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Monroe

Kritik von Monroe

Filmanalyse: Van Helsing (2004)

Einleitung

Stephen Sommers’ Van Helsing sollte eine Hommage und zugleich eine Neuerfindung der klassischen Universal-Monsterfilme werden. Mit einem hohen Budget, opulenter Ausstattung und Starbesetzung wollte der Film an den Erfolg von Sommers’ The Mummy (1999) anschließen. Während die visuellen Aspekte und einige Darstellerleistungen – allen voran Richard Roxburgh als charismatischer Dracula – durchaus beeindrucken, bleibt der Film inhaltlich weit hinter den Möglichkeiten zurück. Die Handlung ist oberflächlich, unscharf erzählt und überladen mit Figuren, die eher wie ein Sammelsurium klassischer Monster wirken, anstatt einer stringenten Geschichte zu dienen.

Positive Aspekte

1. Charaktere und Darsteller

  • Dracula (Richard Roxburgh): Der vielleicht größte Pluspunkt des Films. Roxburgh spielt den Fürsten der Finsternis als überdrehten, aber zugleich eleganten Antagonisten. Sein Spiel schwankt zwischen Theatralik und bedrohlicher Präsenz und verleiht dem Charakter eine gewisse Eigenständigkeit.

  • Van Helsing (Hugh Jackman): Jackman bringt physische Präsenz und Heldentum in die Rolle, wenn auch die Figur dramaturgisch blass bleibt.

  • Anna Valerious (Kate Beckinsale): Visuell stark in Szene gesetzt, verkörpert sie die tapfere Kämpferin, die den Fluch ihrer Familie beenden will. Ihr Spiel bringt zumindest etwas Emotionalität in die ansonsten schematische Handlung.

2. Optik und Inszenierung

  • Sommers setzt auf visuelle Opulenz: gotische Burgen, düstere Wälder, nebelverhangene Friedhöfe. Das Production Design zitiert klassisches Horror- und Abenteuerkino, wirkt aber durch den Einsatz moderner CGI-Effekte bombastisch aufgeladen.

  • Action-Szenen sind rasant und großflächig choreographiert. Besonders die Transformationen der Werwölfe und Draculas Bräute in Fledermauswesen beeindrucken visuell, auch wenn die Effekte heute nicht mehr makellos wirken.

  • Insgesamt ist die ästhetische Dimension des Films – von Kostümen über Kulissen bis hin zu Creature-Designs – das stärkste Argument für Van Helsing.

Negative Aspekte

1. Fehlende Stringenz der Handlung

  • Die Geschichte ist denkbar schlicht: Van Helsing reist nach Transsylvanien, um Dracula zu besiegen. Viel mehr an narrativem Kern gibt es nicht – eine Handlung, die sprichwörtlich „auf einen Bierdeckel passt“.

  • Dramaturgische Entwicklungen bleiben oberflächlich. Figuren handeln oft nicht nachvollziehbar, sondern im Dienste des nächsten Action-Setpieces.

  • Statt Spannung und Atmosphäre aufzubauen, reiht der Film Effekte und Kämpfe aneinander.

2. Überfrachtung mit Monstern

  • Sommers integriert Dracula, Werwölfe, Frankensteins Monster und sogar Jekyll/Hyde in denselben Film.

  • Diese Mischung wirkt zwar als Zitat der klassischen Universal-Monsterfilme verständlich, führt aber im Ergebnis zu einer Überladung der Erzählung.

  • Figuren wie Frankensteins Monster erscheinen wie Fremdkörper im Plot – mehr Gimmick als sinnvoller Teil der Geschichte.

  • Dadurch verliert der Film die Fokussierung: Statt einer klaren Dracula/Van-Helsing-Geschichte entsteht ein Monster-Crossover, das seine eigene innere Logik vermissen lässt.

Gesamtkritik

Van Helsing ist ein Film voller Ambitionen, der visuell einiges zu bieten hat und vor allem durch Richard Roxburghs charismatischen Dracula im Gedächtnis bleibt. Die Optik, das Setting und die üppigen Action-Sequenzen liefern Spektakel, das im Kino durchaus Eindruck macht. Doch die erzählerische Grundlage ist erschreckend dünn. Eine stringente Geschichte fehlt, die Handlung bleibt oberflächlich und verliert sich in einer überladenen Monster-Parade. So entsteht ein Werk, das zwar Bilder von Kraft und Pomp produziert, aber narrativ hohl wirkt.


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