{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Philewon

Kritik von Philewon

Gesehen: Mai, 2013

11. September 2001. Die Terroranschläge auf das World Trade Center hinterlassen in den USA ein einziges Chaos, bringen die Weltbevölkerung zum taumeln und kosten etwa 3.000 Menschen das Leben. Umgehend fahndet die CIA nach Al Qaida Anführer Osama Bin Laden, dessen terroristische Vereinigung für die Anschläge verantwortlich gemacht wird. Mit der CIA-Analytikerin Maya (Jessica Chastain) wird die Front in Pakistan verstärkt. Gemeinsam mit dem CIA-Agenten Dan (Jason Clarke) sucht sie Hinweise nach Bin Ladens Aufenthaltsort. Ohne zu wissen ob sie den nächsten Tag überleben wird oder ob Al Qaida Anführer Osama Bin Laden noch lebt, begibt sich Maya auf die Jagd nach dem meist gesuchten Menschen der Welt, täglich in Lebensgefahr. Oscar-Preisträgerin und „The Hurt Locker“ - Regisseurin Kathryn Bigelow sorgte im Winter 2012 erneut für furioses Aufsehen. Nachdem sie zwei Jahre zuvor mit „The Hurt Locker“ (dt. Titel „Tödliches Kommando“) den wichtigsten Filmpreis in der Kategorie „Bester Film“ sowie „Beste Regie“ für sich behaupten konnte, waren die Blicke der Zuschauer und Kritiker auf Bigelows Action-Thriller „Zero Dark Thirty“ gerichtet. Mit ziemlicher Sicherheit war ihr filmischer Beitrag einer der meist erwarteten Filme des Jahres. Wurde er zuvor schon als Wahlkampfhilfe für Obama abgetan oder wurden gar Vorwürfe an Kathryn Bigelow und ihrem beeindruckenden Drehbuchautoren Mark Boal ausgesprochen, die besagten sie hätten im Zuge der Recherche Einblicke in streng geheime Information gehabt. „Zero Dark Thirty“ und dessen mehr oder weniger bedeckte Regisseurin versprach schon weit vor Kinostart ein durchaus kritisches, wenn auch wichtiges Ereignis zu werden. Dass sich Kathryn Bigelow so einer großen und vor allem gewaltigen Vergangenheit annimmt, ist womöglich der erste von vielen Gründen und Merkmalen, die die US-Amerikanische Filmregisseurin auszeichnet. Dass es nach dem riesigen Erfolg von „The Hurt Locker“ nicht einfach werden würde, an Vorhergegangenem anzuknüpfen, schien klar. Und auch, dass es sich hierbei ebenfalls um ein Kriegsdrama àla Action-Thriller handelte, machte das Geschehene nicht angenehmer. Allerdings schien Bigelow das unter keinen Umständen zu interessieren, was auf Grund der ersten positiven Kritiken zu vernehmen war. Das „Zero Dark Thirty“ in fünf Kategorien (u.a. Bester Film und Beste Hauptdarstellerin) für den Oscar nominiert wurde, wenn auch ohne Erfolg, ließ scheinbar viele der kritischen Blicke weichen. Wieso auch nicht? Die Nominierungen waren durchaus verdient und hätten unter anderen Umständen mit dem Erhalt des Gold-Knaben beendet werden können. Wie auch immer, Kathryn Bigelows Werk hatte in diesem Zusammenhang ausreichend Publicity erhalten und war somit auf dem richtigen Weg (Film-) Geschichte zu schreiben. „Zero Dark Thirty“. Ein Actioner mit Anspruch (?) , der als Thriller ebenso hervorragend funktioniert wie als Drama und den Betrachter verlässlich über einen der gefährlichsten Männer der Neuzeit aufklärt. Trotz der großen Geschichte werden relativ wenig Emotionen verarbeitet, Drehbuch und Darsteller liefern sich einen engstirnigen Kampf, über viele Jahre hinweg, der zwar nicht im Nirgendwo endet, sich allerdings abseits von Perfektion einnisten muss. Auch wenn die Qualität einer brillanten Oscar-Preisträgerin wie Bigelow oder einer hervorragenden Hauptdarstellerin wie Chanstain außer Frage stehen, erreicht „Zero Dark Thirty“ nur schwerst die volle Aufmerksamkeit des Betrachters. Viel Ruhe und karge Vermutungen bringen den geschichtlichen Werdegang beinahe zum erliegen. Geschickt eingefädelte Szenen der Folterung oder die vielversprechenden Diskussionen, die irgendwann einmal in einer zarten Verfolgungsjagd enden, bringen den Zuschauer zwar niemals auf Hochtouren, weisen aber mit dem Zeigefinger auf eine atemberaubende Schlussviertelstunde hin. Das wird definitiv kein Feuerwerk (!) und darauf kann sich der Betrachter glücklicherweise frühzeitig vorbereiten. Selbstredend bewegt sich „Zero Dark Thirty“ auf einem schmalen Drahtseil, welches zwar niemals den Anschein erweckt zu reißen, aber ob Bigelow dem starken Wind so lange standhalten kann, scheint vorerst nirgends festgeschrieben. Schläfrige Minuten paaren sich mit Schrecksekunden und halten das scheinbar kleine Feuer am lodern. Fesseln auf höchstem Niveau, ohne das es irgendjemand bemerkt. Respekt! Zur Umsetzung dieser unstimmigen Gefühle gebührt ebenso Kameramann Greig Fraser wie auch dem Musik-Verantwortlichen Alexandre Desplat Lob. Erst und nur durch ihre Mithilfe wird dem Zuschauer vor Augen gebracht welche Risiken und Lebensveränderungen die Jäger von Osama Bin Laden auf sich genommen haben um die Welt, so wie wir sie kennen, zu schützen und etwas sicherer zu gestalten. Dass die jahrelange Suche irgendwann im Erfolg endet, dürfte dem Großteil schon vor dem Kinobesuch bewusst gewesen sein. Dass niemand Lauthals ruft: „Seht her, das waren wir. Wir haben den gefährlichsten Menschen auf diesem Planeten gefunden und getötet!“ - ist weitaus mehr Wert als man wahr haben möchte. Schenkt man Kathryn Bigelows „Zero Dark Thirty“ Glauben, war dies auch nie wirklich der Fall. Und zum Schluss? Zum Schluss kostet es den Zuschauer über knappe dreißig Minuten hinweg Schweiß, Nerven, Luft zum Atmen und eventuell sogar die ein oder andere Träne. Regisseurin Bigelow und Drehbuchautor Boal fesseln den Betrachter für etwas mehr wie 2 1/2 Stunden vor den Bildschirm und plagen ihn sichtlich mehr mit Erwartungen wie mit Langeweile. Die Laufzeit der Ermittlungen, die schlussendlich zum Erfolg und der Beseitigung von Bin Laden geführt haben, werden zeitlos verpackt. Selbst Abspann-Hasser dürften das Kino nicht umgehend verlassen haben, was man „Zero Dark Thirty“ höher anrechnen sollte, wie man es tatsächlich tut. Wer „Zero Dark Thirty“ als Meisterwerk oder ähnliches betitelt, wird damit nicht ganz Unrecht haben. Zum Großteil sei das dem erschütternden Finale zu verdanken und dem enorm langen Weg, der zu diesem führte. Bigelows neuster Film ist ohne Frage groß und von seiner erfolgreichen Geschichte geprägt. Das Einzige was stört, wenn man sich später fragen muss ob das tatsächlich alles war. „Und, ... war das alles?!“

Wird geladen...