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memorylab

Kritik von memorylab

Gesehen: Dezember, 2022

Die Aktstruktur gleicht einem dreiteiligen „Street Fighter“-Duell, in dem Regisseur und Drehbuchautor Onur Tukel mittels schwarzhumoriger Satire und kathartischen Karma-Wechselspielen seiner bewusst verachtenswerten Protagonistinnen Ashley Miller und Veronica Salt (Anne Heche und Sandra Oh) den wenig erfinderischen Spruch „beat the rich“ abbildet. Erfolg, Komfort und Arroganz treffen hierbei auf Misserfolg, Frustration und Eifersucht, die zusammen eine einfache, aber herrlich anzusehende Feindschaft zwischen den beiden Damen ergeben. Dabei arbeitet Tukel in den Charakterporträts und den späteren Kollisionen gekonnt mit unterschiedlichen Strichstärken. Diese harmonieren (selbstverständlich) besonders gut mit der Künstlerin Ashley, deren Bildsprache mit einem großen Anteil Rot und feinen Konturen arbeitet. Geschickt wird die verglaste Bildergalerie zu einem eingesperrten Zoo ihrer labilen Psyche, die mit den Kämpfen gegen Veronica ausbricht – gezeichnete Kunst im Entwurf und Performance Art in der Umsetzung. Zusätzlich fügt sich das Ambiente mit seinen entsättigten Farben und den kalten Räumen gut in das Geschehen ein.

Leider schüttet der Regisseur zu viel Karma in seine Farbeimer mit Schwarz und Weiß und überstreicht mit den Schicksal-Farbrollern die Porträts. Das wirkt platt und entbehrlich, jedoch zeigt sich dadurch eine kleine Einsicht in ihren Verhaltensweisen und Gemeinsamkeit in der nicht nachzuvollziehenden Rezeption seitens der Protagonistinnen – zum einen ein alternatives Furzkissen als Reaktion auf den fiktiven Musterkrieg gegen den Terrorismus und zum anderen süße, blaue Häschen als Kontrastprogramm zu den radikalen Motiven Ashleys. Grob ist die Satire, doch dafür entfaltet sich die brutale Komödie über die 90 effizient genutzten Minuten wunderbar mit rückkehrenden Motiven als Gags und überhöhtem Sound Design in den Auseinandersetzungen, gekrönt mit klassischen Musikstücken. Ein witziger Zeitvertreib, der mit seinen allzu simplen Kommentaren auf das Mindset des Amerikaners seine Diskussionsbasis sabotiert.

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