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Arrested Development – Staffel 1 - Kritik

Stu

Von Stu in Arrested Development – Staffel 1 - Kritik

Arrested Development – Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © Fox
Es ist nicht einfach eine gute Seele von Mensch zu sein, wenn der Rest der Familie ein Haufen egozentrischer, narzisstischer, hedonistischer und opportunistischer Individuen ist, die wirklich kein Fettnäpfchen auslassen und selbst dann nicht die Auswirkungen ihrer Taten erkennen, wenn diese mit voller Kraft über sie hinwegrollen. Willkommen bei „Arrested Development“, der hochgelobten Comedyserie von Fox, die nun endlich auch den Weg auf Blu-ray gefunden hat – zumindest die ersten drei Staffeln.

Im Zentrum steht Michael Bluth (Jason Bateman), der eigentliche die Firma von seinem Vater übernehmen wollte, doch es kommt anders. Wegen diverser Wirtschaftsverbrechen landet sein Vater im Knast. Nun liegt es an Michael nicht nur die Firma zu retten, sondern auch seiner Familie klar zu machen, dass das ehemalige Lotterleben im Luxus vorbei ist. Selbstverständlich erweist sich als wahre Mammutaufgabe, denn die Familie Bluth ist ein Haufen Exzentriker: Mutter Lucille (Jessica Walter) hat die Selbstsucht für sich gepachtet, Bruder Gob (Will Arnett) meint er wäre ein guter Zauberer, Schwester Lindsay (Portia de Rossi) versucht sich einzig und alleine durch Charity-Events zu definieren und ihre Gatte, der Therapeut Dr. Tobias Fünke (David Cross), hat nicht nur ein Problem mit seinem eigenen Körper, sondern gibt seinen alten Job auf, um endlich Schauspieler zu werden. Kurz: Chaos pur.

Nun gibt es ja bekanntlich viele Comedyserien, die mit chaotischen Figuren und deren Konstellationen sowie skurrilen  Geschichten für Erheiterung sorgen wollen. Was ist denn nun bitte an „Arrested Development“ so besonders, schließlich gilt die Serie von Mitchell Hurwitz als Kultserie? Nun da wären zum einen die Darsteller, die ihre Rolle einfach nur umwerfend ausfüllen. Will Arnett als Möchtegern-Magier, Jason Bateman als verzweifelter Gutmensch oder David Cross als deutschstämmiger Dr. Fünke sind hier voll in ihrem Element. Dazu kommt, dass die Serie von einem Erzähler aus dem Off geleitet wird. Dieser bringt einen wunderbar funktionierenden Anteil an trockenem Humor in die Serie ein. Der Humor ist überhaupt ein Glanzstück von „Arrested Development“. Hier werden Gags nicht einfach bloß zum schnellen Konsum generiert, sondern erweisen sich als facettenreiche Ebene der Inszenierung. so kann es vorkommen, dass die Pointe eines Witzes erst einige Episoden später dem Publikum dargeboten wird. Das hat etwas erfrischend Anti-Archaisches.

Serienschöpfer Hurwitz und sein Team haben dazu eine große Fülle von herrlich durchgeplanten Episoden zu bieten. Bei „Arrested Development“ ist alles punktgenau inszeniert. Jeder Blick, jede kleinste humoristische Nuance ist hier durchkomponiert. Das Ergebnis sind ziel- und passgenaue Clous. Diese sind dabei nicht dafür gemacht immer die großen Lachmuskeln in Wallung zu bringen. viel mehr versteht sich „Arrested Development“ darauf ein durchgängiges Schmunzeln auf das Gesicht des Zuschauers zu zaubern. Natürlich gibt es aber dabei auch immer wieder den einen oder anderen Brüller zu verzeichnen. Um „Arrested Development“ in vollen Zügen genießen zu können, sollte man aber unbedingt zur Originalfassung greifen. In der deutschen Synchronübersetzung geht einfach zu viel Sprachwitz verloren, dazu kommt, dass Regisseur Ron Howard („Rush“) als Off-Erzähler einen erstaunlichen passenden und perfekt sitzenden Tonus trifft, der in der deutschen Fassung leider meistens fehlt.

Die Blu-ray: Staffel 1 von „Arrested Development“ bietet als Extras eine große Portion erweiterte sowie unveröffentlichter Szenen sowie zwei kurze Featurettes. Gewiss wäre da mehr drin gewesen, dennoch sind die Extras zufriedenstellend und geben einen guten Einblick in den Entstehungsprozess der Serie. Technisch merkt man vor allem beim Bild das eine oder andere Mal, dass „Arrested Development“ nicht mehr zu den taufrischesten Serien zählt. Dennoch gibt es eigentlich kein Grund sich über Blu-rays der ersten Staffel zu beschweren.

Fazit: Genug von Schema F Comedy der Marke „The Big Bang Theory“ oder „2 Broke Girls“? Dann solltet ihr „Arrested Development“ einen Chance geben. Die prominent besetzt Serie beweist wie spritzig, kreativ und einfallsreich Comedy sein kann. Aber Vorsicht: definitive Suchtgefahr!

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