Gareth Edwards' Reboot Jurassic World – Die Wiedergeburt ist ein seichter, aber actionreicher Versuch, das Dinosaurier-Genre neu zu beleben. Auch wenn die Dialoge stellenweise wirklich schwach sind, bleibt der Unterhaltungswert durch die temporeiche Inszenierung und die gelungenen Action-Sequenzen insgesamt relativ hoch.
Optisch überzeugt der Film: Die Insel ist atmosphärisch in Szene gesetzt, die Kameraarbeit wirkt durchdacht und hochwertig. Was allerdings stört, sind die teils grotesken Dinosaurier-Mutationen – allen voran der "Super-T-Rex", der eher wie eine Mischung aus Alien und Urzeitechse wirkt. Das wirkt gewollt spektakulär, aber nicht wirklich überzeugend.
Scarlett Johansson – für mich immer noch untrennbar mit ihrer Rolle als Black Widow verbunden – kann in ihrer Rolle leider nicht glänzen. Auch wenn sie mich damals in The Island an der Seite von Ewan McGregor überzeugt hat, bleibt ihre Mimik hier erschreckend einseitig. Daran ändern auch die Dialoge von David Koepp wenig, die zwar solide, aber nicht besonders inspiriert wirken. Visuell ist der Neustart durchaus gelungen, und auch der Cast macht insgesamt einen guten Job. Dass John Williams’ legendäres Musikthema wiederverwendet wurde, ist ein schöner nostalgischer Rückgriff – das Stück entfaltet noch immer seine volle emotionale Wirkung. Leider bleiben die Dinosaurier – einst das Herzstück der Reihe – auch in dieser Version unterentwickelt. Man fragt sich am Ende, ob das Genre tatsächlich noch viel Neues zu bieten hat oder ob man hier einfach nur auf der Retro-Welle mitschwimmen will. Für eine neue Generation von Zuschauerinnen und Zuschauern mag dieser Film ein spannender Einstieg ins Jurassic-Universum sein. Für uns, die mit dem Original von 1993 aufgewachsen sind, bleibt jedoch das Gefühl: Lieber nochmal den echten Klassiker einlegen.
Ein solider, visuell beeindruckender Neustart, der mit viel Action punktet, aber erzählerisch und konzeptionell nicht vollends überzeugt.
Kritik von WilliamWhyler
Gesehen: Juli, 2025
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