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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: Mai, 2019

Mit seinem Erstlingswerk GET OUT hat der eigentlich aus dem komödiantischen Bereich stammende Jordan Peele auf direktem Wege eine modernen Klassiker des Horrorkinos abgeliefert. Satirisch, beklemmend, analytisch. Dementsprechend heiß ersehnt sollte sein nächstes Projekt, WIR, sein. Das vorweg: Die Erwartungen kann der Film definitiv nicht bestätigen. Die schon im Vorfeld reichlich streberhaft aufgezählten Referenzen (FUNNY GAMES, MARTYRS, SHINING, A TALE OF TWO SISTERS etc.), die in WIR Einzug erhalten haben, verweisen geradewegs daraufhin, was Peele hier durchaus virtuos in Szene gegossen hat: Ein Genre-Amalgam. Und die ersten 60-70 Minuten sind wirklich gut, toll inszeniert, von dringlich-beunruhigender Atmosphäre umklammert, mit handwerklicher und filmhistorischer Fachkompetenz ausgestattet und vor allem: Unvorhersehbar. Danach allerdings bricht WIR ein zusehends in sich zusammen, weil Peele versucht, das Horror-Genre zu transzendieren, von sozialer Ungerechtigkeit spricht, den amerikanischen Traum auf den Prüfstand stellt und aufzeigt, dass jedes privilegiertes Leben ein unterdrücktes Leben fördert. Zusammengefasst: Es geht um gesellschaftliche Ängste, Verdrängung und Revolution. Gute Themen, auch für einen Horrorfilm, Jordan Peele aber erliegt dem Fehler, das in seinem Stoff begraben liegende Mysterium auszuformulieren – und es am Ende mit einer dusseligen Wendung sogar noch bloßzustellen. WIR ist Kino mit vielen Ideen, ikonischen Bildern, grandiosen Spannungssequenzen und effektiven Pointen. Aber eben auch Kino ohne Geheimnisse - leider.

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