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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: November, 2019

Schon wieder ein Film, der merklich vor der Folie des (Gangster-)Kinos eines Martin Scorsese entstanden ist. Mit dem Unterschied, dass in Hustlers etwas geschieht, was dem Kino des Altmeisters abseits von Alice lebt hier nicht mehr immer gefehlt hat: Lorene Scafaria, die hier ihr eigenes Drehbuch verfilmt hat, handelt hier einen neuen Blick auf weibliche Körper aus. Die Stripteasetänzerinnen, angeführt von einer tollen Constance Wu und einer grandiosen Jennifer Lopez, werden zur Triebfeder einer interessanten Machtverschiebung. Es sind nicht mehr länger die Männer, die die Frauen mit ihren Augen ausziehen, das maskuline Geschlecht besteht vor allem aus Rücken und Händen, die frische Banknoten durch den Club werfen. Die Frauen hingegen ergaunern sich ihr Recht auf Selbstbestimmung zurück, indem sie nicht mehr länger als objektivierte Ausstellungsware zur Triebabfuhr begreifen. Wo sie vorher nur nackte Körper ohne Gesicht waren, sind sie jetzt die Jäger, die ihre (Broker-)Beute beobachten, verfolgen, ausbeuten, zerstören: Zieht dem Patriarchat die schmutzigen Spendierhosen aus! Dramaturgisch ist der stilsicher inszenierte Husters zwar recht konventionell geraten, das eigentliche Problem aber ist vielmehr, dass er die feministische Ermächtigung der Protagonistinnen letztlich auch nur über ihre Konsummanie herleitet. Dennoch, uninteressant ist der durchweg temporeiche Film nicht.

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