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Kritik von Zustel

"Ghost in the Shell" ist ein Franchise, das mittlerweile zwei Filme und eine Fernseh-Serien umfasst (diesen Sommer wird mit "Ghost in The Shell: Arise" ein vier Filme umfassendes Prequel hinzukommen) und das von der philosophischen Tragweite unvergleichbar ist. Die Zukunft: Die Prothetik ist so weit fortgeschritten, dass die meisten Menschen große Teile ihrer Körper durch Maschinen ersetzt haben und sich mit ihrem "Cyberbrain" im weltweiten Netz verbinden können. Die Protagonistin Motoko Kusanagi trägt eine Vollkörper-Prothese und ist Major bei der Sektion 9, einer geheimen Antiterror-Einheit der Regierung, die sich auf die Verfolgung von Verbechen im endlosen Netz spezialisiert hat. Und hier beginnt die Handlung des Films. Ein Hacker, der sich "Puppetmaster" nennt, hackt die "Ghosts" in den Cyberbrains der Menschen und lässt diese so Verbrechen begehen. Eine rasante Verfolgungsjagd beginnt, die bis an die Grenzen der menschlichen Existenz führt. Der Film besteht hauptsächlich aus zwei gegensätzlichen Elementen. Einerseits aus den perfekt choreographierten Actionsequenzen und andererseits aus tiefgründigen Gesprächen über das Wesen des Menschen. Denn Motoko Kusanagi hat durch ihren bis auf wenige Gehirnzellen vollständig künstlichen Körper Zweifel an ihrer Identität als Mensch entwickelt. Insgesamt dominiert aber in allen Szenen des Films ein sehr ruhiger Erzählfluss, besonders deutlich im Kapitel "Irren durch die Stadt". Dadurch ergibt sich ein für das an westliche (oder genauer: amerikanische) Filme gewöhntes Auge ein neuartiger, möglicherweise anfangs schwer zu akzeptierender Rhythmus. Technisch wurden durch den Einsatz von CGI-Animationen im Zeichentrickfilm mit Ghost in the Shell neue Maßstäbe gesetzt und der Einfluss auf das Genre des Science-Fiction-Films war immens. Viele wissen nicht, dass unter anderem "Matrix" und "I, Robot" sehr stark von Ghost in the Shell beeinflusst sind und die Wachowski-Geschwister sowie James Cameron sich selbst als Fans der Filme bezeichnen. Außerdem hat Ghost in the Shell, neben "Akira", als "erster Anime für Erwachsene" (wie James Cameron ihn bezeichnete) dem Anime-Genre in der westlichen Welt überhaupt erst die Türen geöffnet. Ich rate jedem, der sich mit dem Film (oder besser dem ganzen Franchise) beschäftigen möchte, ihn sich mindestens zwei bis drei Mal anzusehen. Denn selbst ein grundlegendes Verständnis der Handlung ist nach einmaligem Sehen schwer zu erfassen. Für eine ausführliche Interpretation der unzähligen Themen und Motive die angesprochen werden reicht aber auch das nicht aus. Ich selbst habe ihn unzählige Male gesehen und entdecke jedes Mal neue Aspekte, die zum Nachdenken anregen. Die Intensität und Bandbreite des Films ist höchstens vergleichbar mit Blade Runner. Aber für mich ist "Ghost in the Shell" nicht nur der beste Film des Science-Fiction oder Anime-Genres, sondern sogar der beste Film aller Zeiten.

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