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tarantino

Kritik von tarantino

Gesehen: Juni, 2013

Diese Kritik enthält Spoiler.

Da ist er nun der Zombie Film, bei dem man das Genre mal groß anpacken wollte. Mit einem großen Star, einem hohen Budget und einer anspruchsvollen Story. Leider hörte man ja bereits im Vorfeld eine Horrornachricht nach der anderen über die Dreharbeiten, die die Vorfreude schmälerten. Unter anderem wurden während der Produktion neue Drehbuchautoren verpflichtet, was man dem Film auch anmerkt und das Budget erheblich gesprengt. Wunschregisseur Forster und Hauptdarsteller/Produzent und Freund Brad Pitt sind seit den Dreharbeiten zudem völlig zerstritten und reden kein Wort mehr miteinander. Zudem sorgten CGI Zombies im Trailer und die niedrige Jugendfreigabe dann noch einmal für Argwohn. Waren die Zweifel berechtigt? Ja. Denn World War Z ist am Ende kein anspruchsvoller Zombie Film geworden, sondern ein Mainstream Film für die ganze Familie. Brad Pitt spielt den strahlenden Helden dieser Geschichte, der am Anfang noch mit seiner Familie interagieren darf um somit besser vorgestellt zu werden, mehr Profil zu bekommen und einen Grund für seine späteren Taten zu finden. Der Anfang ist zweifelslos das Beste am Film. Hier stimmt atmosphärisch und darstellerisch alles. Aber ab der Rettung auf dem Hochhaus geht vieles schief, dass fängt schon damit an, dass Matthew Fox (immerhin vom Namen her der dritt oder viertgrößte Star des Films) einen simplen Fallschirmjäger spielt, der mal für 2 Minuten ein paar Zombies töten darf. Auf dem UN Schiff sind dann alle Menschen trotz dem scheinbar bevorstehenden Ende der Menschheit vergleichsweise ziemlich gefasst und auch die Familie von Pitt inklusive dem kleinen Jungen, der gerade seine ganze Familie verloren hat und auch noch mit ansehen musste wie sein Vater als Zombie getötet wurde relativ gut drauf, wenn man sie denn in der spärlichen Screentime sieht, denn nach der Zwangsrekrutierung von Pitt spielt die Familie praktisch keine Rolle mehr, wenn man von zwei für Spannung sorgende Ereignisse absieht. Auf der Suche nach dem Ursprung des Virus und einer möglichen Heilung verschlägt es Pitt samt Gefolge zuerst nach Südkorea. Ein wirklich schöner Ort ganz ohne Koreaner (na gut in der Rückblende) und Landschaft (kann man dank pechschwarzen Dunkelheit nicht sehen). Hier wird gleich zu Beginn der Zuschauer geschockt in dem man dem gerade erst an Profil gewonnenen Wissenschaftler durch einen Ausrutscher tötet. Netter Einfall, wenn die Charaktere nicht so Mangelware wären und man neben Pitt nicht sehnsüchtig mehr Charaktere von Format sehen würde. Nachdem man bei der Suche nach dem Ursprung nicht weiterkommt, hat der große Star neben Pitt, nämlich David Morse seinen großen 2 Minuten Auftritt. Er darf einen ehemaligen CIA Agenten spielen der Waffen an die Nordkoreaner verkauft. (Da hat man sich schon mal mehr Mühe gegeben als bei Fox). Neben einer interessanten Anekdote dient Morse nur als Stichwortgeber für das nächste Reiseziel und ist dann auch schnell wieder vergessen. Dann geht es auch wieder los und abgesehen, dass es ein netter Einfall ist, dass man mit klapprigen Fahrrädern zum Flugzeug fährt, sorgt die für Spannung sorgende Szene eher für Ärger, gerade weil sie so klischeehaft konstruiert ist. Dunkelheit sorgt zwar für Grusel und Spannung, aber wenn man hier praktisch wie zu besten Aliens vs. Predators 2 Zeiten nix erkennen kann ist das schon ärgerlich. Außerdem ist es mehr als unverständlich, dass bis auf Pitt und dem Piloten keiner mitfliegen will. Ärgerlich zudem, dass mit James Badge Dale erneut ein Charakter geopfert wird der halbwegs interessant hätte werden können. Jerusalem (eigentlich Malta) sorgt dann für das optische Highlight des Films. Leider sieht man die Zombiehatz (hier kommen die CGI Zombies zum Einsatz, die überraschend nicht so schlimm auffallen wie vermutet. Vielleicht war ich aber auch schon durch die Trailer abgehärtet) eher nüchtern zu und fiebert nicht wirklich mit, denn außer Pitt gibt es ja keinen Charakter an dem man hängt. Bei der Flucht wird dann mal wieder ein neuer Charakter an die Seite von Pitt gestellt. Die Soldatin Segen darf dem Hauptdarsteller dann tatsächlich bis zum Schluss begleiten und sorgt dafür, dass man wenigstens um einen ein wenig zittern darf. Nach der Bruchlandung in Wales merkt man dann sofort, dass neue Autoren am Werk sind. Nun hat Pitt gleich mehrere Begleiter und es gibt die genreüblichen Schleichszenen mit der nun deutlich verringerten Anzahl von Zombies. Gerade hier fällt dann auf wie harmlos und familienfreundlich World War Z eigentlich ist, während man bisher die fehlende Gewalt gut kaschierte, von einigen schlechten Schnitten abgesehen, fehlt in dem Finale, wo man sich an die Kollegen orientiert einfach die Härte. Neben diesem Punkt merkt man einfach viel zu deutlich, dass die neuen Autoren irgendwie den Film beenden wollten und so wird mal eben schnell eine Lösung des Problems aufgezeigt und alles ratzfatz zu einem Ende gebracht. Das passt dann einfach gar nicht mehr zum Rest des Films. Fazit: Leider wieder ein Blockbuster der enttäuscht. Hier war eindeutig mehr drin, aber der Film war für das ganze Team einfach eine Nummer zu groß. Da wünscht man sich schon, dass Leonardo DiCaprio mit seiner Produktionsgesellschaft damals das Rennen um die Verfilmung gewonnen hätte und nicht Pitt.

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