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Vitellone

Kritik von Vitellone

Gesehen: Mai, 2016

Moviebreaks Filmnacht Nr. 11 – Thema: „Japan“

Kurosawa nähert sich der gesellschaftlichen Unterschicht und entwirft ein Sozialdrama wie es im Buche steht. Über weite Strecken auf einen einzigen Raum gebündelt, versammelt der Film gescheiterte Existenzen im titelgebenden Nachtasyl. So finden sich eine Hure, ein Dieb, ein ehemaliger Samurai und ein gescheiterter Schauspieler in der Absteige wieder und verbringen ihren Tag entweder mit Nichtstun oder einfacher Arbeit um das verdiente Geld am Abend in Alkohol zu investieren. Inszenatorisch reizt Kurosawa die Möglichkeiten eines Kammerspiels gekonnt aus und schafft es dadurch dem kleinen Raum und den darin agierenden Figuren eine erstaunliche Tiefe zu verleihen. Dadurch vermag er es auch dem Zuschauer jeden einzelnen Charakter näher zu bringen und sich in ihre missliche Lage einzufühlen. Denn die größte Stärke des Films sind die gescheiterten Existenzen, die Kurosawa zusammenführt um ihr Leid zu verdichten. Tag für Tag steht Streit und Versöhnung auf der Tagesordnung, denn Schuld an den eigenen Problemen ist schließlich immer ein Anderer. Doch auch die Erkenntnis bleibt nicht aus, der Wunsch sich zu ändern beflügelt die Figuren mehr als nur einmal. Aber spätestens nach ein paar Tagen werden sie von der Realität eingeholt und auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ein Teufelskreis, dem keiner entkommen kann.

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