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Smooli

Kritik von Smooli

Gesehen: September, 2015

Der Film „The Overnight“ folgt den ersten Berührungsversuchen von den relativ frischen Eltern Alex ("Parks and Rec"-Star Adam Scott) und Emily (Taylor Schilling aus "Orange is the New Black"), die von Seattle in ein trendy Viertel von Los Angeles gezogen sind. Sie hat Arbeit (deshalb der Umzug) er muss noch Fuß fassen. Sie steht schon wieder voll im Leben, er ist ein wenig einsam, weil er keine Leute kennenlernt. Auf einem Kindergeburtstag, zu dem sein Sohn RJ eingeladen ist, trifft jener dann auf ein weiteres kleines Kind, weshalb Alex eigentlich keine Wahl hat. Er muss mit den Eltern des Kindes sprechen. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz, soziale Ausgrenzung ist die Strafe. Der Vater von dem anderen kleinen Jungen ist aber Kurt, der von Jason Schwartzman einmal mehr punktgenau gespielt wird. Aufgeschlossen, freigeistig, fröhlich und laut - wie die Leute aus LA halt so sind. Kurzerhand werden die beiden Neulinge zum Abendessen eingeladen, wo der Abend noch ein wenig aus den Fugen gerät. Sonderlich neu mag die Geschichte nicht anmuten, aber womit dieser Film so ungemein punkten kann, sind die Gegensätzlichkeiten der beiden Ehepaare und die Herangehensweise an den Humor und an die Charaktere selbst. Denn während gängige R-Rated-Comedys im Stile von „Hangover“ etc. fürchterlich auf ihren Pointen herumreiten, sich in „guck mal wie geschmacklos ich bin“-Selbstbeweihräucherung suhlen und ihre Charaktere die unwahrscheinlichsten Dinge durchleiden lassen, geschieht all das hier nicht. Das ist es letztendlich auch, was diesen kurzen Film (etwas über 70 Minuten) so angenehm, entspannt und herzensgut wirken lässt. Die Pointen (und davon gibt es eine ganze Menge) kommen hier nicht nur unerwartet, sie kommen so, als wären sie gar nicht lustig gemeint. Als wäre der lachende Zuschauer der Komische und nicht die Figuren im Film. Und das beste an dieser Komödie ist, dass die deftigen Witze nie auf Kosten der Charaktere kommen. Niemand wird hier degradiert, niemandem die Würde genommen, niemand ausgebeutet; am Ende sind alle auf Augenhöhe, weil sie zu viert eine eigene Dynamik entwickeln. Aus den zwei Parteien, die sich irgendwie näher kommen wollen, wird eine Gruppe, die sich versteht. Der Film mag klein und unbedeutend wirken, ist aber tatsächlich eine etwas andere Stimme im Komödien-Fach, die ihrer Seltenheit wegen komplett neu erscheint. Und dann wäre da ja noch der Sympathiebonus für Jason Schwanzman.

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