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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: Januar, 2019

Nord-Norwegen, dort, wo die Sonne zwei Monate nicht untergeht. Ewiges Tageslicht. Helle Nächte. Man ist sich ausgeliefert, so wie Michael und sein Sohn Luis, die von Georg Friedrich und Tristan Göbel wunderbar brüchig und frei von Allüren verkörpert werden. Seit Jahren hatten sie keinen Kontakt, was auch daran liegt, dass beide Parteien kein Interesse dafür aufgebracht haben. Es ging auch ohne. Während der Reise nach Norwegen, auf der Michael seinen Vater beerdigt, könnte sich das ändern, tut es aber nicht. Luis ist nur mitgekommen, weil er seinen Opa gern gehabt hat, sein Vater ist ihm reichlich egal. Thomas Arslan unterwandert die Erzählkonventionen des traditionellen Road Movies und lässt sie in allgegenwärtiger Leere verenden. Minimalistisch, in sich gekehrt und naturalistisch ist der Film unschwer als das Ergebnis des klassischen Berliner Schule-Duktus zu erkennen und begleitet zwei emotionale Krüppel in ihrem Unvermögen, die zwischenmenschlichen Gräben untereinander zu überwinden. Die Gespräche, zumeist Smalltalk ohne Gehalt, führen ins Nichts. Man möchte sich nicht kennenlernen, man hat es bisher auch so geschafft. Und die skandinavische Natur, die so ausgebrannt von jedem Funken Leben scheint, fördert diese Entfremdung nur noch mehr: Wo nichts ist, kann auch nichts wachsen. Man wird fortwährend auf sich selbst zurückgeworfen. Man lacht kurz miteinander, um im nächsten Moment schon wieder allein zu sein. Gespenstische Berührungen. Eigentlich ist da gar nichts. Ein Vater und ein Sohn, die sich nichts zu sagen haben. Die nichts außer dem gemeinsamen Nachnamen verbindet

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