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VielleichtanstillenTagen

Kritik von VielleichtanstillenTagen

Gesehen: Februar, 2017

Diese Kritik enthält Spoiler.

Am gestrigen Freitagabend habe ich mir nach der Arbeit in der Spätvorstellung (alleine - nicht so wie die sechs anderen Zuschauer im Kino *zwinker*), im historischem und großem Saal der Lichtburg, "La La Land" vom jungen Regisseur Damien Chazelle (* 1985) angeschaut.

Dieser hat sich mit dem Musicalfilm, der die Geschichte eines, im Hinblick auf Schauspielerei und Jazz, künstlerisch-ambitionierten Liebespaares behandelt, einen lange gehegten Hollywood-Traum erfüllt.

So wird die Stadt der Erfolge, Träume, Sehnsüchte und der geplatzten Seifenblasen auch gekonnt erzählungsbezogen in Szene gesetzt.

Auf die vielen Nominierungen und die (vermutlich bevorstehenden) Gewinne bei den Golden Globes & Academy Awards möchte ich nun nicht näher eingehen ... aber diese Rekorde haben die Erwartungen bei mir durchaus in die Höhe geschraubt.

Schließlich haben sie mich dazu bewogen, diesem Werk den Vorzug zu geben - gegenüber "Hacksaw Ridge", den ich vor allem aufgrund der kürzlich "vernichtenden" Moviebreak-Kritik gerne im Kino sehen würde. *hehe*

Beim Abspann des Films saß ich mit gemischten Gefühlen vor der Leinwand - ein Gefühl der Enttäuschung deutlich spürbar und überwiegend.

So sehr vielen Kritikern und Preisverleihern der Film bisher wohl gefallen hat - so wenig kann ich aus der Fülle der Begeisterung davon tatsächlich für mich persönlich nachvollziehen.

Das ist sicherlich ein grundsätzliches "Geschmacksproblem" hinsichtlich des Genres "Musicalfilm", weil jenes bei weitem nicht mein Lieblingsgenre darstellt.

"La La Land" ist mir nicht emotional tiefgreifend genug gelungen, sondern kratzt oft nur an der Oberfläche bezüglich der Hervorrufung von starken, mitreißenden Emotionen.

Das intensive Ende und vor allem einzelne Szenen mit Emma Stone (beim Casting, Konzert etc.) bilden da die wohltuenden Ausnahmen, sofern man melancholiegetränkte, romantische Momente mag.

Der Kitsch hält sich dann erfreulicherweise in erträglichen Grenzen - vor allem in den persönlicheren Augenblicken zwischen Ryan Gosling (der mir zu sehr auf Schönling getrimmt ist) und einer sympathischen, eher natürlich wirkenden Emma Stone, die beide sehr gute Arbeit in die Musicaleinlagen eingebracht haben. Sollte der Gesang wirklich von beiden Hauptprotagonisten selbst gesungen sein: Hut ab! ... das kommt in diesem Kontext authentisch 'rüber.

Generell empfinde ich die Sing- und Tanzeinlagen, in denen Gefühle und Geschichten der beiden sich Liebenlernenden, fortgeschrieben werden, als etwas zu stark künstlerisch aufgesetzt und den Fluss der Erzählung störend.

Das führt leider immer wieder zur Langeweile, obwohl gerade auch in jenen Szenen prächtige und farbenfrohe, phantasievolle Bilder gezeigt werden. Doch hat der Film mich kaum "romantisch bewegt" bzw. kurzweilig unterhalten.

Choreografien und Kamerfahrten wirken absolut professionell und einfallsreich. Gerade letztere sind wirklich zum Staunen - wie die Eröffnungssequenz auf dem Freeway und einige weitere Szenen im Film, in denen es lange Zeit keine offensichtlichen Schnitte gibt. Die Leistung der Schauspieler und Tänzer ist hier sehr hoch anzurechnen.

Die Komödienelemente halten sich im Hintergrund - bei einigen wenigen Szenen habe ich geschmunzelt.

Die Musik nicht zu vergessen ... "City of Stars" hat mir diesbezüglich am besten gefallen. Für Musicalfreunde im Gesamten sicherlich sehr aufregend! :-)

Mir persönlich fehlt bei "La La Land" allerdings ein gutes Stück Identifikation, um den Film wirklich genießen zu können.

Als nostalgische Hommage an traditionelles Hollywood-Kino hat der Film mich durch seine Machart jedoch überzeugt - darin liegt ein großer Reiz des Films.

(Format: Kino - Lichtburg Essen)

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