„Violet & Daisy“ ist ein US-amerikanischer Independent-Film aus dem Jahr 2011, geschrieben und inszeniert von Geoffrey Fletcher. In den Hauptrollen sind Saoirse Ronan (Daisy), Alexis Bledel (Violet) und James Gandolfini (Michael) zu sehen. Der Film kombiniert Elemente aus Drama, Thriller und schwarzer Komödie.
Handlung und Aufbau:
Der Film erzählt die Geschichte zweier jugendlicher Auftragskillerinnen, Violet und Daisy, die in einer surrealen, fast comicartigen Welt leben. Sie nehmen einen scheinbar einfachen Auftrag an: Sie sollen einen Mann namens Michael töten. Doch als sie auf ihr Opfer treffen, entwickelt sich die Situation anders als erwartet. Michael scheint auf seinen Tod zu warten und begegnet den Mädchen mit einer Mischung aus Reue, Freundlichkeit und väterlicher Fürsorge. Im Verlauf des Films werden die beiden Protagonistinnen mit ihren eigenen Unsicherheiten, Ängsten und Traumata konfrontiert.
In Violet & Daisy gibt es so einige komödiantische, Elemente, die sich mit dem ansonsten düsteren und gewalttätigen Grundton des Films vermischen. Die Komik entsteht vor allem durch die ungewöhnliche Darstellung der beiden jugendlichen Auftragskillerinnen, Violet und Daisy, die trotz ihres brutalen Berufs oft naiv, kindlich und fast schon unschuldig wirken.
Ein zentrales komödiantisches Element ist der Kontrast zwischen der brutalen Thematik (Auftragsmorde) und den alltäglichen, fast banalen Gesprächen der beiden Hauptfiguren. Sie diskutieren etwa über Mode, Popstars oder Cupcakes, während sie gleichzeitig tödliche Missionen planen oder durchführen. Diese absurde Mischung aus kindlicher Unschuld und tödlicher Professionalität sorgt für eine schwarze Komik, die sich durch den ganzen Film zieht.
Auch die Interaktionen mit ihrem Ziel, gespielt von James Gandolfini, sind oft von einer skurrilen Komik geprägt. Die beiden Killerinnen werden durch seine unerwartete Freundlichkeit und Verletzlichkeit aus dem Konzept gebracht, was zu absurden und humorvollen Situationen führt.
Themen und Motive:
Unschuld und Gewalt:
Der Film spielt bewusst mit dem Kontrast zwischen der kindlichen Unschuld der beiden Mädchen und ihrer brutalen Tätigkeit als Killerinnen. Ihre Naivität und ihr kindliches Verhalten stehen im Widerspruch zu den Taten, die sie begehen. Dies wird durch die Inszenierung, die Kostüme und die Dialoge unterstrichen.Identität und Erwachsenwerden:
Violet und Daisy sind auf der Suche nach ihrer Identität. Sie sind gefangen zwischen Kindheit und Erwachsensein, was sich in ihrer Beziehung zueinander und zu Michael widerspiegelt. Der Film nutzt die Auftragsmorde als Metapher für den Verlust der Unschuld und den schwierigen Prozess des Erwachsenwerdens.Moral und Reue:
Michael, das Opfer, bringt eine moralische Komponente in die Geschichte. Er konfrontiert die Mädchen mit den Konsequenzen ihrer Taten und zwingt sie, über ihr Handeln nachzudenken. Seine väterliche Art und seine eigene Schuldgeschichte führen dazu, dass die Mädchen ihre eigenen Motive und Gefühle hinterfragen.Surrealismus und Stil:
Die Inszenierung ist stilisiert und erinnert an Graphic Novels oder Tarantino-Filme. Die Gewalt wird oft überzeichnet dargestellt, was den Film in eine surreale Atmosphäre taucht. Die Musik, die Farbgebung und die Bildsprache verstärken diesen Eindruck.
Surrealismus im Film:
Der Surrealismus im Film zeigt sich vor allem in der Art und Weise, wie die Realität verzerrt und mit traumähnlichen, oft absurden Elementen durchsetzt wird. Die Welt von „Violet & Daisy“ wirkt entrückt: Die beiden Protagonistinnen leben in einer kindlich-naiven Blase, in der Gewalt und Unschuld nebeneinander existieren. Die Dialoge und Handlungen sind oft überzeichnet und wirken wie aus einer anderen Realität. Die surreale Atmosphäre wird durch ungewöhnliche Kameraeinstellungen, Farbgebung und eine fast märchenhafte Inszenierung verstärkt.
Stil des Films:
Stilistisch setzt der Film auf eine Mischung aus Popkultur-Ästhetik, Comic-Elementen und einer gewissen Künstlichkeit. Die Kostüme und das Verhalten der Hauptfiguren erinnern an Lolita- oder Manga-Charaktere, was die surreale Wirkung verstärkt. Die Inszenierung spielt mit Kontrasten: Kindliche Unschuld trifft auf brutale Gewalt, was zu einer verstörenden, aber auch faszinierenden Stimmung führt. Die Musik und der Einsatz von Zeitlupe unterstreichen die entrückte, fast träumerische Atmosphäre.
Charakteranalyse:
Daisy:
Sie ist die jüngere und sensiblere der beiden. Im Verlauf des Films wird deutlich, dass sie mit der Gewalt und der Verantwortung, die ihr Beruf mit sich bringt, überfordert ist. Ihre Entwicklung steht im Zentrum der Geschichte.Violet:
Sie wirkt abgeklärter und dominanter, ist aber ebenfalls verletzlich. Ihre Fassade bröckelt im Laufe der Handlung, besonders im Umgang mit Michael.Michael:
Er ist das emotionale Zentrum des Films. Seine ruhige, väterliche Art und seine Bereitschaft, sich seinem Schicksal zu stellen, machen ihn zu einer vielschichtigen Figur. Er dient als Katalysator für die Entwicklung der beiden Mädchen.