Dawn nennt sich das neue Werk, das vor allem Fans von Spielen wie Dead Space gefallen wird, welches hier offensichtlich eine große Inspirationsquelle war. 

Cronos: The New Dawn beginnt äußerst mysteriös und lässt uns lange Zeit im Unklaren darüber, wer wir eigentlich sind und was in der postapokalyptischen, gespenstischen Welt im Polen der 1980er Jahre eigentlich geschehen ist. Um die durchaus gute Story der über 20 bis 30-stündigen Kampagne in vollen Zügen aufzunehmen, ist es ratsam, auch auf die zahlreichen Notizen in der Spielwelt zuzugreifen, die thematisch in die Tiefe gehen. Aufs Lesen muss man aber natürlich Lust haben, was nicht auf jeden Spieler zutreffen wird. 

Doch auch so entfaltet sich die größte Stärke des Spiels bestens: die großartige Atmosphäre, die direkt zu packen weiß. Das liegt einerseits am spannenden Szenario selbst, das uns in ein monsterverseuchtes Polen der Endzeit schickt, aber auch am hervorragenden Art- und Leveldesign und der Liebe zum Detail, die Umgebung glaubhaft und überaus erschreckend auszuschmücken und abzubilden. In Kombination mit dem tollen Spiel von Licht und Schatten und der schaurigen Soundkulisse ist für Gänsehaut gesorgt. 

Auch die grotesk designten Kreaturen, die die verlorene Welt bevölkern, tragen ihren Teil zur bedrohlichen Stimmung bei. Überall lauern diese auf den Spieler, um sich in einem unachtsamen Moment auf diesen zu stürzen. Mit mehreren Waffen wie dem Revolver, der Schrotflinte oder dem Flammenwerfer setzen wir uns dabei genretypisch zur Wehr, müssen aber gleichzeitig sparsam mit der Munition umgehen, wodurch trotz hohen Action-Anteils der Survival-Aspekt gewahrt bleibt. 

Eine Besonderheit der Gegner ist ihre Fähigkeit, mit toten Kadavern zu verschmelzen, wenn man dies nicht rechtzeitig zu verhindern weiß. So "erbt" ein Monster die Fähigkeiten eines anderen, wie beispielsweise Säure zu versprühen, und wird schneller und stärker als zuvor. Schaut übrigens auch beeindruckend aus und bringt einen guten Schwung an Body-Horror mit ins Spiel. 

Generell sieht Cronos: The New Dawn mit seiner eingesetzten Unreal Engine 5 wirklich schick aus und sorgt für schaurig-schöne Bilder auf dem Bildschirm. Auf der getesteten PS5 Pro lief das Spiel dabei auch größtenteils sehr sauber, nur selten kam es zu kleinen Mikrorucklern. Bugs oder andere schwerwiegende Probleme fielen während des Tests hingegen nicht auf. 

Auch abseits der Gefechte funktioniert Cronos: The New Dawn wirklich gut. Zum einen lohnt sich das Erkunden der aufregenden Welt, um wertvolle Upgrades, Munition oder Heilung zu finden, zum anderen gibt es immer mal kleine Puzzles zu meistern und auch nette Überraschungen seitens der Entwickler in Form von neuen Gameplay-Mechaniken, die für Abwechslung sorgen. Dazu gehören beispielsweise der Zeitmanipulationsstrahl, mit dem wir die Umgebung neu formen, oder die Gravitationsstiefel, mit denen wir schnell mal die Perspektive wechseln und uns kopfüber bewegen.  

Fazit

"Cronos: The New Dawn" ist ein atmosphärisch packender Survival-Horror-Trip vor unverbrauchter, fesselnder Kulisse mit ordentlicher Portion Grusel und Ekel. Wer bereits Spaß mit actiongeladenen Titeln wie "Dead Space" oder "Resident Evil" hat, wird auch hiermit seine Freude haben.