Für mich bleibt seit den vielen neuen Sci-Fi Interpretationen ein Grundproblem bestehen: diese vertraute, „aus einem Guss“ gecastete Ästhetik hat bei mir emotionalen Verschleiß erzeugt. Predator: Badlands ist handwerklich neu — trotzdem sehen viele Bilder so aus, als hätte man sie schon einige Mal an anderer Stelle gesehen. Das ist schade, weil die Prämisse eigentlich spannend ist: ein junger Yautja und ein Mecha/Android in einer feindlichen Welt — das verspricht eine interessante Jagd und ein ungleiches Bündnis. Alles sieht neu aus, fühlt sich aber an wie ein déjà-vu, Die Dialoge wirken anfangs etwas hölzern, als hätte man sie von einem schlecht gelaunten Chatbot erzeugen lassen, doch die optische Überfrachtung kompensiert vieles. Dazu kommt der Versuch, die Reihe freundlicher, zugänglicher, jugendfreier zu machen. Ein Predator-Film mit Jugendfreigabe? Echt?
Die Action knallt, dekorativ CGI überladen, und die große Wucht hebt man sich für das Ende auf. Optisch ist der Film dicht und ambitionsgeladenes Geschoss, Effekte, Setdesign wollen alles zugleich sein und hinterlassen am Ende zu wenig Raum für echten Grusel oder Überraschungen. In meinen Augen fühlt sich vieles deshalb austauschbar an, nicht originär. Doch gerade Elle Fannings Performance bringt hin und wieder echten Charme und Witz mit. Man merkt, dass Trachtenberg versucht, das Franchise neu auszurichten: weniger reines Horror-Splatter, mehr Abenteuer, mehr Figurenentwicklung — das macht den Film zugänglicher. Manche werden genau das als Verlust der ursprünglichen Härte empfinden. Insgesamt ist Badlands ein sympathischer multikultureller Abenteuer-Reißer mit Predator-Punch.
Offenbar soll das Ganze der Auftakt zu mehr sein. Für Fans, die Offenheit für eine neuere, familienfreundlichere Richtung haben, funktioniert das besser als für die Old School Fraktion.
Kritik von WilliamWhyler
Gesehen: November, 2025
Wird geladen...